Frau Kaiser und der Dämon. Ulla Garden
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Название: Frau Kaiser und der Dämon

Автор: Ulla Garden

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783991078791

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СКАЧАТЬ sah sie erstaunt an, als sie nach einer Pflegerin klingelte und sie erklärte ihm, dass sie aufs Klo müsse. Als die Pflegerin ins Zimmer kam und Leni es ihr gesagt hatte, wollte die ihr eine Bettpfanne bringen. Dies lehnte Leni aber vehement ab, denn das wäre ihr doch wirklich zu peinlich gewesen. Also bat die Pflegerin Max um Hilfe und gemeinsam brachten sie Leni in das angrenzende kleine Badezimmer. Max hatte diskret das Badezimmer wieder verlassen und Leni schickte die Pflegerin ebenfalls vor die Tür. Sie saß dann stolz wie eine Königin auf dem Thron und freute sich, dass sie dieses Mal ihren Stuhlgang beherrscht hatte.

      Die Pflegerin lobte sie anschließend, indem sie meinte: „Na Dornröschen, Sie machen jetzt aber mächtige Fortschritte“, was Leni dankbar lächelnd zur Kenntnis nahm.

      Nachdem sie wieder in ihrem Bett war, bemühte sich Max, sie abzulenken, indem er versuchte, rauszufinden, an was sie sich erinnern konnte. Der Dialog war wegen ihrer Sprachstörung schwierig, aber er gab nicht so schnell auf. Er fragte sie nach ihrem Namen.

      „Leni, also Helene Kaiser.“

      „Und weiter, das ist doch nicht dein ganzer Name.“

      Sie sah ihn verwundert an und versuchte es nochmal: „Helene Marie Kaiser.“

      Max zeigte auf ihren Ehering: „Nun?“ Aber Leni verstand nicht, was er ihr sagen wollte.

      „Du heißt doch Helene Kaiser-von Moeltenhoff. Hast du das etwa vergessen?“

      Leni schaute betrübt und kramte in ihrem Gedächtnis, dann lächelte sie.

      „Hm ja“ sie versuchte Max zu erklären, dass sie seinen an ihren angehängt hatte, weil Johannes so unglücklich war, als sie ihm gesagt hatte, dass sie ihren Namen behalten wollte.“

      Max hatte große Mühe sie zu verstehen, aber da er die Geschichte weitgehend kannte, nickte er.

      „Gut und was bist du von und Beruf?“ Sie strahle ihn an und versuchte, das Wort Architektin auszusprechen. Als er sie aber fragte, wo sie wohne, antwortete sie prompt: „In Freiburg.“

      „Überleg mal, Leni, wo sind wir hier?“

      Sie sah ihn mit großen Augen an und zuckte die Schultern. „Ich dachte, in der Uniklinik,“ stammelte sie. Max schüttelte den Kopf. „Ist dir nicht der Dialekt des Personals aufgefallen?“

      „Hm, ja schon, aber polnisch und sächsisch hört man bei uns ja auch viel“, versuchte sie zu sagen.

      Max lachte. „Erinnerst du dich nicht, dass du zu Joey nach Leipzig gezogen bist?“

      „Leipzig?“ Sie schüttelte den Kopf und Tränen traten ihr in die Augen.

      „Erinnerst du dich an eure Hochzeit?“, wollte er dann wissen. Wieder sah Leni ihn groß an und er deutete auf den Ring an ihrem rechten Ringfinger. Sie lächelte und sagte: „Jo.“

      „Ja, Leni, er ist dein Mann.“ Sie nickte glücklich lächelnd und er zeigte ihr auf seinem Handy ein Bild von ihrer kirchlichen Trauung vor wenigen Monaten. Sie schaute es lange an und zog die Stirn kraus. Er merkte, wie es in ihr arbeitete und ließ es für diesen Tag gut sein.

      „Ich denke, wir sollten jetzt schlafen oder was denkst du?“

      Sie sah ihn zunächst erstaunt an und wollte dann wissen, ob er in dem Bett von Jo schlafen werde.

      „Wenn es für dich okay ist, dann bleibe ich heute Nacht hier. Ich weiß ja nicht, wie lange der Familienrat tagt.“ Als sie nickte, schrieb er seinem Bruder eine kurze Nachricht, nicht dass der doch noch auf die Idee kam, mitten in der Nacht in der Klinik aufzutauchen.

      Leni schlief schlecht in dieser Nacht. Sie machte sich Gedanken, warum Max bei ihr war und nicht ihr Mann. Zudem war es ihr irgendwie unangenehm, dass Max mit ihr in einem Zimmer schlief. Aber ganz alleine sein wollte sie wiederum auch nicht. Um auf andere Gedanken zu kommen, versuchte sie, sich an die Hochzeit und ihren Umzug nach Leipzig zu erinnern. An die standesamtliche Trauung in Freiburg konnte sie sich jetzt erinnern, vor allem daran, wie sehr Johannes sich gefreut hatte, als sie ihm nach der Trauung ins Ohr geflüstert hatte, dass sie schwanger sei. Aber alles andere lag noch ziemlich im Nebel.

      Am nächsten Morgen war das Pflegepersonal zunächst ziemlich erstaunt, als sie einen fremden Mann in dem zweiten Bett vorfanden. Max erklärte, dass sein Bruder aus familiären Gründen mit den Eltern zu Hause bleiben musste und dass er sich deshalb um seine Schwägerin gekümmert habe. Während Leni frisch gemacht wurde, ging er in die Cafeteria, um zu frühstücken. Als er zurückkam, war gerade die Physiotherapeutin mit ihr beschäftigt und er bewunderte ihre Fortschritte und den Eifer, mit dem sie bei der Sache war. Wegen ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft war es nicht so einfach, sie auf die Füße zu stellen, um ein paar Schritte mit ihr zu laufen, aber als Max dann mithalf, ging es schon ganz gut. Als er ihren zarten Körper so nah spürte, wurde ihm wieder bewusst, wie sehr er diese Frau liebte und er fragte sich, wie schon so oft, warum er sie seinem Bruder überlassen hatte.

      Nach der Therapie war Leni ziemlich erschöpft und machte für einen Moment die Augen zu. Max konnte nicht anders, er streichelte zärtlich ihre Wange.

      „Jo?“ Leni öffnete die Augen und sah verwundert in die dunkeln Augen ihres Schwagers.

      „Entschuldige Leni, ich wollte dich nicht stören“, sagte Max leise. „Hör zu, Leni, ich kann einfach nicht mehr anders, ich muss dir jetzt etwas gestehen“, begann er geheimnisvoll. Sie schaute ihn erstaunt an und fragte: „Was denn?“

      Es nahm ihre Hand in seine und sprach etwas verlegen weiter: „Ja also, Leni, es ist so, ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt“, er sah sie mit großen bittenden Augen an. „So, jetzt ist es draußen“, meinte er erleichtert.

      In dem Moment kam Johannes zur Tür herein und hörte, wie Leni seinem Bruder beteuerte, dass sie ihn zwar möge, aber nur Jo liebe und niemand anderen. Er räusperte sich und trat ans Bett, wo Leni ihn strahlend begrüßte und einen Kuss verlangte, den er ihr lächelnd gewährte. Leni wollte noch etwas zu Max sagen, aber sie brachte die Worte nicht raus, was sie fürchterlich aufregte und plötzlich ließ sie ein lautes, deutliches „Scheiße“ vernehmen, worauf die beiden Brüder sie erst erstaunt ansahen und dann fingen alle drei an zu lachen.

      „Einige Wörter klappen doch schon ganz gut“, feixte Max, der es bedauerte, dass sein Bruder im falschen Moment ins Zimmer gekommen war. Kurz danach wurde Lenis Frühstück gebracht und Johannes half ihr geduldig beim Essen. Kaum hatte sie fertig gefrühstückt, wurde Leni mit dem Rollstuhl abgeholt und zur Logopädin gebracht.

      „Was hast du Leni erzählt?“, wollte Johannes von seinem Bruder wissen, als die beiden allein im Zimmer waren.

      „Nichts, warum? Also, weißt du, beichten musst du schon selber, das nehm ich dir ganz sicher nicht ab. Ich habe ihr gesagt, dass Mutti und Vati da sind, um mit dir zu besprechen, wie es in Zukunft mit euch weitergehen soll.“

      Johannes nickte zustimmend.

      „Außerdem hab ich versucht, ihr Gedächtnis aufzufrischen, aber sie kann sich nicht an ihren Umzug nach Leipzig erinnern, sie lebt geistig immer noch in Freiburg.“

      Johannes fragte weiter: „Und vorhin, als ich gekommen bin? Was hast du ihr da gesagt?“

      Max schob seine Hände in die Hosentaschen und schaute verlegen auf seine Schuhspitzen. „Na ja, sie sah so süß aus, als sie СКАЧАТЬ