Balkany Knights. Hermann Christen
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Название: Balkany Knights

Автор: Hermann Christen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752915648

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СКАЧАТЬ lachte freudlos auf und schlüpfte nach draußen. Buddlibär hievte Vladimir aus dem Wagen.

      "Da", rief Eichhörnchen und zeigte auf einen kleinen Glockenturm auf dem Bahnhof, "da oben wird Paul landen."

      Es huschte über die Geleise, kletterte einen Baum hoch und sprang von da aufs Dach hinüber. Mit zwei Sätzen erreichte es den Glockenturm. Es brauchte einige Momente für sich allein: Kasatschok, sterbender Schwan, Fußball. Die Reise driftete früher als befürchtet ins Chaos ab. Verstimmt blickte es auf den von Grasbüscheln und kleinen Stauden übersäten Platz, wo Vladimir mit einem leeren Kanister zeigte, wie man Penaltys schoss.

      "Geniefft du die Fonne?"

      Erschrocken fuhr Eichhörnchen herum: "Was schleichst du dich heran wie eine hinterhältige Schleiereule auf Beuteflug!"

      "Waf ift daff für eine Begrüffung", grinste Paul.

      "Gut bist du hier."

      "Du tuft ja, alf ob ef fon Monate her ift, daff wir unf gefehen haben…"

      "Mir kommt es so vor. Schau da unten. Kicken wie Kleinkinder einen Kanister herum."

      "Wer ift der Mann?"

      "Vladimir. Kleines Reiseandenken."

      "Dann ift gut. Pfort ift gefund." Er breitete die Flügel aus und schwebte hinab.

      "Hallo Paul", freute sich Buddlibär, "gute Reise gehabt?"

      Paul schüttelte den Kopf: "Kalt warf. Warum mufften die die Alpen auf fo hoch bauen. Da liegt fon Fnee. Bin faft erfroren. Daf nächfte Mal nehm ich den Tunnel."

      "Was machst du, wenn ein Zug entgegen kommt?"

      "Aufweichen."

      "Kluger Vogel", schmunzelte Eichhörnchen, "was gibt es Neues von zu Hause?"

      "Nichpf! Da ift auch Montag."

      "Weiß Amman schon was Neues? Wie geht es den Waldleuten?"

      "Prima, allef prima bei den Waldleuten", berichtete Paul, "und Amman hat erpfählt, daff Koller fauer ift, weil ihr abgehauen feid. Und Rudolf berichtet, daff Knack und Geifer ebenfallf fauer auf euch find, weil fie auf dem Wald abhauen mufften."

      "Das ist doch nicht meine Schuld", reklamierte Buddlibär, "die haben angefangen…"

      "Find jepft bei Gugger. Und noch einen Gruff von Merlin, der die wiedergewonnene Langeweile im Wald fehr begrüfft."

      "Ist das alles?"

      "Hey, ihr feid nicht mal pfei Tage weg. Da paffiert nicht viel", er blickte Buddlibär an, "vor allem, wenn er nicht da ift. Ef gibt fon Leute im Wald, die dich vermiffen und wieder etwaf mehr Leben in der Bude wünfen."

      "Dann genießt das mal schön zu Hause", lachte Buddlibär auf, "ich bin, ehe ihr's versieht, wieder da."

      "Hoffentlich. Fon wegen Kuno und Pfoban", fuhr Paul fort, "die führen fich auf wie unter Tollwut, wenn fich wer auch nur in die Nähe der Bärenhöhle wagt. Die nehmen daf mit der Auffichtpflicht fehr, fehr Ernpft. Haben fogar fon ein Ful-Difpenf beantragt, um fich beffer fokuffieren pfu können. Aber Rudolf hat nein gefagt und Merlin hat ihnen angedroht, Konif Mutter pfu informieren, wenn fie die Abwefenheit von Buddlibär dapfu nupfen, die Fule pfu fämpfen", Paul schaute gedankenverloren in den Himmel, "Daf ift allef. Mehr gipft nicht pfu berichten. Aber die pfu haufe wollen auch wiffen, wie ef euch geht."

      "Gut", seufzte Eichhörnchen, "wenn man mal davon absieht, dass Buddlibär in Milano zum Fußballspiel will…"

      "Fuffballpfiel – toll! Da käme ich auch gerne mit, aber Merlin hat mir eingebläut, daff ich pfäteftenf morgen pfurück fein muff."

      "Jetzt hilf du ihm auch noch", nörgelte Eichhörnchen, "ich versuch's ihm auszureden."

      "Milano liegt auf dem Weg", sagte Paul, "Daf würde dir gut tun, weil du immer fo viel nachdenkft – Fuffball mach den Kopf frei."

      "Nur wenn dir einer die Kugel an den Kopf hämmert", zweifelte Eichhörnchen, "auf jeden Fall bin ich dagegen."

      "Dann halt mich mit Gewalt zurück", grollte Buddlibär, "ich geh und mach den Mischka. Ob's dir passt oder nicht."

      "Mifka?"

      "Auch so eine Idiotenidee", rüffelte Eichhörnchen und verdrehte die Augen, "Buddlibär soll das Maskottchen machen."

      "Ich finpf gut, wenn er daf macht. Ift ja niemand hinter ihm her", er hüpfte Buddlibär auf die Knie, "ich würd mich von Eichhörnchen nicht umpfimmen laffen. Daf wird ficher obertoll!"

      "Danke", grunzte Eichhörnchen sauer, "ich dachte, dass du die Stimme der Vernunft unterstützt – und jetzt das."

      "Ef ift nicht vernünftig, allef waf Pfaff macht pfu unterlaffen", er wandte sich an Buddlibär, "geht da hin und geniefft ef. Ift doch eine Erhohlungfreife, nicht? Und du", er nahm Eichhörnchen ins Visier, "du follteft allef ein biffchen entfpannter fehen."

      Buddlibär blickte Paul dankbar und Eichhörnchen triumphierend an: "Stimmt, du sagst selber, dass wir eine Ferienreise machen. Da gehört Vergnügen dazu! Es bleibt dabei: ich geh nach Milano und mach den Mischka."

      Buddlibär saß übellaunig auf der Ladefläche des blauen Lasters von Vladimirs Kollegen. Seit sie überstürzt aufgesprungen waren schimpfte Eichhörnchen pausenlos. So mussten sich Buran und Tschoban fühlen, wenn Rudolf in der Waldschule die wöchentliche Standpauke hielt.

      "Ich hatte Recht! Das Fußballspiel ist eine Schnapsidee ", schulmeisterte Eichhörnchen aufgebracht, "jetzt haben wir den Salat. Nach der Episode am Zoll werden die alles aufbieten was sie haben, um dich zu erwischen."

      Was konnte er denn dafür? Nachdem Paul weg war, marschierten sie zum Zoll. Dort wurden sie angehalten - dafür sei der Zoll da, erklärte Eichhörnchen – und Vladimir nach seinen Papieren gefragt. Buddlibär und Eichhörnchen wurden durchgewinkt – Tiere werden beim Grenzübertritt nur überprüft, wenn sie anschließend geschlachtet werden.

      Sie warteten drüben auf Vladimir. Dieser zeigte seinen Pass und die Sache wäre gegessen gewesen, wenn er den Zöllner nicht sofort in ein Gespräch über Fußball verstrickt hätte. Nach zwei Minuten erhöhten sich Taktfrequenz und Lautstärke, weil der Zöllner ein 4:0 für Milano voraussagte und Vladimir heftig dagegenhielt.

      "Spartak hat keine Chance und die AC wird gewinnen", bekräftigte der Zöllner, "weil bei uns weniger Italiener spielen als bei euch."

      "Moglich", konterte Vladimir überlegen, "aber ich hab Mischka mit – Mischka Premium-Maskottchen."

      Der Zöllner äugte misstrauisch hinüber. Als katholisch erzogener Italiener war er auf Aberglauben abgerichtet: Hexenverbrennungen, Ablasshandel und zahllose als Dogmen des als unfehlbar geltenden Firmenbosses getarnte Vorurteile und Richtlinien hatten über die Jahrhunderte Spuren im Genom hinterlassen.

      Er schätzte die Chancen von Mischka gegen das Teufelchen, das Maskottchen der AC, ein: klein, in die Jahre gekommen, asthmatisch und dekadent war es, abgenutzt von zahllosen Lustreisen in die Stadien in ganz Europa. Erst letztes Jahr wurde es suspendiert, weil es seinen Nachbrand im Taufbecken des Fraunmünster СКАЧАТЬ