La Fontaines Fabeln. Jean de la Fontaine
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Читать онлайн книгу La Fontaines Fabeln - Jean de la Fontaine страница 22

Название: La Fontaines Fabeln

Автор: Jean de la Fontaine

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783754176740

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СКАЧАТЬ Ist wohl mein Murren und mein Klagen!

       Mein Sang, ich weiß es ganz genau,

       Will keinem in der Welt behagen,

       Indes der Nachtigall um ihr entzückend Schlagen

       Man nachrühmt, diesem jämmerlichen Tier,

       Sie sei des Lenzes Wonn' und Zier.«

       Die Göttin drauf mit Zornesgrollen:

       »Neidvogel du! Du hättst doch schweigen sollen!

       Darfst du die Nachtigall beneiden weil sie schlägt?

       Du, der um seinen Hals den Regenbogen trägt

       In buntem Farbenglanz und seidengleich gestaltet,

       Der, wenn er stolz sein Rad entfaltet,

       Ein reich Gefieder zeigt von solcher Strahlenpracht,

       Als wären's tausend Edelsteine?

       Wes Vogels Anblick ist gemacht

       So zu gefallen wie der deine?

       Nicht jegliches Geschöpf hat jeden Vorzug; nein,

       Wir teilten unter euch die Gaben weise ein:

       Den einen wurde Größ' und mächt'ge Kraft zuteile,

       Der Aar ist mutig, schnell der Falk gleich einem Pfeile,

       Der Rabe kündet, was zum Heile,

       Die Kräh' uns Unglück an; und alle, glaube mir,

       Begnügen sich mit ihrem Teile.

       Drum klage fürder nicht, sonst nehm' zur Straf' ich dir

       Auch der Federn Schmuck in Eile!«

      Vor Liebe war ein Mann vernarrt einst in sein Kätzchen,

       Er fand sie niedlich, schön, nannt' sie sein zartes Schätzchen –

       Sie miaute, ach, so wundervoll!

       Kurz, er war toller noch als toll.

       Und dieser Mann – durch Tränen und Gebete,

       In denen er zum Himmel flehte,

       Durch Zauberei und Hexenkunst

       Setzt durch er's bei der Götter Gunst,

       Und in ein Mädel ward sein Kätzchen

       Verwandelt; und der närr'sche Tor

       Liebt sie nun als sein wirklich Schätzchen

       Noch rasender denn je zuvor.

       Nie hat das zärtlichste der Täubchen

       Den Lieblingstauber so gehegt,

       Wie dieses neugebackne Weibchen

       Ihren verschrobnen Gatten pflegt.

       Wie er sie kost! Wie sie ihm schmeichelt!

       Wie er ihr Wang' und Busen streichelt!

       So daß zuletzt er ganz und gar

       Vergißt, das sie – 'ne Katze war.

       Da hat ein Mäuschen der Vermählten nur erheuchelt

       Und flüchtig Liebesglück auf einmal, ach! gestört.

       Die Gattin, wie sie's nagen hört,

       Springt auf, doch konnt sie nichts erwischen.

       Die Maus ist wieder da, das Weibchen stellt vom Frischen

       Sich auf die Lauer – husch! nun gilt's den Fang!

       Doch weil verwandelt sie inzwischen,

       Macht sie dem Mäuschen gar nicht bang.

       Die Jagdlust blieb ihr immer eigen.

       Stets wird Natur so stark sich zeigen!

       In reifern Jahren trotzt sie jeglichem Versuch:

       Ist erst der Ton durchtränkt, hat Falten erst ein Tuch,

       Dann, glaubt, ist jede Müh' vergebens

       Der Umgestaltung ganz und gar;

       Trotz aller Arbeit, allen Strebens

       Wird's immer wieder, wie es war.

       Such' sie mit Prügeln auszutreiben,

       Wird die Natur doch immer bleiben,

       Wie sie 'mal ist; und nähmest du

       Den größten Stock – 's wird nicht gelingen.

       Schlag' vor der Nas' die Tür ihr zu,

       Sie wird zurück durchs Fenster dringen.

      An seinem Wiegenfest bekam der Fürst der Tiere

       Einst Lust zu pirschen in dem Waldreviere.

       Des Löwen Wildpret sind nicht Spatzen just, o nein,

       Das muß 'ne fette Sau, ein feistes Damwild sein.

       Um möglichst bald zum Ziel zu kommen,

       Hat er den Esel mitgenommen,

       Des Stentor-Stimme, laut und voll,

       Der Majestät anstatt des Waldhorns dienen soll.

       Der Löwe stellt ihn an, verdeckt von Busch und Blättern:

       »Nun los mit dem Y-a!« Er weiß es ganz genau:

       Das scheucht die Mutigsten heraus aus ihrem Bau;

       Denn ungewohnt dem Wild ist dieser Stimme Schmettern,

       Ihr ohr- und herzzerreißender Laut.

       Die Luft erdröhnte von dem fürchterlichen Schalle,

       Vor dessen Ungestüm des Walds Bewohnern graut;

       Sie fliehn, und rettungslos gehn alle in die Falle,

       Wo seines Fangs der Löwe lacht.

       »Heut hab' ich doch gewiß mein Meisterstück gemacht?«

       Spricht Langohr, als wär' er der Held der Jagd gewesen.

       »Ja« sagt der Löwe drauf »geschrien hast du hübsch laut;

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