DER ELEGANTE MR. EVANS. Edgar Wallace
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Название: DER ELEGANTE MR. EVANS

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754174890

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СКАЧАТЬ fangen Sie jetzt nicht an, mit mir zu kumpeln, das führt zu nichts. Sie sind schlimmer als Shylock* Holmes, jawohl. Bezahlen – Sie – endlich – was – Sie – mir – schulden!«

      Mr. Kirz durchsuchte mit zitternden Händen, hochrot im Gesicht, seine Taschen.

      »Da – nämmen Sie!«, zischte er. »Und lassen Sie niemals Ihrre hässliche Gesicht noch einmal blicken! Und Ihrrre Tipps – Sie sind alle hundsmiserrrabel!«

      Evans erging sich noch in Beleidigungen, als sein Kunde längst außer Hörweite war, und er hätte noch weiter gemacht, wenn nicht ein Polizist erschienen wäre.

      »Schwirr ab!«, sagte der Mann in Blau. Evans entfernte sich.

      Er fühlte sich glücklich und strebte hoch erhobenen Hauptes seiner Wohnung zu, war so stolz und in einer solch überheblichen Stimmung, dass er beinahe am Müller vorbeigegangen war, ohne ihn zu bemerken.

      »Komm mal auf die Erde zurück, wenn’s recht ist!«, sagte der Müller. »Was ist denn los?«

      Evans drehte sich um.

      »Ich habe es diesem billigen Ausländer gezeigt«, sagte Evans.

      »Und was hast du ihm gezeigt, Evans?«

      »Fünf mal ein Pfund.« Evans zog eine zerknitterte Fünf-Pfund-Note hervor. »Es sieht ein bisschen dämlich aus, wenn du auf die Knie gehen musst, um dein Eigentum zu fordern!«, sagte er. »Und daran zu denken, dass ich meine Beziehungen auch noch zu seinen Gunsten eingesetzt habe.«

      »Ich kann mich nicht daran erinnern, dich bei der Somme gesehen zu haben«, sagte der Müller, (der dort gewesen war), »oder mit dir bei Toc H. einen getrunken zu haben.«

      (Toc H: Talbot House, Poperinge, Belgien, 1. WK; d.Ü.)

      »Ich war ein Hilfspolizist«, sagte Evans würdevoll und diese Antwort zauberte ein gezwungenes Lächeln in das Gesicht des Müllers.

      »Zeig mir mal den Fünfer«, bat er plötzlich, und nach einer Sekunde des Zögerns händigte Evans sie ihm aus.

      »Es gibt keinen zweiten Polizisten auf der Welt, dem ich in Geldangelegenheiten traue«, stieß er hervor.

      Der Müller schaute sich den Schein an und pfiff leise.

      »Niete!«, sagte er und ein kalter Schauer lief Evans über den Rücken.

      »Das meinen Sie nicht wirklich?«, stammelte er.

      »Oh ja, – schau dir nur die Nummer an: B/70 92533 – diese Nummer steht auf allen Blüten, die es auf dem Markt gibt. Die möchte ich behalten...«

      »Die können Sie behalten!«, schnaubte Evans wütend. »Leide ich etwa unter mangelnder Bildung und Selbstachtung? Diesen Helden namens Kirz werde ich aufsuchen und dann reiße ich ihm sein Herz aus der Brust!«

      »Gerede, nichts als Gerede!«, murmelte der Müller.

      »Ich werde von Deutschland Entschädigungen erhalten«, sagte Evans ein wenig ruhiger, »selbst wenn ich seine Taschen persönlich durchsuchen muss, so wie auch der berühmte Lloyd George gesagt hat. Ich werde...«

      »Du wirst gar nichts tun. Gib mir diesen Schein. Du bekommst ihn wieder zurück.«

      »Den will ich gar nicht zurück haben«, jammerte Evans. »Ich will echtes Geld!«

      Es bedurfte langen Zuredens, bis er endlich gehen wollte. Schließlich ging er nach Hause, gebeugt und mit schwarzen Gedanken wegen des Schicksals, das ihm widerfahren war.

      Educated Evans wohnte in zwei Zimmern über einem Pferdestall. Man erreichte seine Wohnung von der Gasse aus über mehrere Treppen; und der mit einer Brüstung eingefasste Treppenabsatz bildete eine Art Balkon und vermittelte einen Hauch von Romantik, was Evans in mancher sentimentalen Stimmung immer sehr gefallen hatte.

      Er kam herein, knallte die Tür zu und ging sofort zu Bett, ohne die Gasheizung anzuzünden. Dazu gab es auch keinen Anlass, denn er ließ seine Kleidung stets auf dem Fußboden vor dem Bett liegen. Er fiel in einen unruhigen Schlaf und träumte.

      Es ging in dem Traum um eine erhabene Person, deren Name zu erwähnen sich nicht geziemt. Er träumte, man habe ihn zum Buckingham Palace bestellt und er sei in einer Staatskutsche dorthin gefahren, wobei er seine Visitenkarten einer jubelnden Menschenmenge aus dem Fenster zuwarf. Am Palast angekommen, war er von einem bärtigen Gentleman in einen langen pinkfarbenen Rock mit grünen Streifen gekleidet worden; der Herr hatte ihm die Hand geschüttelt und darauf bestanden, Evans solle ihn »Solly« nennen, worauf er sodann in eine purpurrote Kammer mit schwarzer Decke und golddurchflochtenem Teppich geleitet wurde. Die erhabene Person bat ihn, sich hinzuknien. Evans ließ sich würdevoll auf ein Knie herab und die vornehme Person sagte dann:

      »Erheben Sie sich, Sir Educated Evans, Erster Turfratgeber und Sportautorität. Und vergessen Sie nicht, dass ‚Daydawn’ im Friary Rennen der Zweijährigen der Knüller sein wird.«

      Ein donnernder Applaus erscholl. All die kleinen Prinzen klopften mit ihren Absätzen gegen die Holzvertäfelung.

      Der Lärm war so stark, dass Sir Educated aufwachte und mittelalterlich fragte: »Wer klopfet an?«

      »Machen Sie die Tür auf, Mr. Effens. Hier ist Mr. Kirz – es ist von allerrrgrößerrr Wichtigkeit.«

      Evans stand auf, zog sich Hose und Schuhe an und entzündete ein Gaslicht.

      »Kommen Sie herein«, sagte er, jetzt vollends wach. »Ich nehme an, Sie wollen wegen des gefälschten Fünfers etwas geraderücken?«

      »In derrr Tat!«, antwortete Mr. Kirz. Er sah bleich und niedergeschlagen aus und hielt schon in seiner zitternden Hand eine Fünf-Pfund-Note bereit. Evans nahm sie an sich.

      »Es war ein grrroßer Fehlerrr«, sagte Mr. Kirz und streckte seine Hand erwartungsvoll aus. »Ich wusste, dass ich einen schlechten Schein hatte. Und wie ich ihn jetzt suche, sage ich zu mirrr ‚Oh, mein Gott. Ich habe ihn Educated Evans gegeben’! Wo ist er?«

      Evans schüßttelte den Kopf.

      »Den hat die Polizei«, sagte er.

      Mr. Kirz wurde gelb im Gesicht und taumelte gegen die Wand.

      »Vorsicht mit dem Waschbecken«, warnte Evans, »es ist neu. Tja, mein Freund, der Müller hat ihn – Mr. Challoner, um es genau zu sagen, und es gibt keinen netteren Mann auf dieser Welt.«

      Denn der Müller stand im Türrahmen und als Evans an Kirz vorbeiblickte, drehte dieser sich um.

      »Ich brauche Sie, Kirz«, sagte der Müller. »Sie werden mit mir zur Wache kommen und mit dem Inspektor reden, klar?

      »Ich wusste nicht, dass diese Note warrr gefälscht«, sagte Mr. Kirz zitternd.

      »War sie auch nicht«, erwiderte der Müller kurz und knapp.

      »Sie war in Ordnung, nur –Sie haben von diesem Muster die Platten hergestellt – ich fand die Anlage in Ihrem Keller in Mornington Gardens.«

      Einer der Hauptbelastungszeugen bestieg den Zeugenstand СКАЧАТЬ