Chronik von Eden. D.J. Franzen
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Chronik von Eden - D.J. Franzen страница 52

Название: Chronik von Eden

Автор: D.J. Franzen

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783957771285

isbn:

СКАЧАТЬ flüsterte Martin. »Und wie soll es weitergehen? Wohin willst du mit uns ziehen?«

      »Nach Nörvenich. Die Flieger, die Köln desinfiziert haben, müssen ja irgendwo landen.«

      »Warum dann nicht der Flughafen Köln-Bonn?«

      »Glaubst du allen Ernstes, die Einsatzkräfte hätten ein derartig großes und offenes Areal zur zombiefreien Zone machen können?«

      Ein gutes Argument, fand Martin.

      »Du hast Recht. Aber das wird ein ziemlich langer Fußmarsch bis nach Nörvenich.«

      Sandra starrte in die Dunkelheit.

      »Ja.«

      »Wir haben kaum Vorräte geschweige denn Wasser.«

      »Ja.«

      »Das wird ein hartes Stück Arbeit werden.«

      »Ich weiß. Aber ich sehe keine andere Möglichkeit.«

      Martin atmete tief durch.

      »Na gut. Du bist der Boss. Leg dich hin und schlaf etwas, ich übernehme.« Sandra sah ihn fragend an. »Unausgeschlafen nutzt du uns nichts«, fügte Martin hinzu.

      »Ich kann nicht schlafen.«

      »Dann leg dich einfach nur hin und ruhe dich aus. Du kannst mir vertrauen.«

      »Das wird sich noch zeigen müssen. Außerdem ...« Sandra stockte, atmete tief durch und sah auf die Straße, die sie morgen nehmen würden. »Ich glaube, wir werden beobachtet. Jemand lauert auf uns.«

      Martin legte ihr zögernd eine Hand auf die Schulter.

      »Dann lass uns beide gemeinsam Wache halten. Ich kann nämlich auch nicht schlafen.«

      Kapitel XI - Luzifer, das Licht im Dunkel

      Auch Patrick Stark träumte. Doch wo Gabi die Geschehnisse der Vergangenheit erneut durchlebte, wanderte der Geist des Pfarrers im Traum durch eine tiefe Dunkelheit. Seine Traumhände zur Seite gestreckt, kalte Wände der Ewigkeit berührend, schritt er immer tiefer einen endlosen Gang der Finsternis entlang. Sein Ich murmelte leise das Vaterunser, das ihm auch im echten Leben immer ein Leitfaden und Trost war.

      Stark verspürte keine Angst in seinem Traum, nur eine endlose Traurigkeit, die ihm fast die Luft zum Atmen nahm und seine geistige Stimme beinahe in Tränen erstickte.

      Plötzlich weitete sich der enge Gang vor ihm, und an seinem Ende wuchs ein Licht immer stärker an. Im Traum verstärkte Patrick seine Bemühungen aus dem Tunnel zu kommen. Das Licht kam näher und wurde dabei immer größer. Schließlich hüllte es ihn vollkommen ein.

      Der dunkle Gang war verschwunden.

      Es gab nur noch das Licht, Patrick und ... eine Gestalt, die sich langsam aus dem Licht herausschälte.

      Stark sah einen Körper, so unirdisch schön, dass allein der Anblick lange vergessen geglaubte Gefühle in ihm wachrief. Er sah Augen, die so unendlich weise und gütig auf ihn niedersahen, dass er am liebten auf die Knie gesunken wäre.

      »Bitte nicht«, erklang eine Stimme wie tausend klare Glocken. »Du sollst nicht vor mir knien, mein Kind.«

      Im Traum stockte Patrick der Atem.

      Mein Kind?

      War das etwa ... Nein, das konnte nicht sein, denn es würde bedeuten, das er tot wäre! Oder dass er eine Vision erlebte, etwas, das nur Heiligen vorbehalten blieb!

      »Keine Vision. Und nein, du bist nicht tot. Ich musste dich aber sehen, mit dir reden. Deshalb komme ich zu dir, mein Kind.«

      Ohne es beeinflussen zu können, sackte Stark im Traum auf die Knie, senkte den Blick und weinte leise vor Glück.

      »Mein Vater«, keuchte er. »Ob im Leben oder im Tod, mein Herz gehört dir für alle Ewigkeit.«

      »Patrick, du sitzt da einem Irrtum auf, wie ich vermute.«

      Stark sah im Traum auf.

      Die Lichtgestalt sah mit einer Mischung aus Amusement, Bedauern und tiefer Liebe auf ihn herab.

      »Ich bin nicht der große Vater aller Dinge. Ich bin Luzifer. Und du, Patrick Stark, bist mein liebstes Kind. Deshalb habe ich dich ...«

      Ein Schrei des Entsetzens kollerte in Starks Hals hoch, warf hohle Echos in den Hallen seiner Träume. Alle Sünden seines Lebens, egal ob groß oder klein, kamen ihm wieder zu Bewusstsein.

      Luzifer?

      Er war Luzifers liebstes Kind?

      Hatte Gott ihn verstoßen?

      Der Schrei endete einfach nicht, stieß Stark mit gnadenloser Gewalt immer weiter weg von der Lichtgestalt, zerrte ihn rücklings in den dunklen Gang des Vergessens.

      Luzifer! Der Gefallene Engel hatte ihn als sein liebstes Kind bezeichnet!

      Zitternd und in Schweiß gebadet erwachte Stark. Er starrte in das dunkle Zimmer und versuchte die letzten Fetzen seines Traums, die sich wie dunkle Lumpen alten Tuchs um seinen Geist gelegt hatten, abzuschütteln.

      Vorsichtig sah er sich um.

      Er war alleine.

      Martin war offenbar aufgestanden. Gut. Mit zitternden Fingern griff Stark unter seine Jacke, holte einen kleinen Flachmann hervor und nahm einen tiefen Zug.

      Gott hatte sich von ihm abgewandt.

      Wer mochte seiner Seele jetzt noch gnädig sein?

      Kapitel XII - Dunkler Ruf

      Frank stand reglos in der Dunkelheit und lauschte. Sie waren hier, seine Soldaten. Aber es waren zu wenige, als dass er seine Aufgabe mit ihnen erledigen könnte. Gabriel war zwar weg, aber Frank war sich sicher, dass der dunkle Mann ihn weiterhin beobachtete. Frank wollte nicht noch einmal den Fehler begehen, und die Kinder unterschätzen.

      Oder Sandra.

      Die Schmerzen, die ihm Gabriel zufügen konnte, wollte er auch nicht noch einmal erleben. Ein röchelndes Seufzen rollte seinen Hals hoch.

      Frank sehnte sich nach Frieden.

      Aber hatte er den denn nicht?

      Er spürte keine Kälte, keinen Hunger, und die Erinnerungen an sein altes Leben taten ihm nicht mehr so weh, wie noch vor Kurzem. War das nicht eine ganz eigene Art von Frieden? Es gab keine Sorgen mehr um solch profane Dinge wie dem nächsten Gehaltsscheck, dem nächsten Sex, Krankheiten oder sogar dem Tod. Das alles war für ihn entrückt und unwichtig geworden wie lästige Fliegen, die man mit einem nachlässigen Wedeln der Hand verscheuchte, um sich wichtigeren Dingen zuwenden zu können. Nur noch das schwache Rauschen von Erinnerungen, Fetzen von uralten Radiosendungen gleich, die man vielleicht irgendwo in der Leere des Alls noch empfangen mochte.

      Frank СКАЧАТЬ