Atemlose Spannung für den Urlaub: Vier Krimis: Krimi Quartett. Alfred Bekker
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Название: Atemlose Spannung für den Urlaub: Vier Krimis: Krimi Quartett

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783956179006

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СКАЧАТЬ die ihn erwarten und dann vor lauer Testosteron-Ausschüttung die Waffe nicht mehr ruhig halten kann. Aber ganz ehrlich: Ich glaube eher an die zweite Möglichkeit.” Das Bild veränderte sich. Jetzt war die Perspektive leicht verändert. Es wurde die Szenerie abgebildet, wie sie offenbar nur wenige Sekunden zuvor gewesen war. “Ich überblende jetzt mit der tatsächlichen Schussbahn, die wie im Bild zuvor farbig hervorgehoben wird. Beachten Sie allerdings, dass der Schuss in diesem Moment noch nicht stattgefunden hat, sondern erst eine Sekunde später.” Die Schusslinie erschien. Und Sie endete genau dort, wo sich zu diesem Zeitpunkt die Herzgegend von Dr. Gerold Wildenbacher befand.

      “Was wollen Sie damit sagen, Friedrich?”, fragte der Pathologe fast flüsternd, denn auch ihm dämmerte jetzt die Erkenntnis.

      “Ich würde sagen, die plausibelste Erklärung für den Ablauf der Geschehnisse ist, dass nicht der MdB, sondern Sie das eigentliche Ziel des Anschlags waren, Gerold”, stellte jetzt Lin-Tai fest.

      “Der Leibwächter hat den Laserpointer bemerkt und eingegriffen”, ergänzte Förnheim. “Und zwar ziemlich rustikal! Dadurch ist, wie wir sehen konnten, eine chaotische Situation entstanden, die für den Schützen nicht mehr zu berechnen war.”

      “Und der MdB ist nur quasi aus Versehen ins Koma geschossen worden?”, hakte Wildenbacher ungläubig nach. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.

      “Ich wollte es erst auch nicht glauben”, meinte Förnheim. “Und wenn ich ehrlich bin, dann war ich zu Anfang vielleicht sogar etwas betriebsblind. Wir waren alle zu sehr auf die Möglichkeit festgelegt, dass der MdB das Ziel des Attentats sein muss. Die wichtigste Person im Saal muss schließlich auch das bevorzugte Ziel eines Attentäters sein! Aber das war ein Trugschluss, fürchte ich und ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, Gerold.”

      Wildenbacher runzelte die Stirn. “Entschuldigen?”, echote er etwas irritiert. “Wofür das denn?”

      “Wenn ich meinem Instinkt gleich gefolgt wäre und das früher erkannt hätte, wäre es vielleicht nicht dazu gekommen, dass Ihnen jemand den Wagen in die Luft sprengt.”

      “Wenn das wahr ist, beginnt für uns der Fall wieder von vorn”, stellte ich fest.

      26

      “Was nimmst du?”

      “Wie immer.”

      “Du bist auch keiner, der die Abwechslung liebt, was?”

      “Nicht, was Drinks angeht.”

      Der Mann mit den verkürzten Finger saß in einer Bar in Berlin. Die Einrichtung erinnerte an einen irischen Pub. Der Mann hinter dem Tresen stellte ein Glas hin. Aber der Mann mit dem verkürzten Finger achtete nicht darauf. Er sah zu den Fernseher, der im Hintergrund lief. Es kamen die lokalen Nachrichten.

      “Hey, mach mal lauter!”

      “Seit wann interessiert dich, was in der großen weiten Welt passiert?”

      “Quatsch nicht so viel und mach lauter!”

      “Nur weil du es bist!”

      “Weder die Polizei von Quardenburg noch das BKA machten Angaben dazu, ob es bei der Explosion der Autobombe Opfer gegeben hat”, sagte die Sprecherin im Studio. “Mein Kollege Achim Hänsels ist vor Ort. Achim, die Ermittlungsbehörden geben sich sehr zugeknöpft. Können Sie das bestätigen?”

      “Ja, es gibt nur das sehr dürre Statement eines BKA-Pressesprechers. Dabei wird insbesondere keine Angabe dazu gemacht, ob der Besitzer des explodierten Fahrzeugs zum Zeitpunkt der Detonation bereits im Fahrzeug saß oder nicht. Ich habe selbst mit Anwohnern gesprochen und dazu sehr widersprüchliche Aussagen bekommen. Wir werden also weiterhin auf eine offizielle Stellungnahme warten müssen.”

      “Achim, es soll inzwischen Gerüchte darüber geben, wer der Besitzer des explodierten Fahrzeugs ist.”

      “Ja, unbestätigten Meldungen zu Folge soll es sich um einen Gerichtsmediziner handeln, der an der BKA Bundesakademie hier in Quardenburg tätig ist. Näheres konnte unser Team bisher leider noch nicht in Erfahrung bringen…”

      “Schlimm, was da wieder passiert ist”, meinte der Kerl hinter der Bar.

      “Ja”, murmelte der Mann mit dem verkürzten Finger, dessen Hand jetzt um das Glas fasste und es gedankenverloren zum Mund führte.

      “Ich finde man sollte mehr gegen den weltweiten Terrorismus tun. So wie der MdB, auf den kürzlich geschossen wurde! Ich komme jetzt nicht auf den Namen, aber sein Gesicht war oft im Fernsehen…”

      “Jeder versucht sein Bestes”, sagte der Mann mit dem verkürzten Finger und stellte sein Glas auf den Tresen.

      27

      Rudi und ich konnten Wildenbacher dazu überreden, in dieser Nacht nicht zu Hause zu übernachten. Was auch immer der Grund dafür sein mochte, dass er offensichtlich auf irgendeiner Todesliste stand, es war damit zu rechnen, dass es nicht bei diesem Versuch bleiben würde.

      Wildenbacher wurde von zwei BKA-Kommissaren nach Hause begleitet und packte ein paar Sachen. Anschließend brachte man ihn zu einer konspirativen Wohnung im Südwesten von Berlin. Das BKA unterhält solche Wohnungen, um beispielsweise gefährdete Zeugen kurzfristig sicher unterbringen zu können. Die beiden Kommissare würden dafür regelmäßig abgelöst werden. Wildenbacher stand unter BKA-Schutz, auch wenn ihm das überhaupt nicht gefiel. Mein Eindruck war, dass er viel lieber einfach seinem Job in der Quardenburger Bundesakademie nachgegangen wäre.

      Rudi und ich verließen Quardenburg etwas später als Wildenbacher und seine Bewacher. Mit Lin-Tai sprachen wir zuvor noch ausführlich darüber, unter welchen Kriterien jetzt die Suche nach dem Attentäter weitergehen sollte.

      Kurz nachdem wir Quardenburg verlassen hatten, bekamen wir einen Anruf von Kriminaldirektor Hoch.

      “Der MdB ist gerade gestorben”, erklärte unser Chef. “Wenn Sie nachher noch zu Wildenbacher fahren, dann bringen Sie ihm möglichst schonend bei, dass seine Erste-Hilfe-Bemühungen letztlich vergebens gewesen sind.”

      “Wildenbacher wird das schon verkraften”, meinte ich.

      “Ich könnte mir denken, dass ihm das alles sehr viel mehr an die Nieren geht, als er sich das nach außen anmerken lässt”, vermutete Kriminaldirektor Hoch. “Und für uns bedeutet das, dass der Druck der Öffentlichkeit noch erheblich wachen wird. In einer halben Stunde gibt es eine Pressekonferenz, auf der die Nachricht von Moldenburgs Tod offiziell bekannt gegeben wird. Und danach wird hier der Teufel los sein! Darauf kann man wetten.”

      “Wildenbacher ist der Schlüssel zu dem Fall”, sagte ich. “Und es muss etwas mit dem Mord an Franz Lutterbeck zu tun haben, der schließlich mit derselben Waffe getötet wurde, mit der auf den MdB gefeuert wurde.”

      “Jedenfalls können wir uns wohl nicht mehr sicher sein, dass dies wirklich ein Fall ist, der irgendetwas mit internationalem Terrorismus zu tun hat”, meinte Kriminaldirektor Hoch. “Aber wer immer so etwas jetzt in der Öffentlichkeit verkündet, dem wird man dann vorhalten, dass da nur irgendetwas vertuscht werden soll.”

      “Wir werden mit Wildenbacher СКАЧАТЬ