Balkany Knights. Hermann Christen
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Название: Balkany Knights

Автор: Hermann Christen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752915648

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СКАЧАТЬ – armer Mischka. Tot."

      "Wer ist Mischka?", mischte sich Eichhörnchen ein.

      Der Mann drehte sich um: "Ah, du nicht allein. Gruß dich, Kleintier. Ich Vladimir. Große Fan von Spartak Moskau, bester Fußballklub wo's je hat's gibst. Ihr auch Milano? Fußball gucken?"

      Eichhörnchen schüttelte den Kopf: "Warum sollten wir in Milano Fußball gucken? Fußball ist wie schlechtes Laientheater. Hinterste Provinz da wo die Rollen von den Eltern auf den untalentierten Nachwuchs vererbt werden…"

      "Ich verstehn nix."

      "Ich mein die Kerle, die wild gestikulieren, sich die Haare raufen und 'Mamma mia – Mamma mia' oder 'Gott im Himmel' rufen. Warum lassen sie Mamma oder Gott nicht gleich selber spielen oder fesseln den Spielverderber, der den Ball immer mit den Händen festhält, an den Pfosten? Fußball ist blöde. Nur Buddlibär weiß, wie man richtig mit Fußbällen umgeht."

      "Das ist wahr", bestätigte Buddlibär.

      "Du nicht richtig in Kopf. Fußball ist wichtigst Sach von Welt. Und Spartak Moskau ist wichtigst Klub von Welt. Heute Abend spielen in Mailand und Vladimir schreien laut 'mach Goal – Spartak'. Ich großer Fan von Spartak."

      "Das wissen wir bereits", winkte Eichhörnchen ab, "aber wer ist Mischka?"

      "Mischka Maskottchen von Spartak. Hat sehr gelitten, wenn verloren. Hat sich getröstet mit Wässerchen, Wodka. Vor zwei Jahr Spartak gespielt sehr, sehr schlecht. Verloren oft. Da Mischka tot gesoffen…"

      "Ihr habt einen Bären als Maskottchen?", unterbrach Buddlibär ungläubig.

      "Ersatzmaskottchen", korrigierte Vladimir, "echte Spartak Maskottchen ist römisch Legionär. Aber ist eingetreten in Gewerkschaft und hat verlangt mehr Geld und weniger Arbeit. Da wir ersetzt mit Mischka."

      Vladimir schüttelte seinen Rucksack. Es klirrte. "Muss trinken auf Wiedersehen", sagte er und zog eine Flasche aus dem Rucksack.

      "Sehe ich Mischka so ähnlich?"

      Vladimir setzte die Flasche ab: "Ja, weil du Bär auch und weil du gelegen am Boden wie Mischka nach verlieren und trosten."

      Er hielt Buddlibär die Flasche hin: "Du wollen?" Buddlibär nickte. Vladimir beugte sich vor und drückte ihm die Flasche in die Pfoten. "Macht Stimmung gut."

      "Das würde ich nicht tun", riet Eichhörnchen mit einem schiefen Grinsen, "das ist kein Wasser."

      Buddlibär schnupperte an der Flasche. "Riecht verdorben – warum hast du das gewusst?"

      "Steht 'Wodka' drauf – das ist Schnaps, kein Wasser."

      Vladimir schnappte sich die Flasche und roch ebenfalls daran. "Ist gut – nicht kaputt!", und nahm einen tüchtigen Schluck. "Nicht kaputt – ist total in Ordnung. Willst du jetzt?"

      "Nee, glaube nicht."

      Vladimir zuckte mit den Schultern, murmelte 'du nicht wissen was verpassen', schüttete Wodka nach und schraubte die Flasche zu. Er glotzte Buddlibär eine Weile an und begann plötzlich zu strahlen.

      "Ich Idee", rief er aufgeregt und sprang auf die Füße, "du kommen mit – machen Maskottchen für Spartak."

      "Geht nicht", wiedersprach Eichhörnchen, "an der Grenze müssen wir raus. Das Ticket gilt nur bis dahin."

      "Null Problem. Ich wissen, wie weiter bis Milano. Fahren."

      "Warum nicht?", meinte Buddlibär, "dann müssen wir weniger weit laufen."

      "Geht nicht. Schon vergessen? Wir haben ein Treffen mit Paul."

      "Kein Problem", mischte sich Vladimir ein, "Paul auch mit. Kein Problem bis Milano nicht weit. Fahren mit Kolleg – hat großes Laster."

      "Du hast selber ein großes Laster", murmelte Eichhörnchen mit einem verärgerten Seitenblick auf Vladimirs Rucksack. Das fehlte gerade noch, von einem alkoholsüchtigen Fußballfan abgeschleppt werden.

      "Ich geh mit Vladimir mit", platzte Buddlibär hervor, "Fußball sehen!"

      "Bist du verrückt? Du interessierst dich nicht für Fußball. Du weißt nicht einmal, was das ist. Das bringt unseren Zeitplan durcheinander und wenn wir Paul einmal verpassen, dann sehen wir ihn auf der ganzen Reise nicht mehr. Du weißt doch…"

      "Wir sehen ihn ja an der Grenze", unterbrach Buddlibär, "und können ihn die kleine Planänderung durchgeben. Er behauptet ja von sich, dass er flexibel sei, solange man ihn früh genug und schriftlich über Änderungen informiert."

      "Du setzt unseren wohl durchdachten Plan aufs Spiel", zeterte Eichhörnchen, "nur, weil ein dahergelaufener Schwarzfahrer dir einen Floh ins Ohr setzt!"

      "Wohldurchdacht? Unser Reiseplan?", spöttelte Buddlibär.

      "Nix schwarzfahren!", mischte sich Vladimir ein, "fahren ganz legal!", er zog seinen Fahrschein aus der Innentasche seiner Jacke und schwenkte ihn triumphierend in der Luft, "ich Ticket – nix schwarzfahren! Aber Personenzug fährt spät. Darum ich hier rein."

      "Dann ist ja alles im Butter", lachte Buddlibär, "Vladimir ist in Ordnung – außer, dass er verdorbenes Wasser trinkt." Er drehte sich Vladimir zu: "Erzähl mir von Spartak. Von Mischka."

      Eichhörnchen seufzte. Es kannte seinen Freund gut genug um zu wissen, dass er sich im Moment nicht umstimmen ließ. Bis zur Grenze hatte es Zeit genug, um zu überlegen, wie es Buddlibär argumentativ das Kreuz brechen konnte.

      Kapitel 2: Milano

      Eichhörnchen war überzeugt, dass seine ausgefeilte, kleine hübsche Rede den Braunen zur Vernunft zwingen würde: von Verantwortungsgefühl, Gemeinsinn und übergeordneten Idealen würde es sprechen und, falls er nicht begriff, ihn einen querschlägerischen Vaganten schimpfen, dem es egal sei, wie es sich fühlte. Es erwog eben, ob es die Botschaft etwas straffen und den ersten Teil streichen sollte, als der Zug quietschend anhielt.

      "Muss der Lokführer schon wieder?", wunderte sich Buddlibär.

      "Chiasso. Wir sind da. Bin ich froh, hier rauszukommen."

      Vladimir nervte seit einer halben Stunde mit weinerlichem Klagen über das unsägliche Ende von Mischka und leerte dabei die Flasche. Eben fesselte er Buddlibär damit, dass Mischka ein virtuoser Kasatschok-Tänzer gewesen sei.

      "Er sich dabei nur selber getoppt mit Interpretation sterbender Schwan."

      "Der sterbende Schwan war wohl eher dem Suff geschuldet", warf Eichhörnchen ein, "jetzt raus hier."

      Buddlibär erhob sich: "Den Rest kannst du mir auf dem Laster deines Freundes erzählen."

      Er stütze seinen Fahrtgenossen, der unsicher auf den Beinen schwankte.

      "Erstaunlich, wie ihn das Andenken an Mischka mitnimmt", murmelte Buddlibär und zog die Schiebetüre auf.

      "Das kommt vom Wodka", verurteilte Eichhörnchen abschätzig, "und ist die Vorstufe zum sterbenden Schwan."

      "Nix СКАЧАТЬ