Selbstbewusst ist das neue Sexy. Sophia Faßnacht
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Название: Selbstbewusst ist das neue Sexy

Автор: Sophia Faßnacht

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783831269648

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СКАЧАТЬ abholt, an dem wir gerade stehen.

      Es ist das Wissen, dass wir wertvolle Wesen sind. Unabhängig von unserer Kleidergröße und unabhängig davon, wie wir von außen bewertet werden. Es ist ein Gefühl, dass wir es verdient haben, liebenswert zu sein – etwas, das uns in Fleisch und Blut übergegangen ist.

      Mit diesem Wissen können uns die Meinungen der anderen vielleicht immer noch verletzen, wir können manches davon vielleicht auch annehmen und reflektieren, aber das Negative, was andere über uns sagen und denken, wirkt sich auf unser Seelenleben höchstens noch wie ein etwas zu kalter Windzug und nicht mehr wie ein alles durcheinanderwirbelnder Tornado aus. Das Gefühl von Selbstwert wirkt wie ein Schutzanzug, der nicht zulässt, dass man uns in unseren Grundfesten erschüttern kann.

      Wer sich als einen Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl wahrnimmt, dem sei gesagt: Keiner von uns wird als sein eigener größter Kritiker geboren. Und keiner wird als der größte Kritiker seines eigenen Körpers geboren. Im Gegenteil. Unseren Körper kritisch zu betrachten, eine Stimme in uns zu hören, die uns sagt, dass etwas mit ihm nicht stimmt, ist nichts, was uns mit in die Wiege gelegt wurde. Im Gegenteil. Wir werden geboren, und unser Körper ist unser wichtigstes Lerninstrument. Damit wir uns überhaupt entwickeln können, damit wir herausfinden können, wer wir sind, was wir schon oder noch nicht können und welche Möglichkeiten uns noch offenstehen, ist unser Körper ein unabdingbarer Begleiter.

      Unser Körper ist also seit Beginn unseres Lebens von immenser Bedeutung. Deswegen käme es einem Kleinkind wohl kaum in den Sinn, ihn von sich aus als etwas »Schlechtes« wahrzunehmen. Uns selbst abzulehnen ist also etwas, was wir erlernt haben. Und das ist erst einmal eine gute Nachricht. Denn was wir erlernt haben, können wir auch wieder »verlernen«. Wir können das, was wir über uns und unseren Körper denken, was wir vielleicht schon viele Jahre mit uns herumtragen, verändern. Wir können Selbstakzeptanz wieder erlernen, wir können uns sozusagen »rück-erinnern«, dass uns unser Körper seit Beginn unseres Lebens ein wunderbarer Begleiter war – und es bis heute immer noch ist. Um aber zu verstehen, wie viel unser Körper mit der Entwicklung unseres Selbstbildes und letztlich unseres Selbstwertgefühls zu tun hat, lohnt es sich, einen Blick auf diese Entwicklung zu werfen.

      Du bist perfekt zur Welt gekommen

      Wenn du verstehst, wann sich dein (negatives) Selbstbild zu entwickeln begonnen hat – und wie es dazu kam –, kannst du genau an diesen Punkten ansetzen. Du kannst dir wieder selbst ein Freund werden, der dich in deiner Unterschiedlichkeit stärkt, dir Gutes zukommen lässt und dich so akzeptiert, wie du bist.

      Stellen wir uns folgendes Bild vor: ein Krankenhauszimmer, ein Baby ist gerade zur Welt gekommen. Seine Mutter hält es überglücklich im Arm und kann ihre überschäumenden Gefühle kaum in Worte fassen. Alles an ihrem Kind ist perfekt. Einfach, weil es jetzt da ist. Es gibt nichts, aber auch gar nichts, was sie an ihm ändern wollen würde. Wir alle sind uns einig: Dieses Bild ist ein schönes Bild. Dieses Baby, egal, wo auf dieser Welt es geboren wurde, hat es verdient, geliebt, gepflegt, umsorgt und beschützt zu werden. Und wir sind uns ebenfalls einig, dass es dieses Baby verdient hat, genauso geliebt, gepflegt, umsorgt und beschützt zu werden wie jedes andere Baby auch. Keiner würde sich (hoffentlich) hinstellen und diesem unschuldigen Wesen aus irgendeinem Grund etwas von seinem Wert absprechen. Und wir würden den Teufel tun, uns neben diese Mutter zu stellen und zu sagen: »Dein Baby mag ja ganz nett sein, es ist aber leider hässlicher als das aus dem Nachbarzimmer. Also, mal ehrlich, das Nachbarzimmer-Baby ist ’ne echte Schönheit und hat etwas mehr Aufmerksamkeit und Liebe verdient als deines.«

      Wie kämen wir dazu, so etwas Verletzendes zu sagen? Wir sind doch nicht menschenverachtend. Und doch vergessen wir oft, dass wir alle einmal dieses Baby waren. Dass wir alle mit dem Wert, den dieses Baby besitzt, auf die Welt gekommen sind. Und dass sich an diesem Wert bis heute nichts geändert hat. Was sich verändert hat, ist das Bild, das wir von uns haben. Wir haben unseren Wert von anderen Dingen abhängig gemacht. Unser Gefühl von Selbstwert wurde irgendwann getrübt.

      Es gibt Forschungen, die besagen, dass gerade im Bewusstsein über den eigenen Körper die Wurzel für ein gut entwickeltes Selbstwertgefühl sitzt. Natürlich gibt es im Lauf unseres Heranwachsens zahlreiche Erfahrungen sowie familiäre, kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse und Konditionierungen, die unser Selbstbild prägen. Doch unsere Entwicklung beginnt mit unserem Körper. Wenn wir uns vor Augen führen, wie natürlich kleine Kinder mit sich und ihrem Körper umgehen, kommt uns kaum in den Sinn, dass sie sich für sich oder ihr Äußeres schämen sollten. Das tun sie im Normalfall auch nicht. Babys fragen sich nicht, ob mit ihnen etwas nicht stimmt. Sie sind das Zentrum ihres eigenen Universums, und sie haben kein Problem damit, nach den Dingen zu verlangen, die sie brauchen, um sich wohlzufühlen. Und: Sie erfahren sich gerade in den ersten Lebensjahren vor allem über ihren Körper. Sowohl positive als auch negative Körpererfahrungen haben bereits bei Säuglingen einen Einfluss auf die Entwicklung ihres Selbstbildes. Kleine Kinder greifen, sie erspüren, sie robben und rollen durch die Gegend, sie erfühlen Kälte oder Wärme, sie spielen im Schlamm und genießen es, ihre Sinne auszutesten. Sie fühlen anhand von Körperreaktionen, wann sie kuscheln wollen und wann es ihnen lieber ist, auf Distanz zu gehen. Sie untersuchen ihre Hände und Füße und den Rest ihres Körpers mit größter Unbedarftheit. Einem Kleinkind käme es nach dem Erkunden seiner Beine wohl kaum in den Sinn, zu seiner Mutter zu rennen und zu sagen: »Mama, meine Oberschenkel sind zu dick.« Dieser innere Kritiker ist in der Regel nicht existent. Noch nicht.

      Dein Selbstbild formt sich in den ersten Lebensjahren

      Die ersten Jahre sind eine sensible Zeit. Denn ein Kind ist in dieser Lebensphase sehr empfänglich für alles, was es von außen gespiegelt bekommt, und bezieht viele der Reaktionen seines Umfelds auf sich. Kinder nehmen die Meinungen der anderen oft an, sie beziehen Bemerkungen und Kommentare auf sich. Das erste Selbstbild ist also im Grunde genommen auch ein Fremdbild.

      Auch wie wir unseren Körper wahrnehmen und bewerten, wird in dieser Zeit stark von unserer Umwelt mit geprägt. Werden dem Kind in seiner Entwicklung Impulse geboten, sich und seinen Körper auszuprobieren, wird es diese nur allzu gern annehmen. Wird ihm liebevoll geholfen und somit Sicherheit gegeben, wenn es diese für das Erfahren seiner Grenzen benötigt, wird sich das Kind an immer neue Herausforderungen wagen. Es entwickelt – von außen angeleitet – durch seine körperlichen Erfahrungen ein Vertrauen in sich selbst.

      Ein kleines Mädchen, das seiner Mutter – von sich selbst beeindruckt – zeigt, dass es jetzt schon auf einem Bein stehen kann, wird sich ermutigt fühlen, wenn seine Mutter auf die Eigenmotivation mit einem »Wow, toll, dass du das geschafft hast« reagiert. Motivation führt dazu, dass Kinder zum Beispiel einen Bewegungsablauf schneller erlernen. Jeder, der schon mal ein kleines Kind beim Üben einer Bewegung beobachtet hat, kennt das: Immer wieder und mit großem Einsatz werden Bewegungsabfolgen trainiert. Sie wollen etwas unbedingt schaffen, und auch der tausendste Versuch kann sie nicht davon abhalten, es noch einmal zu probieren. Kinder »dressieren« sich sozusagen von ganz allein – und zwar nur für sich selbst. So wollen sie zum Beispiel bei einem bestimmten Spiel mitspielen können, also fühlen sie sich motiviert, körperlich zu erlernen, was es zu diesem Spiel bedarf – und lernen durch diese Motivation noch schneller. Kinder haben einen natürlichen Drang, sich auszuprobieren. Ihre Belohnung liegt in der körperlichen Anstrengung und in den daraus resultierenden Lernerfolgen.

      Was passiert nun aber, wenn dem Kind von außen, zum Beispiel durch immer wiederkehrende negative, abwertende oder Angst machende Kommentare, gespiegelt wird, dass daran, was es ganz natürlich versucht zu sein, nämlich ein sich durch neue Erfahrungen begreifender heranwachsender Mensch, irgendetwas falsch ist? Richtig, es wird wahrscheinlich verunsichert und immer gehemmter werden. Das soll natürlich nicht bedeuten, dass bestimmte Kommentare nicht gut gemeint sind, und es bedeutet auch nicht, dass man ein Kind nicht auf Schwierigkeiten aufmerksam machen sollte, wenn man bemerkt, dass es sich bei diesem Ausprobieren in Gefahr begeben könnte. Aber zwischen »Lass das. Du fällst gleich hin СКАЧАТЬ