DER ELEGANTE MR. EVANS. Edgar Wallace
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Название: DER ELEGANTE MR. EVANS

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754174890

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СКАЧАТЬ Evans hatte noch Zeit gehabt, den Zug um 12.38 Uhr zu erreichen. Mr. Evans hätte sich ohne weiteres ein Erste-Klasse-Ticket leisten können. Aber er hielt an dem Glauben fest, dass es drei Stände gab und es die Aufgabe eines jeden Bürgers war, zum Besten zu gehören. Zuerst kam die Regierung; dann, in der gerecht verdienten Reihenfolge, kamen die Eisenbahngesellschaften; drittens und manchmal sogar an erster Stelle, erschien die Klasse der Buchmacher.

      Er hatte sein Ticket von einem mittrinkenden Gast im »Rose and Hart« ergattert. Der wollte dafür einen unverschämten Preis haben; Evans handelte ihn auf acht Pence herunter.

      »Mit ‚Blue Chuck’ kann man leichter Geld machen als Stempelgeld kriegen, so viel ich weiß«, sagte Evans. »Mr. Miller, Sie wissen doch, wie das läuft. Was würden Sie an meiner Stelle mit 1800 Pfund tun?«

      »Äh?«, machte der Müller aufgeregt. »Du hast 1800 Pfund?«

      »Nicht im Augenblick«, ruderte Evans bescheiden zurück. »Aber diesen Betrag habe ich in der Tasche, wenn ich zurückkomme. Ist eine Menge Geld, um es mit sich herumzuschleppen. Hauseigentum ist auch nicht mehr das, was es mal war«, fügte er hinzu, »ebenso wenig wie Kriegsanleihen, nach all dem, was dieser Kapital-Levy versucht, mit uns zu machen. Wer ist dieser Kerl namens Levy, Mr. Miller? Er ist Jude, gut; aber ich kann mich nicht an seinen Vornamen erinnern.«

      Während der Zug durch Reading fuhr, gab Evans einen Teil seiner Philosophie zum Besten.

      »Buchmacher werden fett durch die, wie ich es einmal nennen möchte, Unentschlossenheit der Rennbesucher«, sagte er. »Der Wetter, der seinem Turfratgeber blind und ohne Angst folgt, der wird immer richtig liegen. Aber tut er das denn auch, blind und ohne Furcht, Mr. Miller? Nein, er tut es nicht.«

      »Und das ist sehr weise von ihm«, sagte der Müller, ohne von seiner Zeitung aufzuschauen, »wenn du nämlich der Ratgeber bist.«

      »Das mag so sein oder auch nicht«, antwortete Evans bestimmt. »Ich erzähle Ihnen nur, was ich in vielen Jahren an Erfahrung gesammelt habe – immerhin geht meine Erinnerung zurück bis zu den Tagen des alten Croydon Rennplatzes. Man hört hier etwas, verwirft es wieder, man bekommt dies erzählt und jenes von neugierigen Wichtigtuern erzählt, was übrigens Sir Douglas Stuart – das ist er doch? Nun gut, er muss es sein – in die Lage versetzt, seine restlichen Tage an der Riviera zu verbringen.«

      »Das ist das Schlimme mit dir, Evans«, sagte der Müller und faltete seine Zeitung zusammen, als der Zug vor Newbury abzubremsen begann, »du redest zu viel.«

      »Das Schlimme mit mir ist«, sagte Educated Evans würdevoll, »dass ich zu viel denke!«

      Auf dem Bahnsteig trennte er sich von dem Detektiv und machte sich auf den Weg zum Haupteingang des »Silver Ring« (Logenplatz für Aristokraten, wo mit höheren Summen gewettet wird;d.Ü.) als er plötzlich ruckartig stehen blieb. Eine Dame überquerte die Fahrbahn, strebte zum Kasseneingang und Evans’ Herz hüpfte für Freude. Er kannte diesen Fuchspelz, diesen teuren Velourshut, diese hochgeknöpften Stiefel. Für einen Augenblick kämpften in ihm der Liebhaber und der Sparfuchs – und der Liebhaber gewann. Educated Evans folgte ihr heißen Herzens, zuckte schmerzlich zusammen, als er ein Pfund zwei Shilling und sechs Pence Eintritt bezahlen musste und folgte der Dame zum Sattelplatz.

      Als sie ihren Namen rufen hörte, drehte sie sich herum, und es kann von Miss Homaster einfach nur gesagt werden, dass sie sich Evans gegenüber zwar äußerst herzlich, dafür aber extrem herablassend verhielt.

      »Na, so was, Mr. Evans, mit Ihnen hatte ich ja gar nicht gerechnet«, sagte sie. »Was haben wir doch für ein außergewöhnliches Wetter für die Jahreszeit!«

      »Das ist wohl wahr, Miss Homaster«, erwiderte Evans. »Ist Ihr verehrter Herr Vater auch zugegen?«

      »Nein, ich bin allein gekommen«, sagte Miss Homaster und warf keck ihren Kopf in den Nacken, »und ich bin gerade dabei, auf sämtliche Sieger zu setzen.«

      Da war also die Chance gekommen, um die Evans insgeheim gebetet hatte, die günstige Gelegenheit, die er sich nie zu erträumen gewagt hatte. Er hatte sich ausgemalt, sie aus einem brennenden Haus zu retten, oder wie er ins schäumende Wasser des Ärmelkanals sprang und sie zurück ans sichere Ufer holte, wo er vielleicht in ihren Armen seinen letzten Atemzug tat; aber er hatte sich niemals vorgestellt, dass die gute Gelegenheit käme, ihr seine »guten Tipps« unterbreiten zu können.

      »Miss Homaster«, flüsterte er mit heiserer Stimme, »ich werde Ihnen jetzt etwas Gutes tun. Ich habe den Sieger des Handicaps; es ist ‚Blue Chuck’. Er ist ein absolut sicherer Tipp. Er könnte stürzen, wieder aufstehen und das Rennen noch gewinnen.«

      »Wirklich?« Er wirkte sehr überzeugt und so war sie ernsthaft interessiert.

      Er verließ sie bald darauf und schlenderte zum Buchmacherring hinüber. Er war schon einmal bei Tattersall’s gewesen, aber das Erlebnis hatte ihn nicht sonderlich berührt. Ein Bekannter sah ihn und kam ausgelassen auf ihn zu.

      »Hallo, Educated!«, sagte er.

      »Ich habe eine gute Nachricht für dich, altes Haus; ich habe den Sieger des Handicaps in petto. ‚Bing Boy’!«

      Er schaute sich vorsichtig um, ob man ihn etwa gehört hatte, und in seinem Eifer sah er die kalte Verachtung nicht, die sich in Evans’ Gesicht auszudrücken begann.

      »Dieses Pferd«, sagte sein Bekannter, »ist so gut trainiert worden, dass es das Derby gewinnen kann, auch wenn es über Hürden ginge! Dieses Pferd könnte stürzen...«

      »Und ich sage, das wird es auch tun«, sagte Evans so genervt, dass seine Höflichkeit stark zu leiden begann.

      »Du wirst mich nicht dazu bringen, Geld zu verplempern und es auf ‚Bing Boy‘ zu wetten. Du wirst mich nicht in Wetten mit Buchmachern treiben, die im Dämmerschlaf dösen und alles vergessen haben, was zwei Minuten vorher passiert ist. ‚Bing Boy‘!«

      Nichtsdestoweniger war ‚Bing Boy‘ der Favorit und das Pferd, auf das Evans wetten wollte, war um jeden Preis zu haben. Er ging in den Sattelplatz und sah den finster dreinblickenden Besitzer seines großartigen sicheren Tipps. Er sah nicht besonders glücklich aus. Vielleicht deshalb, weil er den größeren Teil der vergangenen Nacht in einer unbequemen Polizeizelle verbracht hatte.

      Evans ging auf die Suche nach dem Mann, der ihm ‚Bing Boy’ als Tipp empfohlen hatte, um ein paar Informationen mehr zu bekommen.

      Und man wettete auch noch auf ‚Smocker’. Er galt als starker zweiter Favorit und es war schwierig, 7 zu 2 für ihn zu bekommen. Ein Mann, den Evans kannte, nahm ihn beiseite an einen Ort, wo niemand aus der Menge sie hören konnte, und erzählte ihm alles über ‚Smocker’.

      »Dieses Pferd«, sagte er eindringlich und bohrte zur Unterstreichung seiner Ernsthaftigkeit seine Fingerspitze in Evans’ Bauch, »kam um 21 Pfund besser aus dem Training als ‚Glasshouse’. Er gewann das Training sogar mit angezogenem Zügel, und wenn das wahr ist, was ich gehört habe – und mein Informant ist derjenige, der sich um das Pferd kümmert – könnte ‚Smocker’ stürzen...«

      »Es wird in der Tat in diesem Rennen ein paar Stürze geben«, sagte Evans gequält.

      Die ersten paar Rennen gingen vorüber und das große Wetten setzte erst beim Handicap ein und trotzdem verpasste Educated Evans seinen Auftrag. Er hatte an ungefähr 300 Kunden gekabelt ‚Blue Chuck‘. Bedient euch. Kann nicht verlieren.«

      ‚Blue СКАЧАТЬ