Abitur Deutsch für Dummies. Norbert Berger
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Название: Abitur Deutsch für Dummies

Автор: Norbert Berger

Издательство: John Wiley & Sons Limited

Жанр: Учебная литература

Серия:

isbn: 9783527837045

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СКАЧАТЬ der Note ergeben sich daraus, wie Sie Ihre Kenntnisse an die Frau oder den Mann bringen. Natürlich reicht es nicht, Ihre Antworten sprachlich einwandfrei zu gestalten, wenn der Inhalt unvollständig oder gar falsch ist. Wenn Sie also sehr lebendig und anschaulich von der Geburtstagsfeier Ihrer Großmutter erzählen, obwohl Sie nach den Kennzeichen der Literatur der Romantik gefragt wurden, wird Ihre Antwort dennoch mit ungenügend bewertet werden.

      Texte, Texte, Texte …

      Im Deutschabitur aller Bundesländer werden Ihnen literarische (auch poetische oder fiktive) Texte aus der Lyrik, Dramatik oder Epik und pragmatische (auch sachliche, nicht poetische oder nicht fiktive) Texte, die informierend, appellierend, argumentierend oder normierend sein können, vorgelegt. Literarische Texte werden interpretiert, pragmatische Texte werden analysiert. Das klingt zwar etwas hochtrabend, doch dahinter stecken im Grunde einfache Verfahren.

      Bei Abituraufgaben kommt es vor, dass Ihre Interpretation oder Analyse unter einer ganz bestimmten, entweder einschränkenden oder einen Aspekt hervorhebenden Fragestellung erfolgen soll. Hierfür finden Sie in der Arbeitsanweisung meist Wendungen wie »… unter besonderer Berücksichtigung von …« oder »… im Hinblick/Bezug auf …«.

      In den folgenden Kapiteln 36 erfahren Sie, was die Merkmale der jeweiligen Textgattungen sind und wie Sie zu einer gelungenen Interpretation oder Analyse gelangen. Auf geht's!

      Machen Sie sich einen Reim darauf! Die Lyrik

      IN DIESEM KAPITEL

       Arten lyrischer Texte

       Themen von Gedichten

       Bestandteile von Gedichten

       Anforderungen und Aufbau einer Gedichtinterpretation

      Spätestens seit Sie in der Schule sind, lesen und besprechen Sie Gedichte und manchmal mussten oder durften Sie auch ein Gedicht auswendig lernen und vortragen. Gedichte erkennen Sie daran, dass sie aus unterschiedlich langen Zeilen – man nennt diese deshalb auch Verse – bestehen und oft in größere Abschnitte gegliedert sind, die man Strophen nennt. Zumindest bis zum 20. Jahrhundert reimen sich die Enden der Verse und sind in gebundener Form, das heißt in einem regelmäßigen Wechsel von betonten und unbetonten Silben, gehalten. Dies nennt man Versmaß oder Metrum. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts kamen Gedichte ohne Reim in Mode. Die Forderung »Reim dich oder ich fress dich!« ist in der modernen Lyrik (nach 1945) endgültig »out«.

      Gedichte lassen sich in Bezug auf ihre formalen Merkmale in mehrere Untergattungen einteilen:

       Balladen bestehen in aller Regel aus mehreren Strophen und erzählen eine Handlung, die oft unheimlicher Natur ist und/oder tragisch endet. (Beispiel: Johann Wolfgang von Goethe Der Zauberlehrling)

      

Für Goethe ist die Ballade das »Urei« der Dichtung, denn in dieser Gattung gibt es:

       lyrische Elemente wie Strophen, Reim und Metrum,

       epische Elemente, da eine Geschichte erzählt wird,

       dramatische Elemente in Form von Dialogen.

       Volkslieder bestehen aus mindestens zwei meistens vierzeiligen Strophen, sind in einfacher Sprache gehalten, weisen meist den Kreuzreim auf und sind zum Singen gedacht oder wurden später vertont. In der Romantik (siehe Kapitel 10) war diese Gedichtgattung besonders beliebt. (Beispiel: Joseph Freiherr von Eichendorff Das zerbrochene Ringlein)

       Hymnen sind feierliche Lobgesänge auf eine Gottheit, einen Helden, einen Ort oder die Natur und drücken die Begeisterung des lyrischen Ichs aus. Diese lässt sich meist nicht in Strophen, Reim und Metrum pressen. (Beispiel: Friedrich Hölderlin Hymnen an die Nacht)

       Eine Elegie ist eine antike Gedichtgattung, in der der Dichter meist seine Trauer oder Sehnsucht zum Ausdruck bringt. Sie besteht aus einem Hexameter und einem Pentameter. (Beispiel: Goethe Römische Elegien)

       Sonette waren besonders im Barock und im Expressionismus sehr beliebt. Seien Sie »so nett« und vergessen Sie nie, dass ein Sonett aus zwei vierzeiligen Strophen (Quartette) und zwei dreizeiligen Strophen (Terzette) und damit aus genau 14 Versen besteht. In den Quartetten wird meist der Kreuzreim, manchmal auch der umarmende Reim verwendet, in den beiden Terzetten erst ein Paarreim, und dann reimen sich wieder die jeweils dritten Verse der Terzette, aber auch Kreuzreime finden sich dort. Inhaltlich beinhalten die Quartette oft die Behauptung (These) und Gegenbehauptung (Antithese), während die Terzette das Fazit oder die Synthese, manchmal auch eine Folgerung formulieren. (Beispiel: Andreas Gryphius Tränen des Vaterlands)

       Oden bestehen aus Strophen, sind reimlos und drücken meist die Begeisterung des lyrischen Ichs über Privates oder Gesellschaftliches aus. (Beispiel: Friedrich Gottlieb Klopstock Oden)

      Eislaufen

      Wussten Sie, dass erst der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock (1724–1803) eine heute sehr beliebte Wintersportart in Deutschland populär machte? Er ging nämlich gern zum Eislaufen – was damals eigentlich nur ein Vergnügen für Kinder war – und verfasste über diese Freizeitgestaltung sogar fünf Oden. Wie nennt man diese Gedichte? Natürlich: Es sind die Eislauf-Oden. Klopstock war darüber hinaus der erste »Pop-Star« der deutschen Literatur, denn besonders bei der Jugend war er äußerst beliebt.

       Die Stimmungslyrik, in der der Dichter sein ganz persönliches, meist momentanes Empfinden ausdrückt. (Beispiel: Joseph Freiherr von Eichendorff Mondnacht)

       Die Erlebnislyrik, in der der Dichter persönliche Erlebnisse und Erfahrungen schildert, die er meist mit seinen dabei entstehenden Gefühlen verbindet. (Beispiel: Johann Wolfgang Goethe Willkommen und Abschied)

       Die Naturlyrik, in der Landschaften mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt beschrieben werden. Seit dem Sturm und Drang (siehe Kapitel 9) wird die СКАЧАТЬ