DER ELEGANTE MR. EVANS. Edgar Wallace
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Название: DER ELEGANTE MR. EVANS

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783754174890

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СКАЧАТЬ Instruktionen folgend, nahm der Müller davon Abstand, auf ‚Blazing Heavens’ zu wetten und unter keinen Umständen einen roten Heller in ein Pferd zu investieren, das um 21 Pfund schlechter dran war als »Lazy Loo«. Und »Blazing Heavens« gewann das Rennen. Sein Preis belief sich auf 100 zu 6. Ginger schickte einen Botenjungen mit einem Zehn-Shilling-Schein zu Educated Evans und bat gleichzeitig um dessen Fünf-Pfund-Special für den nächsten Tag.

      Educated Evans saß bis tief in die Nacht, analysierte und prüfte das Programm des folgenden Tages und entdeckte endlich ein Rennpferd, das nicht nur 14 Pfund mehr zu tragen hatte. Vielmehr freute ihn, dass Sportreporter, die für gewöhnlich immer etwas Positives über jedes Pferd sagten, es mit der Zeile abtaten: »Er hat im Tilbury Verkaufsrennen keine Chance.«

      Dazu sah er noch einen Absatz in der folgenden Morgenzeitung, wonach »Star of Sachem« – so lautete der hochtrabende Name für diesen pferdeähnlich behaarten Körper – zu Fuß zum Meeting geführt wurde, weil sein Besitzer meinte, er sei den Transport per Bahn nicht wert.

      Ginger kam auf einen Besuch bei Evans vorbei; er trug eine neue Goldkette und zwei erstklassige, diamantenähnliche Ringe, einen neuen Hut und eine neue Krawatte in schreienden Farben.

      »Morgen, Evans«, sagte er munter beim Eintreten. »Ich dachte, ich komme Sie mal besuchen. Ich und mein Schatz fahren an die See wie jedes Jahr.« »Ha-ha«, machte Evans.

      «Sie haben mir einen richtigen Gefallen getan, alter Junge.« Der Spitzel legte seine große Hand sanft auf Evans’ Schulter. »Aber ich hätte es gerne noch etwas besser. Geben Sie mir einen hundertprozentigen Tipp, ich setze dann jedes Pfund, das ich habe, und Sie sind mit einem Fünfer dabei. Ist das fair?«

      »Das ist fair«, sagte Evans, innerlich etwas Hoffnung schöpfend.

      »Wenn wir gewinnen, kaufe ich mir ein kleines Gasthaus in Kensington«, sagte Ginger. »Mein Schatz lässt sich von ihrem Mann wegen seelischer Grausamkeit und böswilligem Verlassen scheiden; außerdem hat er etwas mit dem Mädchen in dem Süßwarenladen; die beiden Kinder kommen in ein Heim und das war’s dann. Sie sehen also, Evans, Sie tragen ein bisschen Verantwortung mit.«

      »So ist es«, sagte Evans tapfer; »als Mann mit großer und langer Erfahrung stimme ich zu und in der Sprache des Lord Wellington bei der Schlacht von Waterloo tue ich nur meine Pflicht – ‚Star of Sachem’«, sagte er langsam, bedächtig und mit angemessener Betonung, »kann heute Nachmittag im Tilbury Handicap nicht geschlagen werden. Wenn man dieses Pferd mit der Axt erschlagen wollte, könnte es immer noch schneller kriechen als andere rennen. Ich habe den Tipp von dem Pfleger, der sich um ihn kümmert. Man hat ihn mit der Stoppuhr getestet und er ist trotz 21 Pfund besser als ‚Ormonde’. Er ist auf die Meile gesehen ein klein wenig schneller und er hält durch. Wenn Sie nichts dagegen haben, nehme ich die fünf Pfund als Vorschuss, weil ich einen verlässlichen Buchmacher kenne und Sie würden vielleicht ihren Gewinn nicht ausgezahlt bekommen.«

      Mr. Vennett handelte ihn bis auf drei Pfund zehn Shilling herunter; und so wundersam es schien, ‚Star of Sachem’ riss aus dem Feld aus und gewann mit drei Längen. Gestartet war er mit 20 zu 1.

      Im dritten Rennen setzte Educated Evans seinen Fünfer. Er hatte ihn von einem Mann erhalten, der den Eigentümer eines Gasthauses kannte, wo der Besitzer stets sein Mittagessen einnahm, das ihm grundsätzlich in einem Humpen serviert wurde. Es ging auf das Wochenende zu, als Mrs. Lee bei der Polizeiwache vorsprach und das Glück hatte, den Müller beim Verlassen des Gebäudes anzutreffen. Ihre Augen waren rot unterlaufen und sie zitterte in echter Entrüstung.

      »Dieser Kerl, Ginger Vennett«, begann sie ohne Einleitung, »ist mit dem Mädchen aus dem Süßwarenladen durchgebrannt und ich will, dass er geschnappt wird, weil er für sie meinen Ehering geklaut hat. Von allen schmutzigen, verlogenen, falschen, meineidigen Hunden ist er der schlimmste! Er ist ein Zinker, ein Spitzel – Müller, Sie wissen das! Hat er mir nicht erzählt, er habe Modder verzinkt? Ich darf nicht daran denken, dass ich sozusagen eine Viper an meinem Busen genährt habe – wenn Sie diesen Ausdruck entschuldigen wollen; aber jetzt ist nicht die Zeit für falsche Bescheidenheit! Dieser Gedanke daran, was ich alles für diesen Mann getan habe, wie ich ihm mein eigenes Zimmer überlassen habe, ihm das beste Essen gegeben habe, wenn er pleite war. Und mein armer, lieber Ehemann im Devon-Moor, dem es wegen seiner lieben armen Frau und der lieben unschuldigen Kinder das Herz zerreißt...«

      Die wenigen Worte, die der Müller einflechten konnte, führten lediglich dazu, dass Mrs. Lee jetzt erst recht an den Rand der Hysterie geriet. Educated Evans war in keineswegs besserer Verfassung, als der Müller ihn traf.

      »Man sagt, er hat 2.200 Pfund von Isaacheim bekommen«, sagte Educated Evans mit zitternder Stimme. »2.200 – du lieber Himmel! Und ich gab ihm den Tipp! Alles, was ich zurückbekam, waren vier Pfund und zehn Shilling davon waren auch noch falsch! Ich bekam heute Morgen von ihm ein Kabel aus Margate und er will wissen, wer den Brighton Cup gewinnen kann.«

      »Und ich wage es nicht, ihm den Tipp zu schicken, Mr. Challoner«, sagte er ernst; »ich wage es einfach nicht aus Angst, das verdammte Biest könnte gewinnen! Es gibt da ein Pferd, das würde einen Herzkollaps kriegen, wann das Rennen zu schnell wird; aber wenn ich den Tipp an Ginger schicke, gewinnt es das Rennen ganz allein!«

      »Versuch es trotzdem«, sagte der Müller eindringlich. »Diese Frau sagt, er glaubt dermaßen fest an dich, dass er alles tut, was du ihm sagst.«

      Also schrieb Evans ein Kabel mit dem Text:

      Little Sambo ist im Brighton Cup absolut unschlagbar. Beachten Sie keine anderen Notizen auf dem Markt. Keine Angst; machen Sie Ihr Glück und vergessen Sie Ihren alten Kumpel nicht, Educated Evans.

      Um drei Uhr nachmittags, als die Ergebnisse eintrafen, standen der Müller und Evans Seite an Seite an der Ecke der Tottenham Court Road – mitten in des Müllers Zuständigkeits-bereich. Zwei Zeitungsjungen kamen gleichzeitig, Evans schnappte sich den ersten und öffnete in fieberhafter Eile die Zeitung – ‚Little Sambo’ war nicht platziert!

      »Erwischt!«, trompetete Evans triumphierend.

      Der Müller schaute in seine Zeitung. Er las die ‚Evening News’, Evans hatte den ‚Star’.

      »Was meinst du mit erwischt?«, fauchte der Müller und las:

      »Alle Teilnehmer waren am Start, außer ‚Little Sambo!’«

      Kapitel 5: Mr. Kirz kauft ein Fünf-Pfund-Special

      In der innersten Westentasche, zweifach zugeknöpft, verwahrte Mr. Jan Kirz eine Fünf-Pfund-Note.

      Später ging er etwas sorgloser damit um und trug sie zusammengefaltet in der äußeren Tasche derselben Weste. Er wäre gut beraten gewesen, den Schein zu verbrennen, da einige der schottischen Buchmacher das Wettgeld ihrer Kunden zu verbrennen pflegen, wenn die Pferde, auf die sie gesetzt hatten, einen großen Preis gewannen. Aber er war knauserig und der Anblick eines verbrennenden Fünfers hätte ihm das Herz gebrochen.

      Mr. Jan Kirz war zu seiner Zeit gleichzeitig Amerikaner, Holländer, Schweizer und Russe. Sein Geburtsort war nicht bekannt; aber es stimmte, dass er während des Krieges viele Monate im Alexandra Palace gewohnt hatte, als die Behörden endlich das Geheimnis seiner Herkunft herausfanden. Am Ende wurde er entdeckt und dazu verdonnert, sich in regelmäßigen Abständen bei der nächsten Polizeiwache zu melden.

      Während dieser konfliktreichen Zeit wurde fast jede Woche berichtet, dass man ihn im Tower erschossen habe. Einem Fischhändler in der High Street, der wegen seiner sportlichen Verbindungen mit bestimmten Größen im West End auf du und du stand, hatte СКАЧАТЬ