Название: DER ELEGANTE MR. EVANS
Автор: Edgar Wallace
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783754174890
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»Nun?«
»Schauen Sie sich die Rückseite an«, zischte Mr. Stott.
Der Inspektor wendete die Karte und las die schablonierte Inschrift:
Wenn jemand aus der Bruderschaft den Sieger des Newbury Hindernisrennens erfahren will, so schicke er 20 Shilling an den alten, aber absolut verlässlichen Educated Evans, 92 Bingham Mews. Das ist das größte Schnäppchen des Jahres! Niederlage ausgeschlossen! Auf, Brüder! Bedient Euch und überweist das Geld an E. Evans.
»Natürlich wird niemand auf diesen Unsinn eines bösen Mannes reagieren«, sagte der Inspektor, als er dem Müller Anweisungen erteilte. »Jedes Mitglied der Bruderschaft wird dieses Papier mit Verachtung strafen; trotzdem, Sie hätten besser auf Evans achten sollen.«
Als der Müller an Bingham Mews Nr. 92 ankam, (es war der obere Teil eines Stalles), traf er jenen melancholischen Mann an, wie er Telegramme öffnete, zwanzig pro Minute.
»Und da kommen noch mehr«, sagte Educated Evans. »Es gibt keine besseren Wetter als die von der Bruderschaft.«
»Wie heißt das Pferd?«, fragte der Müller atemlos.
»’Blue Chuck’, bedienen Sie sich«, antwortete Educated Evans. »Und vergessen Sie nicht – Sie schulden mir ein Pfund.«
Der Müller beeilte sich, Mr. Isaacheim zu sprechen, den bekannten und ehrbaren Turf-Buchmacher.
Kapitel 2: Mr. Homasters Tochter
Mr. Homasters Tochter war unzweifelhaft die Schönheit von Camden Town; und als sie sich vom öffentlichen Leben zurückzog, hatte in der Folge und ganz zweifellos Mr. Homasters Handel sehr darunter zu leiden.
Aber Mr. Homaster bemerkte schon richtig, dass besonders eine Saloonbar kein geeigneter Ort für eine junge Dame sei. Viele Kunden, die bislang mit einigen Schwierigkeiten die Saloon-Preise ausgehalten hatten, kehrten nun als Reaktion auf ihren Rückzug scharenweise zur öffentlichen Variante des »Rose and Hart« zurück, wo Bier das einzige Handelsobjekt ist. Dennoch trug Mr. Homaster ( bis zum Krieg hieß er eigentlich Hochmeister) seinen Verlust mit Gelassenheit und sein Ruf, sowohl als Vater wie als Gentleman, stand besser da als je zuvor.
Miss Belle Homaster war die schönste Frau, die Educated Evans je gesehen hatte. Sie war groß, mit goldenen Haaren und blauen Augen und einer tollen Figur. Quer über ihre schwarze, eng sitzende und wohlgefüllte Bluse zog sich das aus Diamanten geformte Wort »Baby«, wie ihr Vater und enge Verwandte sie stets zu nennen pflegten.
Evans pflegte jeden Abend in die Saloonbar zu gehen, das Glück ihres Lächelns zu genießen, das sie ihm mit einem Augenaufschlag ihrer sorgfältig gemalten Lider schenkte.
Niemals stellte sie unnötige Fragen. Ein Anheben dieser gebogenen Augenbrauen, ein gnädiges Nicken von Evans, das Leeren einer Flasche, das Sprudeln des Sodawassers, und Evans legte einen Halfcrown auf die Theke und nahm das Wechselgeld mit einem gezierten »Danke« entgegen.
Manchmal sagte sie so etwas wie »Es war heute ein recht schöner Tag für diese Jahreszeit«. Manchmal, wenn es kein so schöner Tag gewesen war, fragte sie mit sanfter Verzweiflung: »Was kann man schon erwarten?«
Es hieß allgemein, dass Evans ihr Lieblingskunde war. Ganz bestimmt genoss er unter allen Kunden ihr alleiniges Vertrauen. Nur Evans gegenüber bekannte sie ihre Schwäche für Spargel und nur er hörte von ihren eigenen Lippen, dass sie einmal als kleines Mädchen in demselben Bus gefahren sei wie Crippen.
Einer seiner Freunde hatte auf seine dringende Bitte hin in den glühendsten Farben von ihm gesprochen, ihr von seiner Bildung erzählt und seiner Fähigkeit, bei den verrücktesten Fragen noch Wetten zu gewinnen, ohne dabei ein Buch oder Lexikon zu befragen. Nach diesen Vorbereitungen seines befreundeten Angebers ergriff Evans die erste günstige Gelegenheit, Beispiele seiner tiefen Gelehrsamkeit und Bildung zu offerieren.
»Es ist seltsam, mein Fräulein, wie Sie und ich hier stehen, während die Welt sich in 24 Stunden um ihre eigene Achse dreht, wobei sie Tag und Nacht entstehen lässt. Nur wenige Menschen können sich, sozusagen, die Geheimnisse der Natur vergegenwärtigen, wie Mond und Sterne, die eine andere Welt sind als die unsere. Man sagt, es gebe Leben auf dem Mars wegen der Kanäle, die man über Teleskope beobachtet hat. Was uns zu der Frage bringt: Ist der Mars bewohnt?«
Sie hörte hingerissen zu.
»Die Entwicklung der Menschheit«, fuhr Evans freudig fort, »wurde von Darwin erfunden, was uns zu der Frage nach prähistorischen Zeiten bringt.«
»Was Sie nicht alles wissen!«, sagte die junge Dame. »Hätten Sie gerne etwas mehr Sodawasser? Das Wetter entspricht doch recht gut der Jahreszeit, finden Sie nicht?«
»Die Jahreszeiten werden hervorgerufen oder verursacht durch die Umdrehungen der Welt...« begann Evans.
Aber ihre Aufmerksamkeit wurde abgelenkt durch einen ungebildeten Mann, der ein weiteres Getränk bestellte.
Jedermann kannte Mr. Homaster. Sogar der Müller. Wenn diese Leuchte der kriminalistischen Ermittlung ein Interview mit einem seiner zwielichtigen Bekanntschaften zu führen wünschte, konnte er sicher sein, denjenigen bei ihr zu finden, wie er einer Motte gleich um das Licht ihres Charmes und ihrer Schönheit herumschwänzelte.
Ungefähr gegen acht Uhr abends würde dann Sergeant William Arbuthnot Challoner die Schwingtüren der Saloonbar aufdrücken und einen gelangweilten Blick in die Runde werfen. Sodann nickte er einigen alten Freunden zu, die er entdeckte, zog grüßend den Hut vor Miss Homaster und ging wieder.
Ihre Verlobung verkündigte sie zwei Tage, bevor sie die Bar endgültig verließ. Es war ein unglücklicher Evans, dem sie die Nachricht unterbreitete.
»Ich werde einen richtig guten Freund heiraten, einen Gentleman«, sagte sie, worauf Evans sich an der Ecke der Theke festhalten musste. »Ich halte viel von frühem Heiraten und von Treue. Eine Ehefrau sollte ihrem Mann ein Freund sein und ihm immer helfen. Sie sollte sich auch für seine Geschäfte interessieren. Da stimmen Sie doch zu, Mr. Evans?«
»Ja, Miss«, erwiderte Evans mit einiger Anstrengung.
»In guten wie in schlechten Zeiten, in Krankheit und Jammer, Asche zu Asche.«
Der Müller erfuhr von der Verlobung durch Educated Evans.
»Ich glaube an die Kraft der Ehe«, sagte er. »Sie gibt dem Scheidungsrichter Arbeit.«
Ein harter, zynischer Mann, in dem die Quellen allen menschlichen Verständnisses versiegt waren.
Es gibt die Legende, dass vor einiger Zeit der Müller ein Vermögen in der Hand hatte oder in seiner unmittelbaren Reichweite. Der Müller hatte nie über diese Angelegenheit gesprochen, nicht einmal mit seinen engsten Freunden. Selbst Educated Evans, der seine Bekanntschaft zu ihm als etwas enger betrachtete, kam mit selten geübter Zurückhaltung niemals auf diese enorme, verpasste Gelegenheit zu sprechen.
Dennoch hatte es sie gegeben: Das Glück klopfte an seine Tür, mit einer Reihe von Häusern unter dem Arm, und der Müller, mit der Hand schon auf der Klinke, hatte gezögert.
Reihen von Häusern, ein Automobil, jeden Tag seines Lebens СКАЧАТЬ