Chronik von Eden. D.J. Franzen
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Название: Chronik von Eden

Автор: D.J. Franzen

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783957771285

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СКАЧАТЬ über die tumben Hüllen der anderen Untoten gebieten, sie wie die Lemminge in ein Feuer laufen, oder sie einen schwankenden Walzer tanzen lassen. Er würde ewig leben, gefangen in diesem Nimbus zwischen wahrem Leben und echtem Tod.

      Ein bitteres Lächeln breitete sich unter dem Tuch über seinem Gesicht aus. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen der Konzentration und des eisernen Willens. Langsam trat Frank aus dem Schatten des Hauses in das Licht der Sterne und sah zum Himmel. Dichte Wolken zogen über ihn hinweg. Die letzten Ausläufer der Brände, mit denen Köln desinfiziert worden war.

      Er sah sich um.

      Hier war nicht mehr viel zu holen für ihn. Die Untoten hatten sich in diesem kleinen Ort zu weit verstreut, als dass er sie schnell genug zusammenrufen konnte.

      Wo wollte Sandra hin?

      Wo würde sie glauben, Hilfe finden zu können?

      Frank beschloss, sich auf seinen Instinkt zu verlassen. Vorsichtig ließ er seinen Geist in den Äther hinausgreifen, spürte die knirschenden und dunklen Gedankenfetzen der anderen. Irgendwo musste er schließlich beginnen. Warum also nicht hier?

      Langsam ging er der Straße entlang, ließ seinen unhörbaren Ruf durch den Äther der Gedanken erklingen. Untote, die vorher noch ziellos umher gelaufen waren, hielten inne, sahen sich verständnislos um ... und folgten seinem dunklen Ruf.

      Frank, der General des dunklen Mannes, sammelte seine Truppen.

      Kapitel XIII - Der Zug der Vergessenen

      Es versprach ein schöner Tag zu werden. Die Sonne kämpfte sich durch die letzten Ausläufer der Qualmwolken, die von Köln aus über den Himmel zogen.

      Sandra, Martin, Pfarrer Stark und die Kinder hatten sich vor dem Haus versammelt. Sandra hielt ihre Waffe gesenkt, war aber jederzeit bereit zu schießen, sollte sich einer der Untoten zeigen. Stark hielt seinen selbstgebauten Morgenstern lässig in der Hand. Er hatte Martin seinen Plexiglasschild gegeben, mit dem er die Kinder schützen sollte.

      »Sollen wir eine bestimmte Marschordnung einhalten?«, fragte Martin. Sein Blick glitt skeptisch über die trügerische Idylle des Morgens.

      Sandra nickte, ohne ihn anzusehen.

      »Ja. Ich gehe als Erste. Patrick wird unsere rechte Flanke sichern. Die Kinder gehen in der Mitte und du, Martin, sicherst die linke Seite.«

      Martin seufzte verhalten. Es gefiel ihm nicht, die relative Sicherheit des Hauses zu verlassen. In den zwei Rucksäcken der Gruppe befand sich nur noch Munition. Ihre letzten Notrationen waren für ein karges Frühstück draufgegangen, und Trinkwasser würde ebenfalls ein Problem werden.

      »Ich finde immer noch, wir sollten nicht zu Fuß gehen«, murmelte er leise. Sandra sah ihn über die Schulter an. »Kannst du einen LKW reparieren? Nein? Dann wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben. Außerdem macht so ein Ding Lärm.«

      »Und wie sollen wir unsere Vorräte tragen?«

      Sandra schüttelte den Kopf und ging langsam auf die Straße zu, die sie nach Königsdorf führen würde.

      »Erstmal sollten wir Essen und Wasser finden. Wenn es soweit ist, können wir uns immer noch Gedanken darüber machen.«

      Martin holte Luft, als sich eine kleine Hand in seine schob. Verblüfft sah er herab. Gabi lächelte mit einer Heldenverehrung zu ihm auf, dass es ihn beinahe schon schmerzte.

      »Das ist wie ein Ausflug«, sagte sie. »Das buchstabiert man A-U-S-F-L-U-G.«

      Eine Hand legte sich schwer auf Martins Schulter.

      »Sandra hat Recht«, sagte Stark. »Hier können wir nicht bleiben. Und ich glaube, die Kinder können mehr verkraften und leisten als wir ihnen zutrauen.«

      Martin runzelte die Stirn. Glaubte der Pfarrer vielleicht doch an das, was Sandra gestern Abend als Hirngespinst abgetan hatte? Und roch er da etwa eine Fahne im Atem des Pfarrers? Stark nickte in Richtung Ortschaft.

      »Und jetzt sollten wir los, bevor Sandra uns allen davonläuft. Wenn diese Frau sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht sie es auch durch.«

      Stark wandte sich von Martin ab und folgte Sandra, die schon ein gutes Stück voraus war. Mit einem letzten Blick auf die Kinder nickte Martin.

      »Also gut. Ihr habt gehört, was unsere Anführerin gesagt hat. Seid leise, bleibt dicht zusammen und sagt sofort Bescheid, wenn ihr etwas verdächtiges bemerkt.«

      Eine Welle bejahender Gedanken prasselte auf Martin ein. Verwirrt sah er die Kinder an und hob die Hand.

      »Und bitte ... macht es mit Worten. Nicht mit ... ihr wisst schon.«

      Gerhard und Kurt traten grinsend vor.

      »Du kannst es ruhig aussprechen«, sagte Gerhard.

      Kurt nickte heftig.

      »Ja, wir können es alle, wie wir gestern festgestellt haben.«

      »Bitte?«

      »Wir alle sind ... hm ... anders«, sagte Gerhard. »Wir haben es schon gespürt, als ihr gestern auf der Flucht vor den Knirschern ward.«

      Martin seufzte tief.

      »Na gut. Mich haut eh nichts mehr um. Wenn es Tote gibt, die mit einem Mordshunger auf frisches Menschenfleisch umherwandeln, warum soll ich DAS nicht auch noch glauben?«

      Er ging vor den Kindern in die Knie und sah sie eindringlich an.

      »Behaltet aber bitte eure Fähigkeiten für euch! Ich weiß nicht, wie die anderen beiden Erwachsenen darauf reagieren. Vor allem Sandra. Sie hat eine Waffe. Sie sie ist ... naja, etwas ruppig, und ich möchte deswegen nicht, dass sie etwas von euren Fähigkeiten erfährt. Und jetzt los. Und seid vorsichtig.«

      Die Kinder nickten mit einem absurd feierlichem Ernst, als Martin aufstand. Mit einem letzten, zweifelnden Blick wandte er sich ab und marschierte los. Nach einigen Schritten griff Gabi nach seiner Hand.

      Martin sah zu ihr herab.

      Wieder dieser Blick voller unverhohlener Heldenverehrung.

      Dürfen wir ein Lied singen?

      Martin zuckte zusammen. Konzentriert dachte er seine Antwort.

      Seid ihr von allen guten Geistern verlassen?

      Wir würden ja auch leise singen. Du weißt schon ...

      Bevor Martin eine Antwort geben konnte, erklangen leise die Stimmen der Kinder in seinem Kopf.

      Wir sind die Pilger nach Eden

      dort wollen wir in Frieden leben

      und unter Seinem hellen Licht

      das Dunkel uns niemals anficht

      wir sind die Vergessenen

      beschimpft als die Besessenen

      doch СКАЧАТЬ