La Fontaines Fabeln. Jean de la Fontaine
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Читать онлайн книгу La Fontaines Fabeln - Jean de la Fontaine страница 21

Название: La Fontaines Fabeln

Автор: Jean de la Fontaine

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783754176740

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СКАЧАТЬ Sei nicht so dumm! ruft mir ein weises Haupt entgegen.

       Ja, kann man denn die Furcht ablegen?

       Die Menschen haben sicherlich,

       Ich glaub's, auch Furcht just so wie ich.«

       So sprach der Has' und spähte eben

       Nach allen Seiten wachsam hin;

       Es war so ängstlich ihm zu Sinn:

       Ein Lüftchen macht' ihn, ja, ein Schatten ihn erbeben.

       Da, während durch sein trübes Haupt

       So düstere Gedanken ziehen,

       Hört er ein leis' Geräusch, und schneller als man glaubt,

       Sieht man dem Lager ihn entfliehen.

       An eines Teiches Rand kommt er auf flücht'gem Pfad;

       Gleich stürzt der Frösche Schar vor ihm sich in die Wellen,

       Sie bergen sich mit Hast vor ihm an sichren Stellen.

       »Schau!« spricht er »wie man mir sonst tat,

       Tu ich jetzt andern! Ha, ich merke,

       Man fürchtet sich vor mir! Sie fliehn, weil ich genaht!

       Woher nur kommt mir diese Stärke?

       Wie? Tiere gibt's, für die mein Nahn ein Schreckensgruß?

       Jetzt hoff ich noch ein Held zu werden!

       Der größte Hasenfuß – das seh' ich nun – auf Erden,

       Er findet immer noch 'nen größern Hasenfuß.«

      Auf einem Aste saß, die Hühner zu bewachen,

       Ein alter sehr gewitzter Hahn.

       »Brüderchen« sprach der Fuchs, mit Sanftmut angetan

       »Laß heut uns endlich Frieden machen,

       Kein Streit sei zwischen uns fortan!

       Ich bring' die Botschaft dir. Komm 'runter, laß dich küssen,

       Doch, bitte, schnell; denn du mußt wissen,

       An zwanzig Meldungen hab' ich heut noch zu tun.

       Ihr Hühnervolk könnt sorglos nun

       Nachgehen wieder den Geschäften;

       Wollt ihr's, wir helfen euch nach Kräften.

       So soll es sein von heute ab;

       Du aber komm' jetzt schnell herab,

       Daß wir den Bruderkuß uns geben.«

       »»Freund«« sagte drauf der Hahn »»mit größerem Genuß

       hab' eine Botschaft ich noch nie gehört im Leben,

       Als eben

       Den Friedensschluß;

       Und daß sie grad' aus deinem Munde

       Mir kommt, freut doppelt mich. Wie eben ich erblickt,

       Nahn, auch als Boten abgeschickt

       Zu gleichem Zwecke, dort zwei Hunde,

       Windspiele sind's – wart nur, sie sind gleich hier am Ort,

       Ich komm' herunter, und wir küssen uns sofort.««

       »So?« sprach der Fuchs »Leb' wohl! Noch weiten Weg zu machen

       Hab' ich. Auf Wiedersehn! Und, Freund, von unsern Sachen

       Ein ander Mal!« Und, hast du nicht gesehn,

       Reißt aus der Strolch – er möcht' vergehn

       Vor Wut, daß seine List mißlungen

       Mit unsrem Hahn, dem alten Jungen.

       Der aber lachte höchst vergnügt:

       's macht doppelt Spaß, wenn den Betrüger man betrügt.

      Der Vogel Jupiters hatt' einst ein Lamm geraubt.

       Ein Rabe, der's mit angesehen,

       Zwar schwächer als der Aar, doch gleich gefräßig, glaubt:

       »Das kann ich auch! Es wird schon gehen.«

       Und wie die Herde er umkreist,

       Hat unter Hunderten er eins, recht drall und feist,

       Ein Opferlamm, sich auserkoren –

       Es war zur Speise für die Götter schon bestimmt.

       Der Rabe spricht, indem er fest aufs Korn es nimmt:

       »Zwar weiß ich nicht, wer dich geboren;

       Allein dein Körper scheint gar sehr begehrlich mir,

       Du sollst ein leckres Mahl mir geben!«

       Und plötzlich schießt herab er auf das blökende Tier.

       Zum Unglück wog das Schaf nun eben

       Mehr als ein Käse wiegt; sein Fell war außerdem

       Von einer ganz besondern Dichte,

       Fast so gekräuselt wie der Bart; den Polyphem

       Einst trug im Riesenangesichte.

       Der Rabe sitzt darin mit seinen Krallen fest,

       Und dem Spitzbuben wird die Flucht dermaßen sauer,

       Daß, als der Hirt nun kommt, er leicht sich fangen läßt –

       Des Schäfers Kindern dient als Spielzeug er im Bauer.

      Merkt: wer sich überschätzt, kommt leicht in Not und Trauer.

       Manch kleiner Dieb wär' wohl ein großer Räuber gern,

       Doch ist gefährlich solch Verlangen:

       Die Menschenfresser sind nicht immer große Herrn;

       Wo sich die Wespe Bahn bricht, bleibt das Mücklein hangen.

      Zu Juno klagte einst der Pfau.

      »Nicht ohne Grund« sprach СКАЧАТЬ