Spannt sie schnell vor den Wagen, Telemachos' Reise zu fördern!
Also sprach er; ihn hörten die Söhne mit Fleiß und gehorchten.
Eilend spannten sie vor den Wagen die hurtigen Rosse.
Aber die Schaffnerin legt' in den Wagen die köstliche Zehrung,
Brot und feurigen Wein und göttlicher Könige Speisen.
Und Telemachos stieg auf den künstlichgebildeten Wagen.
Nestors mutiger Sohn Peisistratos, Führer der Menschen,
Setzte sich neben ihn und hielt in den Händen die Zügel;
Treibend schwang er die Geißel, und willig enteilten die Rosse
In das Gefild und verließen die hochgebauete Pylos.
Also schüttelten sie bis zum Abend das Joch an den Nacken.
Und die Sonne sank und Dunkel umhüllte die Pfade.
Und sie kamen gen Pherai, zur Burg des edlen Diokles,
Welchen Alpheios' Sohn Orsilochos hatte gezeuget,
Ruhten bei ihm die Nacht und wurden freundlich bewirtet.
Als die dämmernde Frühe mit Rosenfingern erwachte,
Rüsteten sie ihr Gespann und bestiegen den prächtigen Wagen,
Lenkten darauf aus dem Tore des Hofs und der tönenden Halle.
Treibend schwang er die Geißel und willig enteilten die Rosse
Und durchliefen behende die Weizenfelder, und jetzo
War die Reise vollbracht: so flogen die hurtigen Rosse.
Und die Sonne sank und Dunkel umhüllte die Pfade.
IV. Gesang.
Menelaos, der seine Kinder ausstattet, bewirtet die Fremdlinge und äußert mit Helena teilnehmende Liebe für Odysseus. Telemachos wird erkannt. Aufheiterndes Mittel der Helena und Erzählungen von Odysseus. Am Morgen fragt Telemachos nach dem Vater. Menelaos erzählt, was ihm der ägyptische Proteus von der Rückkehr der Achaier und dem Aufenthalt des Odysseus bei der Kalypso geweissagt. Die Freier beschließen, den heimkehrenden Telemachos zwischen Ithaka und Samos zu ermorden. Medon entdeckt's der Penelopeia. Sie fleht zu Athene und wird durch ein Traumbild getröstet.
Und sie erreichten im Tale die große Stadt Lakedaimon,
Lenkten darauf zur Burg Menelaos' des ehregekrönten,
Und Menelaos feirte mit vielen Freunden die Hochzeit
Seines Sohnes im Hause und seiner lieblichen Tochter.
Diese sandt er dem Sohne des Scharentrenners Achilleus.
Denn er gelobte sie ihm vordem im troischen Lande;
Und die himmlischen Götter vollendeten ihre Vermählung.
Jetzo sandt er sie hin, mit Rossen und Wagen begleitet,
Zu der berühmten Stadt des Myrmidonenbeherrschers.
Aber dem Sohne gab er aus Sparta die Tochter Alektors,
Megapenthes dem starken, den ihm in späterem Alter
Eine Sklavin gebar. Denn Helenen schenkten die Götter
Keine Frucht, nachdem sie die liebliche Tochter geboren,
Hermione, ein Bild der goldenen Aphrodite.
Also feierten dort im hochgewölbten Saale
Alle Nachbarn und Freunde des herrlichen Menelaos
Fröhlich am Mahle das Fest. Es sang ein göttlicher Sänger
In die Harfe sein Lied. Und zween nachahmende Tänzer
Stimmten an den Gesang und dreheten sich in der Mitte.
Aber die Rosse hielten am Tore des hohen Palastes
Und Telemachos harrte mit Nestors glänzendem Sohne.
Siehe, da kam Eteoneus hervor und sahe die Fremden,
Dieser geschäftige Diener des herrlichen Menelaos.
Schnell durchlief er die Wohnung und brachte dem Könige Botschaft,
Stellte sich nahe vor ihn und sprach die geflügelten Worte:
Fremde Männer sind draußen, o göttlicher Held Menelaos,
Zween an der Zahl, von Gestalt wie Söhne des großen Kronions.
Sage mir, sollen wir gleich abspannen die hurtigen Rosse
Oder sie weitersenden, damit sie ein andrer bewirte?
Voll Unwillens begann Menelaos der bräunlichgelockte:
Ehmals warst du kein Tor, Boethos' Sohn Eteoneus,
Aber du plauderst jetzt wie ein Knabe so törichte Worte!
Wahrlich wir haben ja beid in Häusern anderer Menschen
Soviel Gutes genossen, bis wir heimkehrten! Uns wolle
Zeus auch künftig vor Not bewahren! Drum spanne die Rosse
Hurtig ab und führe die Männer zu unserem Gastmahl!
Also sprach er; und schnell durcheilete jener die Wohnung,
Rief die geschäftigen Diener zusammen, daß sie ihm folgten.
Und nun spanneten sie vom Joche die schäumenden Rosse,
Führten sie dann in den Stall und banden sie fest an die Krippen,
Schütteten Hafer hinein, mit gelblicher Gerste gemenget,
Stellten darauf den Wagen an eine der schimmernden Wände,
Führten endlich die Männer hinein in die göttliche Wohnung.
Staunend sahn sie die Burg des göttergesegneten Königs.
Gleich dem Strahle der Sonn und gleich dem Schimmer des Mondes
Blinkte die hohe Burg Menelaos' des ehregekrönten.
Und nachdem sie ihr Herz mit bewunderndem Blicke gesättigt,
Stiegen sie beide zum Bad in schöngeglättete Wannen.
Als sie die Mägde gebadet und drauf mit Öle gesalbet
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