Blutiger Kampf ums Museumsdorf in Oberstdorf. Dieter Krampe
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Название: Blutiger Kampf ums Museumsdorf in Oberstdorf

Автор: Dieter Krampe

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783753115719

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СКАЧАТЬ gibt es keinen weiteren Bedarf. Ich habe allerdings das Gefühl, dass die beiden Frauen mit zu den Tätern gehören und sich rächen könnten. Dabei fürchte ich vor allem, dass meine Enkelin Britta Schibulsky bedroht ist, weil sie die Bande schon aus Schulzeiten kannte.“

      „Hören Sie, Herr Schibulsky, im Moment bin ich da überfragt. Aber ich verspreche Ihnen, dass ich mich nochmals um die Sache kümmern werde.“

      „Das wäre schön.“

      Robert zögert einen kurzen Augenblick. Dann wechselt er das Thema:

      „Herr Thiel, ich habe von Ihrem Nachbarn gehört, dass Sie eingefleischter St. Pauli-Fan sind. Ich bin alter Bielefelder Armine. Was halten Sie davon, wenn ich Sie zum Spiel Bielefeld gegen St. Pauli einlade. Ich glaube, die spielen in der nächsten Woche hier in Bielefeld gegeneinander.“

      Frank Thiel schießen Tränen in die Pupille. Er muss augenblicklich an seinen alten Heimatort denken. An sein geliebtes Hamburg und seine geliebten Kiez-Kicker. Deshalb stimmt er spontan zu:

      „Alte Fußball-Fans müssen zusammenhalten. Ich melde mich bestimmt: wegen der Damen und wegen des Spiels.“

      „Wunderbar! Rufen Sie mich an!“

      Langsam legt Robert sein Nokia auf den Nachttisch. Irgendwie hat er das Gefühl, einen neuen Freund gewonnen zu haben. Jetzt muss er nur noch schleunigst aus diesem Krankenhaus herauskommen.

      Kapitel 3 - Polizei Oberstdorf 04.02., 08:30

      Peter Endras leitet die Polizeistelle in Oberstdorf. Nach den Ereignissen in den letzten Weihnachtstagen, bei der er maßgeblich an der Aufklärung dreier Morde in der Marktgemeinde beteiligt war, ist der 42-Jährige gerade zum Polizeihauptmeister befördert worden. PHM, daran muss sich der Oberstdorfer Dorfsheriff erst noch gewöhnen.

      Der Polizeianwärter Eckhard Zwanziger sitzt verzweifelt an seinem Computerplatz. Er muss noch die drei kleineren Einsätze vom Wochenende protokollieren: einen Auffahrunfall auf der B19 bei der Zufahrt zu McDonald´s, eine Schlägerei zwischen Eishockeyfans der EISBÄREN Oberstdorf und des EA Schongau, die das enttäuschende Ergebnis der Heimmannschaft von 1 : 5 nachträglich doch noch in einen Sieg umwandeln wollten, und einen Wohnungseinbruch bei der Metzgerei Schweinsteiger, bei dem neben der Geldbörse der Gattin auch zwanzig Weißwürste aus der Tiefkühltruhe im Keller gestohlen wurden.

      PHM Endras studiert angestrengt die Allgäuer Rundschau. Als Trainer der Eishockeymannschaft ist er Kummer gewohnt. Aber jetzt fordert sogar der Sportkommentator der Lokalpresse schon seinen Kopf:

      EISBÄREN verspielen letzte Aufstiegschance.

      Wie lange lässt Vereinsboss Ulrich Winterscheid Trainer Endras noch gewähren?

      Kopfschüttelnd flüstert Endras vor sich hin:

      „Ja, vielleicht hat der Schreiberling sogar Recht.“

      Ganz langsam setzt sich in seinen Gehirnwindungen fest: Warum soll ich mir den Stress noch länger antun? Nach der Saison ist Schluss!

      Die Eingangstür schwingt geräuschvoll auf. Dominik Steingasser und seine Freundin Dorothea Schneider betreten den Raum. Dominiks Vater Xaver war Vorsitzender des Vereins der RECHTLER. Er wurde am ersten Weihnachtstag ermordet, da er sich gegen die Errichtung eines Erlebnisparks oben an der Erdinger Arena ausgesprochen hatte.

      „Gut, dass du so schnell kommen konntest, Dominik“, begrüßt Peter Endras den neuen Besitzer des Ponyhofs im Dummelsmoos.

      „Was gibt es denn so Dringendes?“, ruft Dorothea ungeduldig dazwischen.

      „Ja, genau“, beteuert Dominik. „Ich muss zurück zum Hof. Mutter wird mit der neuen Situation allein nicht fertig.“

      „Dann will ich es kurz machen. Wie ihr wisst“, - und dabei schaut er abwechselnd beide mit strengem Blick an – „ist vor zwei Wochen die „Schnatossi-Bar“ beim Hotel Dolde abgebrannt. Die Feuerwehr hat zunächst mal als Grund Brandstiftung ausgeschlossen. Mir liegt jetzt aber ein Brief vor, in dem du beschuldigt wirst, den Brand gelegt zu haben.“

      „Ach, geh, was soll denn der Schmarrn. Ich habe doch schon der Kripo aus Kempten gesagt, dass ich an dem Donnerstag schon morgens eine Kutschfahrt bis raus nach Spielmannsau hatte, ich glaube, die war vom Verein der katholischen Landfrauen bestellt und organisiert worden.“

      „Richtig, Dominik, so hast du es Hauptkommissar Riethmüller in Kempten erzählt. Ich habe hier allerdings eine Smartphone-Videodatei zugespielt bekommen, da bist du während der Löscharbeiten am Hotel Dolde eindeutig zu erkennen. Und das war am Donnerstag, dem 16. Januar gegen 16:45 Uhr.“

      „Von wem hast du das?“

      Dominik rastet ohne Vorwarnung aus und greift über den Schreibtisch, um dem Polizisten den Brief und die kleine SD-Karte zu entreißen. Doch Dorothea greift sich reaktionsschnell seinen Arm und faucht ihn an:

      „Bist du jetzt total verrückt geworden?“

      Sie stößt ihn unsanft zurück und drückt ihn herunter, bis er sich wortlos auf dem Besucherstuhl vor dem Schreibtisch zusammenkauert.

      „Danke, Doro“, bedankt sich Endras. „Gut, dass du eingegriffen hast. Ich hätte deinem Freund sonst wehtun müssen.“

      „Aber dieses Video, was soll das denn beweisen. Bei dem Feuer standen doch sicherlich ganz viele Gaffer herum“, echauffiert sich Dorothea Schneider. „Außerdem war ich zufällig kurz nach dem Ausbruch des Feuers auch schon dort. Der Dominik ist doch erst nach mir an der Dolde angekommen.“

      „Aha“, bemerkt Endras, „habt ihr beiden euch dort verabredet und gemeinsame Sache gemacht?“

      „Jetzt reicht`s aber, Polizeiobermeister!“

      „Polizeihauptmeister, bitteschön, was Recht ist muss Recht bleiben“, korrigiert Peter Endras.

      „Also, entschuldige, Herr Polizeihauptmeister. Ich hatte die katholischen Landfrauen zur Spielmannsau gefahren. Ich saß gerade mit ihnen beim Mittagessen auf der Sonnenterrasse, als ich einen Anruf von meiner Freundin bekam.“

      „Du meinst von ihr hier, Dorothea Schneider, unserer Sozialarbeiterin?“

      Dorothea schaltet sich erneut ein:

      „Stimmt, ich war gerade bei Frau Steingasser draußen im Dummelsmoos, als ein Anruf vom Wirt der Dolde kam: Da soll eine Riesensauerei im Gange sein. Der provisorische neue Vorsitzende eures RECHTLER-Vereins soll das Vereinsstatut ändern wollen, ohne eine Versammlung einzuberufen.“

      „Nun lass doch, Doro. Also ja. Herr Polizeihauptmeister. Ich sollte sofort zum Hotel kommen. Ich sollte und ich musste für meinem ermordeten Vater Xaver gegen den angestrebten Vertragsbruch einschreiten, Ehrensache. Deshalb habe ich sofort meinen Kumpel Kevin angerufen, ob er nicht für mich die Rückfahrt mit der Pferdekutsche übernehmen könne.“

      Peter Endras schaut von seiner Tastatur hinter dem Computer auf und fixiert den Jungbauern.

      „Moment, Dominik, welchen Kevin meinst du?“

      „Kevin Brutscher, Weststr. 56, Telefon 08322-55125.“

      Endras notiert das sofort in die Protokoll-Maske des PC.

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