Atemlose Spannung für den Urlaub: Vier Krimis: Krimi Quartett. Alfred Bekker
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Название: Atemlose Spannung für den Urlaub: Vier Krimis: Krimi Quartett

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783956179006

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СКАЧАТЬ wer ist die unsympathische Person in dieser Geschichte?”

      “Jörn Savonian.”

      “Den Namen habe ich schon gehört.”

      “Ein Pate des organisierten Verbrechens. Man fand ihn mit einer toten Prostituierten im Bett. Er wurde wegen Mordes verurteilt und sitzt seitdem im Hochsicherheitstrakt. Vor kurzem bat mich Franz Lutterbeck um der alten Zeiten willen, ein paar alte Befunde zu überprüfen.”

      “Warum?”

      “Es bestand der Verdacht, dass der damalige gerichtsmedizinische Bericht falsch war. Franz hatte offenbar Indizien dafür gefunden, dass Jörn Savonian damals mit gefälschten Beweisen hereingelegt worden war.”

      “Trifft das Ihrer Einschätzung nach zu?”

      “Der Bericht war von vorne bis hinten falsch. Die Würgemale passten nicht zu den Händen des Verdächtigen. DNA-Proben waren falsch zugeordnet. Ich habe selten eine so schlechte Arbeit gesehen.”

      “Nur Schlamperei oder bewusste Fälschung?”, fragte ich.

      “Mein Freund Franz war der Überzeugung, dass der damalige Gerichtsmediziner gekauft wurde. Aber das ist alles nicht offiziell. Es gibt auch keinen offiziellen Bericht.”

      “Wieso nicht?”

      “Nochmal: Franz Lutterbeck hat bei mir informell nachgefragt, ob ich ein paar Dinge überprüfen würde. Er hat für Jörn Savonian das Mandat übernommen und vorher wollte er sicher sein, dass die Geschichte Hand und Fuß hat, bevor er damit vor Gericht geht. Natürlich hätte ich dann ein offizielles Gutachten zu der Sache abgegeben, aber so weit ist es ja auch gar nicht mehr gekommen. Schließlich…”

      “...ist Franz Lutterbeck bekanntlicherweise vorher erschossen worden.”

      “Wer wusste von den Plänen, den Fall Savonian nochmal aufzurollen?”, fragte ich.

      “Soweit ich weiß, nur Savonian selbst, Lutterbeck und ich. Und vielleicht noch die eine oder andere Person in Lutterbecks Kanzlei.”

      “Gab es nicht eine Morduntersuchung im Fall Lutterbeck?”, fragte ich.

      “Ja, und die ist noch nichtmal abgeschlossen”, ergänzte Rudi.

      “Wieso hat man da nicht gleich an diese Sache gedacht?”, fragte ich.

      “Also man kann den Ermittlern da keinen Vorwurf machen”, meinte Wildenbacher. “Ich bin ja wegen Franz’ Tod auch kurz vernommen worden. “Es gab nun wirklich sehr viele Leute, die einen Grund hatten, auf Franz sauer zu sein, während von dieser Sache so gut wie niemand wusste und außerdem auch kein Grund ersichtlich gewesen wäre, ihn deshalb zu töten.”

      “Vielleicht gibt es jemanden, der nicht will, dass man Jörn Savonian wieder freilässt”, meinte Rudi.

      Rudis Handy klingelte. Mein Kollege ging dran. Er sagte ein paarmal etwas angestrengt “Ja!” und schloss schließlich mit einem: “Danke, dass Sie sofort angerufen haben.”

      Dann beendete er das Gespräch.

      “Was Wichtiges?”, fragte ich.

      “Kann man wohl sagen. Das war Gregor Nöllemeyer, der Sprengstoffexperte.”

      “Der Kerl, der da so nervös am Tatort herumgelaufen ist und versucht hat, herauszufinden, was das für eine Bombe war, die mich fast zerrissen hätte?”, fragte Wildenbacher.

      “Nein”, sagte Rudi. “Das war ein Spurensicherer. Kommissar Nöllemeyer ist selbst nicht am Tatort gewesen, aber er hat die Daten ausgewertet. Vor allem hat er nach Fällen gesucht, in denen ebenfalls ein Zünder verwendet wurde, der mit Zeitverzögerung auf den Signalgeber des Autoschlüssels reagiert.”

      “Ich nehme an, er ist fündig geworden”, meinte Wildenbacher.

      “Vor zwei Jahren explodierte hier in Berlin der Wagen eines Clubbesitzers namens Tarik Özdiler auf dieselbe Weise. Kurz danach gab es weiterer Fälle in Börneburg und Frankfurt. Die Opfer waren auch Clubbesitzer. Und nun wird es interessant. Alle drei Clubs standen höchstwahrscheinlich unter der Kontrolle der Organisation, in der früher Jörn Savonian den Ton angegeben hat, bevor man ihn verhaftete.”

      “Das sieht nach einem Volltreffer aus, Rudi”, meine ich. “Hat Kommissar Nöllemeyer zufällig auch erwähnt, wer diese Organisation übernommen hat und jetzt die Geschäfte leitet?”

      “Man hat immer gedacht, dass Jörn Savonian aus dem Knast heraus im Wesentlichen die Fäden zieht”, meinte Rudi. “Genau weiß das niemand.”

      “Aber Jörn Savonian wird kaum die beiden Leute ermorden lassen, die ihm als einzige aus dem Knast helfen können”, meinte ich.

      29

      Am nächsten Morgen fuhren Rudi und ich nach Börneburg, um uns mit Jörn Savonian zu treffen.

      Der ehemalige Boss eines kriminellen Clans (deutsche Mutter, libanesischer Vater), war ein hochgewachsener, breitschultriger Mann in den Fünfzigern. Das Haar war grau, aber voll. Der Blick seiner graublauen Augen hatte etwas Falkenhaftes.

      “Wenn das BKA sich für mich interessiert, kann das in der Regel nichts Gutes bedeuten”, meinte Jörn Savonian, nachdem er sich gesetzt hatte. “Keine Ahnung, was Sie mir noch anhängen wollen, damit ich noch weitere zweihundert Jahre im Knast sitze, selbst wenn sich irgendwann herausstellen sollte, dass ich diese Nutte im Paradise Club in Börneburg nicht umgebracht habe!”

      “Sie können ganz beruhigt sein”, meinte ich. “Ich bin Kriminalinspektor Harry Kubinke, dies ist mein Kollege Kriminalinspektor Rudi Meier. Wir ermitteln in einem ganz anderen Fall und sind sicher nicht daran interessiert, Ihnen etwas anzuhängen.”

      “Freut mich zu hören. Da mein Anwalt vor kurzem eine Ladung Blei abbekommen hat, stehe ich Ihnen leider ohne rechtlichen Beistand gegenüber.”

      “Haben Sie keinen neuen Anwalt?”, fragte Rudi.

      “Wir hätten nichts dagegen, wenn er anwesend wäre”, ergänzte ich. “Ganz im Gegenteil sogar.

      “Sie werden es kaum für möglich halten, es ist nicht so einfach für mich, einen Anwalt zu bekommen, der bereit ist, meinen Fall nochmal in die Hand zu nehmen.”

      “Kann ich mir kaum vorstellen. Das ist doch eine einmalige Gelegenheit, Justizgeschichte zu schreiben”, meinte ich.

      “Was soll ich sagen? Die ganze Geschichte hat dafür gesorgt, dass mein Image irgendwie nicht das Beste ist. Die meisten denken, dass ich es irgendwie verdient habe, hier zu sitzen. Ganz egal, ob ich diese Frau getötet habe oder nicht.”

      “Ich denke, abgesehen von diesem Mord bliebe immer noch genug auf Ihrem Kerbholz übrig, um Sie hier drin zu lassen”, meinte ich.

      “Nur, dass mich dafür niemand verurteilt hat und mir nichts gerichtsfest bewiesen werden konnte! Ich habe nur Geschäfte gemacht und nie gegen Gesetze verstoßen.”

      “Natürlich.”

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