Selbstbewusst ist das neue Sexy. Sophia Faßnacht
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Название: Selbstbewusst ist das neue Sexy

Автор: Sophia Faßnacht

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783831269648

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СКАЧАТЬ Die typische Kleidung in dieser Zeit führt zu einer größeren und quadratischeren Silhouette.

      Um 1950 stehen alle Zeichen auf Hourglass: schmale Taille, breite Hüften und üppiger Busen. In dieser Zeit wird auch die Barbie-Puppe erfunden, der Playboy gegründet, und Marilyn Monroe wird zum Supersexsymbol. Es ist Nachkriegszeit, und die Menschen streben nach Vergnügen und Wohlstand, um die Schrecken des Krieges zu vergessen.

      The Twig: In den 60ern sind Rundungen schon wieder out. Alles soll mädchenhaft und eher androgyn wirken. Der absolute Star dieser Zeit wird das britische Model Twiggy.

      In den 70er-Jahren wird zu Diskomusik à la Abba getanzt. Frauen sollen schlank sein, einen flachen Bauch haben, aber bitte nicht zu viel Busen. Die Idealfrau der 70er-Jahre: Farah Fawcett. Unsere Idealfrau heißt hier allerdings Verena. Denn der Hippie-Disco-Look sieht auch an kurvigen Frauen umwerfend aus.

      Sie sind groß, sie haben lange Beine, sie zeigen Muskeln: In den 80er-Jahren wird die Supermodel-Ära eingeleitet. Frauen wie Elle Macpherson oder Cindy Crawford werden zu Ikonen.

      Der Supermodeltrend hält die 90er-Jahre über an, aber nun hört man Bands wie Nirvana, und der Grunge-Look wird zu einem der großen Trends. Ein blasser Teint und dunkle Augenringe sind plötzlich en vogue. Die Ikone dieser Zeit war übrigens die sehr schlanke Kate Moss. Verena zeigt hier den Heroin Chic in der Curvy-Version. Sieht mega aus, findet ihr nicht?

      Vom »ungesunden« Heroin Chic zum braun gebrannten Californian Girl: In den 2000ern trägt man Bauchfrei, und alles ist ein bisschen mehr »girly«. Trainierte Beachgirls wie Britney Spears oder Giselle Bündchen sind die Gesichter der 2000er.

      Heute: The Booty Babe ist von den Influencern der heutigen Zeit geprägt. Bei ausladenden Popos, schmalen Taillen und breiten Hüften denkt natürlich jeder sofort an den Kardashian-Clan.

      »Bereits während unseres kleinen geschichtlichen Rückblicks haben wir die Schönheitsideale der Zeitgeschichte genauer unter die Lupe genommen. Wow. Mir war vorher gar nicht bewusst, wie sehr sich das Bild der perfekten Frau‹ oder des ›perfekten Mannes‹ immer wieder gewandelt hat. Und es ist spannend zu sehen, was Menschen über die Jahrhunderte alles auf sich genommen haben, um einem aktuellen Ideal zu entsprechen …«

      »Schmal, groß, kurvig, kleine Oberweite, blond oder möglichst haarfrei: Es ist ja schon fast zum Schmunzeln. Kaum wurde ein sogenanntes Schönheitsmerkmal als ›das neue Ding‹ präsentiert, hat es sich auch schon wieder geändert. Ich finde das, gerade im Hinblick darauf, dass so viele glauben, sie müssten ein ganz bestimmtes Aussehen besitzen, schon fast wieder befreiend. Denn wenn man sich die Zeitgeschichte ansieht, sieht man auch: Schönheitsideale können sich ganz schön schnell ändern!«

      Gibt es die »eine Schönheit« überhaupt?

      Als die Journalistin Esther Honig für ihr Projekt »Before & After« im Jahr 2014 ein Foto ihres ungeschminkten Gesichts an 23 Bild-Retoucher aus 23 verschiedenen Ländern verschickte, gab sie nur eine Anweisung: »Macht mich bitte schön.«

      Herausgekommen sind – und das ist im Hinblick darauf, dass wir oft meinen, es gäbe ein bestimmtes Ideal von Schönheit, schon interessant – exakt 23 Esther-Versionen. Von der Form ihrer Augen über die Größe ihrer Nase bis hin zu Kopfbedeckungen und der Farbe ihrer Haut: »Esther in Schön« war 23-mal eine andere Esther. Und obwohl die Ergebnisse nicht unbedingt die Schönheitsideale der jeweiligen Länder repräsentierten, zeigten sie doch eines: Das subjektive Schönheitsempfinden der Menschen, die sich ihres Bildes angenommen hatten, wich stärker voneinander ab, als man gemeinhin glauben würde. Es war eben nicht 23-mal ein und dasselbe Gesicht, jenes, von dem wir glauben würden, es entspräche einem vorherrschenden Ideal, sondern das Ergebnis war weitaus mehr von Unterschiedlichkeiten als von Gemeinsamkeiten geprägt. In Hinblick auf die oben genannten »schönen Fakten« ist es also durchaus interessant, genauer zu beleuchten, wie sehr man diesen großen Begriff »Schönheit« eigentlich objektiv bewerten kann.

      Eines vorweg: Obwohl die Frage danach, was schön ist, den Menschen durch alle Zeiten hinweg in der Philosophie, in der Kunst und eben auch in der Wissenschaft beschäftigt hat, gibt es darauf auch heute noch keine einheitliche Antwort. Was es schon gibt, sind Versuche. Versuche, sich der Schönheit philosophisch anzunähern, sie in Worten, Musik oder Gemälden festzuhalten oder zu umschreiben, aber auch, sie an wissenschaftlichen Paradigmen zu messen.

      Ist Schönheit also doch alles, was man mit Liebe betrachtet? Das mag sich sehr romantisiert und idealistisch anhören, ist aber von einem philosophischen Standpunkt ziemlich folgerichtig. Denn der, der Schönheit aus seinem eigenen Empfinden heraus definieren will, gerät schnell in Erklärungsnot, wenn es darum geht zu erklären, anhand welcher Faktoren er etwas als schön bezeichnet. Wie will man etwas, das so stark von unserem subjektiven Empfinden abhängt, auf ein einfaches Muster herunterbrechen?

      Wer die Farbe Rot liebt und sie als schön empfindet, der kann wahrscheinlich nicht aus dem Stegreif erklären, welche Prägung ihn dazu veranlasst hat, eben besonders auf die Farbe Rot zu stehen. Er findet Rot einfach schön und wird wahrscheinlich nicht verstehen können, warum die beste Freundin wiederum behauptet, die neuen roten Schuhe seien, die Farbe betreffend, potthässlich. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Über Schönheit demnach wohl auch nicht.

      Trotzdem: Wem die Faktoren ständig von außen vorgegeben werden, so, wie es in der Mode beispielsweise geschieht, der weicht eventuell von seinem persönlichen Verständnis von Schönheit ab. Wenn dir 10, 100 oder 10.000 Leute wiederholt erzählen, dass nicht Rot, sondern Grün die schönste aller Farben sei oder dass Grün viel schöner sei als Rot, dann beginnst du vielleicht zu glauben, mit deinem Farbgeschmack sei irgendetwas nicht in Ordnung. Oder du fängst an – um wieder auf unsere Körperideale zurückzukommen –, eine Körperform, die du eigentlich ganz okay findest, in Zweifel zu ziehen, weil sie von außen als »nicht schön« oder nicht »schön genug« bewertet wird. Selbst wenn man die aktuelle Mode oder die zur Zeit vorherrschenden Ideale als Schönheits-Bewertungskriterien hinzuzieht, wird man schnell feststellen, dass sie – weil sie eben nur aktuell sind – nicht als ein für alle Zeiten geltendes Ideal zu verstehen sind. Ideale sind immer an Zeiten gebunden, und die Zeit unterliegt immer dem Wandel und ist eben nicht konstant.

      Was wir in der Modeindustrie oder den Medien heute als in bzw. schön empfinden, ist morgen vielleicht schon wieder weg vom Fenster oder wurde durch ein neues Ideal ersetzt.

      Aber kann man abseits der subjektiven Empfindung von Schönheit nicht doch irgendwie feststellen, welche schöne Esther die schönste der schönen Esthers ist?

      Die Naturwissenschaft versucht, das Thema Schönheit greifbarer zu machen, indem sie sie auf СКАЧАТЬ