Blutiger Kampf ums Museumsdorf in Oberstdorf. Dieter Krampe
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Название: Blutiger Kampf ums Museumsdorf in Oberstdorf

Автор: Dieter Krampe

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783753115719

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СКАЧАТЬ ging, zum Hotel gefahren und habe dort sofort die Bescherung gesehen, also den Brand in der Bar.“

      Eine Pause von annähernd zehn Sekunden entsteht. Dann nickt der Dorfsheriff, wie sich Peter Endras auch selber betitelt.

      „Okay, Dominik und Dorothea, das wäre es vorerst. Ich werde das überprüfen.“

      Dorothea zupft Dominik am Oberarm, um ihn zum Aufstehen zu bewegen.

      „Halt, halt, wer hat denn so einen Blödsinn über mich verzapft?“, reißt sich Dominik los. „Welches Schwein hat euch das Video eigentlich zugespielt?“

      Endras schaut den jungen RECHTLER mitleidsvoll an.

      „Das kann ich natürlich nicht sagen. Aber ich werde den Zeugen auch hierher zitieren, das ist versprochen.“

      Kapitel 4 - Pfarramt Oberstdorf 04.02., 14:30

      Dr. Georg Altmayer macht sein Mittagsschläfchen. Er liegt im Wohnzimmer des Pfarrhofes der katholischen Gemeinde St. Johannes Baptist. Der 64-jährige Pfarrer führt seine Gemeinde nach dem Mord an seinem Kaplan Marc Teuffel seit zwei Monaten allein, erwartet aber bald die aus Augsburg versprochene Hilfe.

      Die Türglocke geht. Altmayer wacht augenblicklich auf. Er reibt sich verschlafen die Augen und steht von seinem Ledersofa auf. Seine Haushälterin Eva-Maria Brutscher hat die Wohnräume nach dem Mittagessen und dem Abwasch schon lange verlassen. Somit muss sich Altmayer selbst zur Haustür bewegen. Er öffnet die Tür. Draußen steht ein schwarz gekleideter Mann, zwei alte braune Lederkoffer zu beiden Seiten. Der erwartete neue Kaplan stellt sich vor.

      „Grüß Gott, Dr. Altmayer, nehmen ich an.“

      Der nur ca. 1,70 m große, schlanke Kirchenmann macht einen tiefen, fast unterwürfigen Diener.

      „Kommen´s herein.“

      Georg Altmeier geht erfreut auf seinen unbekannten neuen Mitarbeiter zu und umarmt ihn.

      „Treten´ s näher, Herr …, entschuldigen Sie, aber mit Ihrem Namen habe ich beim Lesen noch Schwierigkeiten.“

      Er zieht ihn mit in den Flur, vor das Foto der Kirche und das des toten Kaplans, das Altmayer im neuen Jahr aufhängen ließ, nachdem sich der Tod des Vorgängers nicht mehr als Selbstmord herausgestellt hat..

      „Mieczyslaw Kaczmarek, können mir aber auch einfach „Mischko“ nennen.“

      „Sehr schön, wenn man den Namen hört, ist´s ganz einfach, nicht wahr, Herr Katsch…“

      „Kaczmarek“, lächelt der neue Kaplan.

      „Herr Katschmareck, sehr schön. Bevor ich Sie in mein Büro führe, möchte ich Ihnen noch diese beiden Fotografien zeigen. Hier links ist ein Luftbild Ihres neuen Arbeitsplatzes“, lacht Altmayer und Kaczmarek lacht laut mit. „Das ist die Kirche St. Johannes Baptist und links davon der Pfarrhof mit meiner Wohnung und daneben das Johannisheim. Beides wurde bei einem großen Brand im Dorf 1865 zerstört und wiederaufgebaut.“

      Mischko nickt und wendet den Blick vom Bild wieder auf den Pfarrer.

      „Und das hier ist Ihr Vorgänger, Kaplan Marc Teuffel. Er war besonders erfolgreich in der Jugendarbeit. Er hat aus meiner kleinen Computer-AG eine richtige Informatikgruppe geformt mit einem eigenen Internetcafé im Johannisheim, gleich hinter Ihrer neuen Wohnung. Er wurde Anfang Dezember von einem Auftragskiller ermordet, wahrscheinlich, weil sich der Marc zu sehr gegen die Interessen zweier Wirtschaftsunternehmen gewehrt hat, die hier einen Freizeitpark errichten wollten. Im Übrigen ist auch der Vorsitzende unserer ALLGÄU-Piraten umgebracht worden.“

      Kaczmarek schaut den Pfarrer mit hochgezogenen Augenbrauen an.

      „Oh je, wollen wir hoffen, dass das nicht ist schlechtes Omen für mich. So viel Tote in so ein kleines Dorf.“

      „Na, na, da brauchen´s nun keine Befürchtungen mehr haben. Die Wogen im Dorf sind, nicht zuletzt meines Einwirkens wegen, wieder geglättet. Oben neben der Schanze bei der Erdinger Arena soll jetzt nur noch ein kleines, ruhiges Museumsdorf mit einigen traditionellen Originalbauernhöfen aus dem letzten Jahrhundert gebaut werden. Dagegen hat hier keiner was, sogar die Besitzer des Landes sind jetzt einverstanden.“

      „Nicht missverstehen, Dr. Altmayer. Zuletzt in Polen gab auch manchmal Stress, aber oft mit Pfarrer. Er wollte nicht, dass ich viel mit Kinder und Jugendliche beschäftige. Da war ich froh, als ich Ihr, wie sagt man in Deutsch? – Ihr Anspruchsprofil für diese Stelle in Internet gelesen hatte.“

      „Sehr schön, Herr Katschmareck, kümmern Sie sich auch hier bei uns im schönen Oberstdorf vor allem um die Kinder und bringen unser Internetcafé und die Computergruppen wieder auf Vordermann.“

      Kaczmarek schaut etwas düpiert:

      „Was bedeuten „Vordermann“? Kann ich nicht das machen, was ich richtig dafür halte?“

      „Doch, doch“, wiegelt Altmayer ab. „Das ist in Deutschland nur so eine Redensart.“

      Er deutet auf die Koffer.

      „Oh, ich werde ja langsam vergesslich. Natürlich zeige ich Ihnen zuerst mal Ihr Zimmer, drüben im Nebenhaus. Danach unterhalten wir uns beim Nachmittagskaffee. Dann kann ich Ihnen auch Frau Brutscher vorstellen, unsere Haushälterin. Sie ist die gute Seele der Pfarrei.“

      Kapitel 5 - Lindau, Friedhof 04.02., 16:30

      Am heutigen Dienstagnachmittag findet die Beerdigung Nico Winterscheids im ganz engen Kreise statt. Die Leiche des während einer Geocaching-Rallye in Oberstdorf erschossenen Juniorchefs des Internet-Versands EUROMIX Technology Germany war letzte Woche seitens der Staatsanwaltschaft Kempten, namentlich einer Frau Dr. Angela Marx, freigegeben worden. Ulrich Winterscheid, der Vater des Erschossenen und Geschäftsführer der EUROMIX, und dessen Zwillingsschwester und Besitzerin dieses Internet-Versands, Franziska Gräfin zu Hohenstein, hatten trotz der Aussagen während einer Pressekonferenz vor vier Wochen im Oberstdorf Haus ihre Meinung geändert. Nach reiflicher Überlegung, nicht zuletzt wegen anhaltender Verdächtigungen gegen Nico in der Marktgemeinde, er hätte jemanden zum Mord am Oberstdorfer Kaplan Teuffel und des ortansässigen Vorsitzender des Vereins der ehemaligen RECHTLER, Xaver Steingasser, angestiftet, wollen sie doch ihren Wohnsitz hier in Lindau am Bodensee beibehalten, zumal die Bauarbeiten an den Anbauten an ihrer alten Villa Lindenhof demnächst fertiggestellt sein werden.

      Nachdem ihr Entschluss gefasst war, bemühte sich Franziska zu Hohenstein um einen herausragenden Grabplatz und wurden im Süden des Alten Aeschacher Friedhofs fündig. Diese Begräbnisstelle wurde schon im Jahr 1512 angelegt, da man die vielen Toten der damaligen Pest nicht mehr auf der Lindauer Insel unterbringen konnte. Die neu gebaute Kapelle neben dem Friedhof blieb aber ungenutzt und diente anschließend der Patrizierfamilie Krell als Wohnung, so zum Beispiel Oswald Krell, der durch das Porträt des berühmten deutschen Malers Albrecht Dürer in die Kunstgeschichte einging. Daher wird die Kapelle bis heute die Krellsche Kapelle genannt.

      Im Jahr 1915 war auch der Alte Aeschacher Friedhof zu klein und wurde aufgelassen, kam 1921 vom kirchlichen in städtischen Besitz und wurde zum Park umgewandelt. Seit 2010 sind dort jetzt wieder Urnengräber erlaubt.

      Das war die Chance für die Gräfin, die das Grab ihres Neffen unbedingt möglichst in ihrer Nähe haben wollte.

      In die Totenmesse in СКАЧАТЬ