DER ELEGANTE MR. EVANS. Edgar Wallace
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Название: DER ELEGANTE MR. EVANS

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754174890

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СКАЧАТЬ ich bin gemeinhin bekannt als Englands führender Turfratgeber und das Genie von London Nordwest Drei. Ich gab den Tipp für ‚Braxted’ weiter, ‚Eton Boy’ (was für ein schönes Pferd!), ‚Irish Elegance’, ‚Music Hall’, ‚Granely’ und ‚Sangrail’...«

      »Sie haben sich beinahe selbst an den Galgen gebracht«, sagte der Müller, nachdem man die Verhandlung vertagt hatte. »Und, übrigens, ich gebe dir besser einen anderen Fünfer für den, den wir bekommen haben – den werden wir noch als Ausstellungsstück benötigen. Kirz hat dir doch keinen mehr gegeben, oder?«

      »Und wenn er es tat«, antwortete Evans diplomatisch, »dann schuldet er mir wieder einen – und noch ein paar mehr!«

      Kapitel 6: Micky, der Trickser

      Educated Evans saß eines Morgens im Regent’s Park, schaute den Enten zu und wartete auf eine Eingebung. Es war spät im Mai und die Weißdornbüsche standen in voller weißer und rosa Blüte. Die Sonne schien auf die gelblich verfärbten Wege und in der Luft herrschte der Geruch des kommenden Sommers; die Welt war jung und fühlte sich frisch und sauber an. Und die Starterliste zum »Royal Jagd Cup« war allgemein bekannt.

      Educated Evans grübelte über das unerklärliche Walten des Schicksals nach, dass durch Vetternwirtschaft ein Pferd zum Derby gebracht werden konnte, welches er sich für sein Fünf-Pfund-Special aufgespart hatte. Da hörte er den ruhigen und festen Schritt einer Person näher kommen und sah im Aufblicken einen breitschultrigen Mann mit einem Strohhalm zwischen den Zähnen.

      »Guten Morgen, Mr. Challoner«, sagte er höflich und Sergeant Challoner setzte sich an seine Seite.

      »Ich dachte darüber nach, ob ‚Amboya’ zehn Pfund an ‚St. Morden’ verschenken sollte«, sagte Educated Evans.

      »Und ich dachte, du wolltest mir etwas über ein neues Verbrechen erzählen«, erwiderte der Müller. »’Amboya’ ist sowieso nichts anderes als ein Klepper, und wenn du glaubst, du könntest Yardley zuvorkommen, ist dir der Ärger sicher.«

      Educated Evans schürzte nachdenklich die Lippen.

      »Ungewisse Dinge widerstreben mir«, sagte er, »obwohl ich nichts gegen Yardley sagen kann. Die Frage ist nur: Ist es wirklich ‚Amboyas’ Tag? Es wird einiges an Wetten für dieses Ereignis ausgegeben – die Dummen bestürmen die Buchmacher, ohne auf einen Ratschlag von Experten oder Vorhersagen zu hören, mit dem Ergebnis, wonach ‚Amboya’ 6 : 1 gehandelt wird. Aber wird er oder sie auch gewinnen? Ich habe Neuigkeiten gehört über ein gewisses Etwas, das vor allen anderen alleine ins Ziel kommt, wenn man es nur fordert.«

      »Nach einem Frühstart?«, vermutete der Müller.

      »Nach einem richtigen Start«, verbesserte Evans ernst. »Dieses Pferd könnte zwanzig Längen zurückliegen, dann anhalten um den Starter zu beißen und dann noch gewinnen. Es ist der Knüller des Jahrhunderts. Etliche kluge Männer des Rennsports wetten schon seit Wochen auf ihn – bevor die Gewichte bekannt wurden und bevor die Anmeldungen herauskamen.«

      »Kaufe ich«, sagte der Müller interessiert.

      »Das ist auch der einzige Weg, wie man daran kommen kann«, stellte Evans entschlossen fest. »Es hat mich manche schlaflose Nacht gekostet. Ich habe den Stall ausgekundschaftet und dieses Pferd beim Training beobachtet, und die Art und Weise, wie es läuft – mit dem Kopf auf der Brust!«

      »Entschuldige bitte, wenn ich dumm frage: aber würde es denn nicht genauso gut laufen, wenn sein Kopf am Ende des Halses wäre?«

      »Ich meine das doch als Redewendung oder auch Metapher«, sagte Evans und zündete sich eine Zigarre an. Sie sah aus, als habe man heftig darauf herumgetreten und sie dann aufgehoben. »Es ist ‚Catskin’«.

      Der Müller schnaufte spöttisch.

      »Du hast mal wieder den Zeitungsjungen zugehört«, sagte er mit ätzendem Spott. »’Catskin’ ist wochenlang an allen Straßenecken genannt worden. Und er ist nicht am Start.«

      Educated Evans hob die Augenbrauen ein wenig an.

      »Tatsache?«, fragte er höflich. »Und wer könnte Ihnen das erzählt haben?«

      »Der Besitzer«, antwortete der Müller. »Ich nehme mal an, er weiß darüber nicht ganz so viel wie du, aber möglicherweise hat er Informationen über ‚Catskin’ von dem Burschen, der ihn versorgt. Und er hat ganz den Eindruck, dass ‚Catskin’ sich beim Training einen Nagel eingefangen hat und jetzt lahmt.«

      »Er hat unrecht«, sagte Evans betont ruhig. »Das Pferd wird starten und gewinnen. Es ist von der Sorte, dem ein Nagel oder zwei nichts ausmachen.«

      »Der Trainer erzählte Mr. Oliver«, sagte der Müller, »dass ‚Catskin’ dieses Jahr nicht wieder starten wird; und der Junge, der ihn betreut, sagt dasselbe«, fügte er clever hinzu.

      Das klang in der Tat überzeugend. Der Besitzer kann keine Ahnung haben, der Trainer kann sich unwissentlich irren. Aber der Bursche, der ‚Catskin’ versorgte, war zweifellos ein schlagender Beweis.

      »Dieser Mulcay ist großartig!«, sagte Evans, auf den Trainer zurückkommend. Und damit sprach er eine so unanfechtbare Wahrheit aus, dass der Müller ihm nicht widersprechen konnte.

      Micky Mulcay kam aus Irland, das uns so viele gute, offene und aufrechte Trainer geschenkt hat.

      Seine Freunde hätten ihn bei dieser Beschreibung allerdings nicht sofort wiedererkannt. Wäre er Trainer für die so genannte »Abteilung der Cleveren« gewesen oder gar für dubiose Besitzer, hätte er sich keine zehn Minuten am Turf halten können. Aber er war intelligent genug, in seinen kleinen Stall von Parlhampton ausschließlich die Pferde der angesehensten Personen aufzunehmen, von Männern, deren Namen mit Ehrenhaftigkeit und Gradlinigkeit gleich-zusetzen waren.

      Der Raum des Chefstewards war auf das Feinste renoviert worden, als man Evans bat, an jenem hektischen Renntag von Kempton sein Urteil über den Lauf von ‚Cabbage Rose’ zu erklären.

      Die Stewards akzeptierten seine Erläuterungen – (»Sie hätten mir dafür ruhig etwas aus der Almosenbüchse geben können«, sagte Educated Evans boshaft) – und danach stellte niemand mehr seine Tätigkeit in Frage. Micky war ein Lebenskünstler, der verstanden hatte, dass das Leben kurz und Geld schwer zu beschaffen war. Über seinem Schreibtisch hing sein Wahlspruch »Schmiede das Eisen, solang es noch heiß ist«. Und danach handelte er, auch dann, wenn das Eisen erkaltet war.

      Besitzer, die selbst nicht regelmäßig wetten, sehen ihre Pferde sehr gerne gewinnen, wann immer es möglich ist.

      Dazu zählte auch Micky, wenn seine Frau, seine Schwäger und ein paar gute Freude mehr so viele Wetten zu den Wettbüros kabelten, wie das Postamt verarbeiten konnte. Kein Mensch mit Verstand wettete jemals auf ein Pferd aus Mickys Stall, wenn sich Micky nebst Frau, Schwägern und guten Freunden am Rennplatz aufhielten, so zuversichtlich er sich auch gab.

      Von Micky stammte der Satz: »Pferde sind keine Maschinen.« Es war Educated Evans, der dazu die historische Ergänzung lieferte: »Es ist für alle Beteiligten nur gut, dass es keine sprechenden Maschinen sind.«

      »Dieser Mulcay ist wirklich großartig«, wiederholte Evans, »der kann einen schon begeistern. ‚Catskin’ kann es spielend schaffen. Aber ist Micky etwa pleite?«

      Der Müller schüttelte den Kopf.

      »Ich СКАЧАТЬ