Chronik von Eden. D.J. Franzen
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Название: Chronik von Eden

Автор: D.J. Franzen

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783957771285

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СКАЧАТЬ in Frieden wir werden ewig leben

      *

      Ganz in der Nähe des Hauses stand ein Schemen mitten auf dem Feld. Je weiter sich die Flüchtlinge entfernten, um so schärfer wurden die Umrisse des Schemens, bildeten zuerst die Kontur eines menschlichen Körpers, dann ganz langsam die Gestalt einer Frau, und schließlich war die Metamorphose von Licht in Fleisch und Blut vollendet.

      Es war eine Frau.

      Groß und mit feinen Gliedern, gekleidet in einen weißen Anzug. Ihr Haar fiel in dunklen Wellen über ihre Schultern. In ihrem Blick lagen Weisheit, Liebe und Trauer.

      Ein Lächeln umspielte die Mundwinkel der Frau.

      »Ja, ihr seid wahrhaftig Pilger«, sagte sie leise. Ihre Stimme war tief und klar, strafte ihr Aussehen Lügen. »Und ihr seid wirklich die Vergessenen. Aber ich habe euch nicht vergessen. Ich werde euch auf eurem Weg schützen, so wie ich es nach Kräften vermag.«

      Die Frau seufzte.

      »Vielleicht wird ER mich dann endlich verstehen, vielleicht darf ich dann endlich wieder zu seiner Rechten sitzen.«

      Die Frau folgte mit festen Schritten der Gruppe.

      »Ich werde euch schützen und nach Eden geleiten. Das schwöre ich bei meinem Namen. Luzifer, der Lichtbringer.«

      Ende des zweiten Buches der Chronik von Eden

      Drittes Buch: Verlorene Hoffnung

      von Ben B. Black

      Kapitel I - Das Häuschen im Grünen

      Die aufgehende Sonne suchte sich einen Weg durch die Schlitze des Rollladens, kleine Staubpartikel tanzten in ihren Strahlen und reflektierten das Licht. Stephan drehte sich grunzend auf die andere Seite, ließ donnernd einen Darmwind entweichen und versuchte, mit einem »nur noch fünf Minuten« auf den Lippen wieder einzuschlafen.

      Dann bemerkte er den beißenden Geruch, der definitiv nicht von ihm verursacht worden war, denn kein lebendes Wesen war in der Lage, so einen Gestank zu verbreiten. Vorsichtig öffnete er sein rechtes Auge ein winziges Stück weit und linste in Richtung der Sauerei am anderen Ende seines Schlafzimmers.

      »Schade«, seufzte Stephan, »dabei hatte ich gehofft, dass alles nur ein Traum gewesen ist. Du meine Fresse, muss ich strack gewesen sein, als der Freak hier aufgetaucht ist.«

      Kopfschüttelnd setzte er sich auf und bereute die schnelle Bewegung sofort. Ein stechender Schmerz suchte sich gleißend einen Weg durch sein Großhirn, nur um sogleich Kurs auf die Sehorgane zu nehmen, die Stephan umgehend schloss, um sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.

      »Erstmal eine Aspirin einwerfen«, murmelte er, als er sich mit geschlossenen Augen langsam aus seinem Bett erhob und sich noch kurz an dessen Rand festhielt, um nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen.

      Als er einen einigermaßen stabilen Stand gefunden hatte, fühlte er sich auch wieder stark genug für das, was es hier zu sehen gab. Entschlossen hob Stephan seine Lider und schaute sich die versaute Zimmerecke an.

      In einer Lache geronnenen Blutes lag eine Gestalt mit merkwürdig verrenkten Gliedern, bei denen das teilweise fehlende Fleisch die Knochen hervorblitzen ließ. Dort wo der Kopf hätte sein sollen, befand sich nur noch eine breiige Masse, von der offenbar auch der größte Teil des widerlichen Gestanks ausging, der das Zimmer erfüllte.

      Stephans Magen rebellierte mit Macht und brachte sein Herrchen dazu, den wieder aufflammenden stechenden Kopfschmerz zu ignorieren und sich schnellstmöglich in Richtung der Kloschüssel in Bewegung zu setzen, um die Schweinerei im Schlafzimmer nicht noch weiter zu vergrößern.

      *

      Stephan saß am Küchentisch und sah der großen weißen Tablette dabei zu, wie sie sprudelnd in einem Glas Wasser tanzte. Mit zitternden Fingern rieb er sich einen Rest Erbrochenes aus dem Mundwinkel. Er schwankte noch ein bisschen auf dem Stuhl, auf den er sich hatte fallen lassen.

      Schließlich hatte sich das Schmerzmittel vollends aufgelöst, und Stephan stürzte gierig die schäumende Flüssigkeit hinunter. Es gluckerte kurz in seinem völlig entleerten Magen, dann brach sich ein ausgewachsener Rülpser Bahn, den Stephan hemmungslos in die Freiheit entließ.

      »Besser!«, stellte er zufrieden fest.

      In etwa einer Viertelstunde würde das leichte Medikament seine Wirkung entfalten und ihn endlich von den Kopfschmerzen befreien, die sich mittlerweile so anfühlten, als ob eine Horde Zwerge ein Bergwerk in seinem Kopf eröffnet hätte und dort begierig nach Bodenschätzen schürfte. Bis die ungebetenen Gäste vollends vertrieben waren, würde er sich ein leichtes Frühstück genehmigen, um anschließend genug Kraft zu haben, sich des Zustands seines Schlafgemachs anzunehmen.

      Stephan erhob sich von seinem Stuhl und schlurfte zum Fenster, um den Rollladen hochzuziehen. Zufrieden stellte er fest, das vor dem Haus alles so aussah wie immer. Der tote Freak in seinem Schlafzimmer musste sich offenbar verlaufen haben, denn von seinen Kumpels war weit und breit keiner zu sehen.

      »Tja, dein Pech, dass du meine Ruhe gestört hast.« Stephan grinste gehässig. »Mein Alu-Baseballschläger leistet eben immer noch hervorragende Dienste. Das ist Qualitätsarbeit Made in the USA, rockergangerprobt und unverwüstlich.«

      Dann entdeckte er den umgestoßenen Gartenzwerg und fluchte: »Scheiße, du Arsch! Wenn ich das gleich gesehen hätte, wären Deine Eier vor Deiner Matschbirne fällig gewesen!«

      Nun doch ein wenig verstimmt, wandte Stephan sich dem Küchenschrank zu und kramte eine Büchse Corned Beef und eine Packung Pumpernickel hervor. Beides so unverwüstlich wie der Baseballschläger aus Aluminium, solange es in der Dose war, doch wesentlich wohlschmeckender und nahrhafter. Zum Glück hatte er jede Menge von diesem und ähnlichem Zeugs gebunkert, bevor draußen alles zusammen-gebrochen war.

      *

      Gut eine Stunde später war Stephan wieder soweit bei Kräften, sich der Herausforderung des Saubermachens stellen zu können. Zuvor hatte er aber noch etwas anderes zu erledigen, das jetzt keinen Aufschub mehr duldete.

      Mit entschlossener Mine betrat er den Vorgarten des Hauses, wo er die Fäuste in die Hüften stemmte. Missbilligend schüttelte er den Kopf und betrachtete einen Moment lang das Bild, das sich ihm hier bot.

      Ein schmucker gepflegter Jägerzaun grenzte den Vorgarten gegen eine nahe Wiese ab, die sich in nicht allzu großer Entfernung an einen Wald anschloss. Innerhalb der Umzäunung lag ein kleiner aber feiner Ziergarten, der bis in die letzte Ecke liebevoll gestaltet war. Das Zentrum dieser Pracht bildete ein Gartenteich, in dem normalerweise ein kleiner Springbrunnen plätscherte, aber dessen »innere Werte« sich standhaft weigerten, ohne elektrischen Strom zu funktionieren.

      Überhaupt lag das Häuschen mit seinem kleinen Grundstück idyllisch im Grünen, fast zwei Kilometer von Königsdorf entfernt am Rande des Forstes, dem die Ortschaft seinen Namen gegeben hatte. Stephans Eltern hatten das kleine Anwesen vor etwas mehr als fünfundzwanzig Jahren erworben und waren zusammen mit ihrem einzigen Kind hierher gezogen.

      Anfangs hatte Stephan das Leben СКАЧАТЬ