Blutiger Kampf ums Museumsdorf in Oberstdorf. Dieter Krampe
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Название: Blutiger Kampf ums Museumsdorf in Oberstdorf

Автор: Dieter Krampe

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783753115719

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СКАЧАТЬ komme ich ja auch gut klar. Ich muss täglich gehen und mein Bein belasten. Aber meine Operationsnarben wollen nicht richtig heilen. Ich muss mir in Oberstdorf wohl diese MRSA eingefangen haben.“

      „Ach, jetzt verstehe ich, was Kerstin meinte“, nickt Siegfried seinem alten Kollegen zu. „denn sie weiß noch nicht, wie lange du hierbleiben musst.“

      „Ja, Siggi, das ist eine ganz schöne Scheiße. Die Ärzte haben schon zwei verschiedene Medikamente ausprobiert, aber die Wunden wollen und wollen nicht heilen.“

      „Na, immer mit der Ruhe, altes Haus. Das wird schon wieder werden.“

      „Dein Wort in Gottes Ohr.“

      Robert wundert sich selbst über seine Erwiderung, zumal er doch mit der Kirche nicht mehr viel am Hut hat.

      Nach einem Augenblick absoluter Stille beugt Baranowski sich verstohlen vor und flüstert:

      „Und wieso hast du diesen Oberschenkelhalsbruch, Robby? Bist du bei einer deiner berühmten Verfolgungsjagden versehentlich gestolpert?“

      Dabei lächelt Siggi seinen Kumpel Robby süffisant ins Gesicht.

      „Quatsch, du Scherzbold. Dieser Bobo, du weißt schon, dieses Bürschchen aus Münster, über das du für mich recherchiert hattest, wollte mit zwei Millionen Lösegeld mit einem Motorrad abhauen und hat mich dabei rücksichtslos umgenietet. Später wurde er dann auf der Flucht erschossen. Das war die gerechte Strafe, oder?“

      „Ja, sicher, Robby, Nasreddin Babayigit, ich erinnere mich, Dreifach-Mörder. Stand sogar hier in unserem Käseblatt.“

      Robert nickt.

      „Und seinen Komplizen aus Münster haben wir auch gleich einkassiert. Aber von ihren beiden Freundinnen habe ich nichts mehr gehört. Die müssen sich wohl schnell verdünnisiert haben.“

      „Keine Ahnung, aber du kannst ja den Hauptkommissar Thiel aus Münster selbst fragen, wenn du wieder auf den Beinen bist. Vielleicht erzählt er dir mehr als mir?“

      Kapitel 2 - Telefonat mit Münster 01.02., 10:00

      Robert hat nach dem Frühstück einen neuen Verband an der rechten Hüfte erhalten. Er hat sehr unruhig geschlafen, da er nach dem Besuch Siggis immer wieder an die beiden Frauen denken musste, die den Tod des jungen Kaplans Marc Teuffel der Oberstdorfer katholischen Gemeinde St. Johannes Baptist mit auf dem Gewissen hatten. Eine der beiden soll fest mit dem Mörder verbandelt gewesen sein. Mindestens eine von ihnen war auf dem kompromittierenden Nacktfoto des Kaplans abgebildet. Hatten die beiden auch etwas mit der Ermordung durch diesen Bobo Babayigit zu tun. Könnten sie eventuell seinen Tod rächen wollen?

      Er greift zu seinem dreizehn Jahre alten Handy, dem Nokia 3310, das seine Enkel Sebastian und Britta despektierlich als Relikt aus der Dinosaurier-Zeit bezeichnen. Siggi hat ihm die Privatnummer von Frank Thiel, dem zuständigen Kriminalhauptkommissar in Münster aufgeschrieben.

      Nach dreimaligem Läuten switcht der Ton um. Dann meldet sich eine sonore Stimme:

      „Professor Dr. Karl-Friedrich Boerne, wir wünschen einen schönen guten Tag!“

      Schibulsky zuckt zusammen.

      „Oh, Verzeihung, da muss ich mich verwählt haben.“

      So schnell wie möglich beendet er das Gespräch. Er kontrolliert noch einmal die Ziffernfolge auf der Wahlwiederholung.

      „Mmmh, das verstehe ich nicht“, murmelt er in seinen Stoppelbart. „Die Nummer muss doch stimmen.“

      Daher wählt er nochmals dieselbe Nummer.

      „Professor Dr. Karl-Friedrich Boerne, wir wünschen einen schönen guten Tag. Was können wir für Sie tun?“

      „Entschuldigen Sie die Störung. Hier spricht Robert Schibulsky aus Bielefeld. Ich wollte eigentlich Hauptkommissar Thiel sprechen.“

      „Natürlich, ich verstehe“, antwortet der Rechtsmediziner. „Sie wollen meinen Nachbarn sprechen. Wissen Sie, wir haben eine Telefonschaltung zwischen unseren benachbarten Wohnungen. Wenn die gewünschte Person gerade nicht da ist, schaltet unser Computer zum jeweils anderen Apparat um.“

      „Ach ja, ich verstehe“, erwidert Robert, obwohl er eigentlich nichts verstanden hat. „Also ist Ihr Nachbar nicht zu Hause, oder?“

      „Das würde ich so nicht sagen. Ich glaube, es ist gestern Nacht wieder mal sehr spät bei ihm geworden. Sein Fußballklub FC St. Pauli hat wohl nach langer Zeit wieder mal gewonnen. Dann kommt der Herr Hauptkommissar immer schlecht aus den Federn, wenn Sie verstehen. – Worum geht es denn eigentlich?“

      „Wissen Sie, Herr Professor, ich bin auch Hauptkommissar der Mordkommission Bielefeld gewesen. Und ich habe eine eher inoffizielle Frage zu den Ermittlungen der Kripo Münster.“

      „Ja, aber, lieber guter Mann, da können Sie doch auch mich fragen. Wir arbeiten immer sehr eng zusammen, Thiel und ich.“

      In diesem Augenblick öffnet sich die Tür zu Boernes Wohnzimmer. Verschlafen schaut Frank Thiel um die Ecke. Trotzdem schließt er blitzschnell, dass sein Nachbar sich wie immer in Sachen einmischt, die ihn nichts angehen.

      „Mensch, Boerne, halten Sie sofort den Mund und kümmern Sie sich lieber um Ihre Angelegenheiten. Wollten Sie nicht heute Morgen schon die Leiche der jungen Studentin obduzieren, die wir gestern Nacht aus dem Aasee gefischt haben?“

      Der Professor wiegelt mit dem linken Arm ab.

      „Sie nun aber auch wieder. Ist wohl gestern wieder etwas später geworden? Und die Luft war so trocken, nicht?“

      Thiel geht ärgerlich auf seinen Nachbarn zu, deutet mit der rechten Faust auf dessen Kinn und reißt ihm den Telefonhörer aus der Hand.

      „Ja, hier spricht Hauptkommissar Thiel, heute ist Wochenende. Was wollen Sie denn?“, blafft Thiel mürrisch in den Hörer.

      „Entschuldigen Sie, Herr Thiel. Hier spricht einer Ihrer Ex-Kollegen aus Bielefeld. Ich wollte Sie etwas fragen. Es geht um Mord und Erpressung, verübt von Tätern aus Münster. Vielleicht haben Sie von dem Fall aus Oberstdorf im Dezember gehört?“

      „Hmmm, mal überlegen. Wenn, dann aber eher beiläufig, Herr …?“

      „Robert Schibulsky.“

      „Herr Schibulsky. Ich erinnere mich, dass wir einige Anfragen bezüglich einer Bande von Jugendlichen aus Bielefeld erhalten haben.“

      „Genau, Herr Thiel, die kamen von meinem Kollegen KHK Siegfried Baranowski aus Bielefeld. Der Anführer der Bande, namens Nasreddin Babayigit, konnte als Täter bei drei Mordfällen überführt werden. Er wurde übrigens auf der Flucht mit seinem Motorrad in den Bergen bei Oberjoch erschossen. Sein Freund Steffen Herbst wurde wegen Entführung und Erpressung und wahrscheinlich auch wegen Beihilfe zum Mord gefasst. Mich interessieren allerdings auch noch die beiden weiblichen Mitglieder der Bande: eine Charlotta Bernaschek und eine Agneta Kubulus. Alle haben in Münster gewohnt.“

      Frank Thiel hat aufmerksam zugehört, aber nicht sogleich alles aufgenommen. Daher fragt er vorsichtig nach:

      „Ist СКАЧАТЬ