Stoner McTavish - Grauer Zauber. Sarah Dreher
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Название: Stoner McTavish - Grauer Zauber

Автор: Sarah Dreher

Издательство: Автор

Жанр: Ужасы и Мистика

Серия:

isbn: 9783867548823

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СКАЧАТЬ Arm um die Schultern.

      »Würden Sie freundlicherweise«, sagte Mrs. Burton mit vor Entrüstung zitternder Stimme, »Ihre dreckigen Hände von ihr nehmen?«

      Bestürzt trat Stoner unbewusst einen Schritt zurück. »Was?«

      »Was Sie bei sich zu Hause tun, ist Ihre Sache. Darüber will ich gar nichts wissen. Aber solange Sie in diesem Haus sind …«

      »Einen Moment mal«, sagte Gwen, »ich bezahle die Hälfte der Miete.«

      Mrs. Burton wandte sich ihr zu. »Das gibt dir nicht das Recht, dein Gesindel hierher zu bringen.«

      »Verdammt noch mal«, sagte Gwen scharf. »Stoner hat mir das Leben gerettet. Wenn sie nicht gewesen wäre, hätte Bryan mich umgebracht.«

      Das Gesicht der alten Frau war steinhart. »Ich wünschte, er hätte es getan.«

      »Bei Gott«, sagte Tante Hermione in die schockierte Stille. »Ich habe in den letzten fünf Minuten genug Albernheiten für den Rest meines Lebens gehört.«

      Mrs. Burton drehte sich ihr zu. »Ihre Meinung ist nicht gefragt, Hermione. Sie und Ihr Haus voller Perverser.«

      »Haus voller Perverser?« Tante Hermione zog eine Augenbraue hoch. »Stoner, hast du irgendetwas vor, von dem du mir noch nichts erzählt hast?«

      Sie zwang sich, den Kopf zu schütteln.

      »Zu schade«, sagte Tante Hermione und wandte sich wieder ihrem Häkelzeug zu. »Wär vielleicht was Einträgliches gewesen.«

      »Ich vermute«, sagte Mrs. Burton zu Tante Hermione, »Sie denken gerne darüber nach, wie Ihre Nichte andere Frauen befummelt.«

      »Ich habe anderes im Kopf, Eleanor, und das sollten Sie auch. Wenn Sie Ihre Phantasie nicht beherrschen können …«

      Mrs. Burton wandte sich wieder an Gwen. »Versprich mir, dass du sie nie wiedersiehst, und wir vergessen das alles.«

      »Ich beabsichtige sehr wohl, sie wiederzusehen«, sagte Gwen mit tödlicher Stimme, »und ich werde nichts hiervon vergessen.«

      Wir machen das ganz falsch, dachte Stoner. Wir sollten uns hinsetzen und in Ruhe darüber sprechen. Jede bekommt fünf Minuten Redezeit, um zu sagen, wie ihr zumute ist, keine Beschimpfungen, beim Thema bleiben, keine Drohungen, und wenn wir nicht weiterkommen, gibt es eine Abkühlrunde. Nicht die einfachste Sache der Welt, aber kein Chaos. Das hier ist ein Chaos.

      »Seht mal«, sagte sie, »vielleicht, wenn wir alle … ich meine, schauen wir uns das doch mal an … und, na ja, was will eigentlich jede hier?«

      »Ich werde Ihnen sagen, was ich will«, kreischte Mrs. Burton. »Ich will, dass Sie aus dem Leben meiner Enkelin verschwinden.«

      »Das ist das Letzte, was du kriegen wirst«, sagte Gwen kalt. »Wo ich hingehe, da geht auch Stoner hin.«

      »Mir scheint, Eleanor«, warf Tante Hermione ein, »Sie haben hier das meiste zu verlieren.«

      Das schien Mrs. Burton den Schwung zu nehmen. Sie lehnte sich zurück und zupfte an ihren Ärmeln. Sie sah alt aus, und müde.

      »Du musst das verstehen«, sagte sie schließlich. »So wie ich erzogen wurde … wir hätten nie …« Sie schaute hilflos zu Gwen auf.

      »So wie ich erzogen wurde«, unterbrach Tante Hermione, »würden wir nie einen anderen Menschen grausam behandeln. Sie sollten Ihren glücklichen Sternen danken, dass Gwen sich in Stoner verliebt hat. Wenigstens hat sie bei Frauen einen besseren Geschmack als bei Männern.«

      Mrs. Burton wandte sich ihr zu. »Ich habe ihr ein anständiges Leben geboten. Das Mindeste, das sie tun kann, ist ein anständiger Mensch zu sein.«

      »Sie ist ein anständiger Mensch«, sagte Tante Hermione, »haushoch über allem, was Stoner früher so nach Hause gebracht hat.«

      »Tante Hermione …«

      »Ist schon gut, Liebes. Du entwickelst dich, wie wir alle.«

      »Nun«, sagte Mrs. Burton, »Sie können sich geradewegs aus meinem Haus hinausentwickeln.« Sie wandte sich an Gwen. »Was dich betrifft, dich würde ich lieber tot sehen.«

      »Gwen«, sagte Stoner leise, »möchtest du, dass ich jetzt gehe?«

      Gwen schüttelte den Kopf. »Großmutter, ich will erklären …«

      »Erklären?« Mrs. Burton stieß ein raues Lachen aus. »Diese … diese Krankheit erklären?«

      Es ist immer dasselbe, dachte Stoner müde, als sie zum Fenster ging und sich gegen die Fensterbank lehnte. Vorwürfe, Wut, Beschimpfungen, Schuld, Zurückweisung – das alles, weil wir die falschen Menschen lieben. Die falschen Menschen lieben. In einer Welt, in der Schulspeisungen zugunsten von Nuklearsprengköpfen abgeschafft werden und man von der Luft Lungenembolien bekommt, und vom Wasser Krebs. In der das Gesundheitsamt eine »zulässige Höchstmenge von Rattenfäkalien« pro Dose Thunfisch festsetzt. In der Vergewaltiger frei herumlaufen, entlassen auf Bewährung, und in der man eine Münze in einen Schlitz werfen kann, um einen Film zu sehen, in dem eine lebensechte Frau lebensecht zu Tode geprügelt wird, nur um des Nervenkitzels und des Profits willen. In der wir endlich eine Frau als Vizepräsidentin nominiert hatten, das harmloseste Amt des Landes, und all die Frauenhasser unter ihren Steinen hervorgekrochen kamen, um auf ihrem Sarg zu tanzen, und manche der Frauenhasser waren Frauen, und was sagt uns das darüber, wie wir gelehrt werden, uns selbst zu sehen? Es hätte das Signal sein sollen, die Revolution zu beginnen, aber wir hatten die Revolution vergessen, und jetzt haben wir Yuppie-Lesben in Designer-Klamotten, die einen Magister im Versteckspielen erwerben, und ehe wir uns versehen, ist es wieder 1950 und uns ist nichts geblieben als Der Quell der Einsamkeit und Infam1, und wir werden eines Morgens aufwachen und glauben, das Beste, was du tun kannst, wenn du lesbisch bist, ist, dich umzubringen.

      »Was machen wir hier eigentlich?«, hörte sie sich selbst in die Stille hinein sagen, die sich zog wie ein Gummiband. »Wir sollten auf der Straße sein und uns die Lunge aus dem Leib schreien.«

      Alle sahen sie an.

      »Stoner ist ganz außer sich seit der Wahl von ’84«, erklärte Tante Hermione. »Sie denkt, es wäre alles anders ausgegangen, wenn sie nur etwas getan hätte, aber sie hat noch nicht herausbekommen, was dieses Etwas ist.«

      »Ich meine nur«, sagte Stoner, »es gibt wichtigere Dinge, über die man sich aufregen sollte.«

      Mrs. Burton schniefte. »Natürlich sagen Sie das.«

      »Großmutter«, sagte Gwen leise.

      Mrs. Burton wandte den Kopf ab.

      Tante Hermiones Augen trafen Stoners, und sie zuckte mit den Schultern. »Da werd eine schlau draus.«

      Gwen stand vor ihrer Großmutter, die Fäuste geballt, ihr Gesicht kurz davor, sich aufzulösen. »Bitte«, sagte sie, »ich liebe sie, und ich liebe dich. Bitte versuch doch zu …«

      Mrs. Burtons Augen waren wie glühende Kohlen. »Liebe? Du nennst das Liebe? Diese abstoßende … widerwärtige … Besessenheit?«

      Stoner СКАЧАТЬ