Stoner McTavish - Grauer Zauber. Sarah Dreher
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Название: Stoner McTavish - Grauer Zauber

Автор: Sarah Dreher

Издательство: Автор

Жанр: Ужасы и Мистика

Серия:

isbn: 9783867548823

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СКАЧАТЬ gegangen, dass hier ein kleiner unfreundlicher Konkurrenzkampf im Gange war und dass Mrs. Burton erkannt hatte, dass in diesem Fall Schwäche vielleicht Stärke war. Und damit konnte sie durchaus richtig liegen.

      Was auch immer davon der Wahrheit entsprechen mochte, es schien Stoner, als bewegten sie sich auf eine gefährliche Schlechtwetterfront zu.

      »Großmutter«, sagte Gwen vorsichtig.

      Mrs. Burton legte einen Finger zwischen die Seiten und schloss das Album. »Ja, Liebes?«

      »Da ist etwas, das wir … das ich dir sagen muss.«

      »Es sind Blattläuse, nicht wahr?«, sagte Eleanor Burton mit einem Seufzer. »Ich habe dem Blumenhändler gesagt, dass das Veilchen ungesund aussieht, aber du weißt ja, wie die sind. Lassen sich von niemandem was sagen. Genau wie im Eisenwarenladen. Wenn die nicht haben, was man braucht, behaupten sie einfach, so etwas gäbe es gar nicht oder dass man sowieso nicht wüsste, wovon man spricht. Das ist wirklich eine Unverschämtheit.«

      Gwen räusperte sich. »Das ist jetzt nicht wichtig. Ich muss …«

      »Natürlich ist das wichtig«, unterbrach Mrs. Burton sie. »Komm erst mal in mein Alter, dann wirst du schon begreifen, was es heißt, mit einem winzigen Körnchen Respekt behandelt zu werden.«

      »Genau darum geht es«, sagte Gwen. »Ich … Wir respektieren dich, und deshalb möchten wir, dass du weißt …«

      »Kann das nicht warten, Liebes?« Mrs. Burton fächelte sich mit ihrem Taschentuch hektisch Luft zu. »Es ist eine furchtbar heiße Nacht, und du siehst so ernst aus.«

      »Es ist ernst«, sagte Gwen. Sie sah hilflos zu Stoner.

      Stoner durchquerte den Raum und nahm Gwens Hand. Gwen drückte ihre Finger. Ihr Spiegelbild im Fenster gegenüber sah aus wie die Figuren auf einer Hochzeitstorte.

      Gwen holte tief Luft und versuchte es noch mal. »Ich weiß nicht, wie du es aufnehmen wirst, aber mich macht es sehr glücklich.«

      »Das ist alles, was ich will, Liebes«, sagte ihre Großmutter. »Dein Glück.« Ihre Augen glitten hinunter zu ihren ineinander verschlungenen Fingern.

      »Stoner und ich …« Gwen hielt Stoners Hand noch fester. »Wir … ähm … wir …«

      »Was sie gerade zu sagen versucht«, schaltete sich Tante Hermione ein, während sie in ihrer riesigen bunten Tasche herumwühlte und ein Wollknäuel und eine Häkelnadel hervorzog, »ist, dass Ihre Enkelin und meine Nichte ein Liebespaar sind.«

      Mrs. Burton schaute Gwen an.

      Gwen sah zu Boden.

      Mrs. Burton schaute Stoner an.

      Stoner erwiderte ihren Blick.

      Mrs. Burton sah wieder auf ihre verschlungenen Hände. Sie nahm ihre Brille ab, schlug den Saum ihres Kleides zurück, und putzte die Gläser mit ihrem Unterrock.

      »Soso«, sagte sie. »Hat noch jemand Lust auf eine letzte Partie Bridge?«

      »Großmutter«, begann Gwen.

      »Warum machst du uns nicht ein wenig Eistee, Gwyneth? Sonst werden wir alle noch vergehen in dieser Hitze.«

      »Mrs. Burton …«, sagte Stoner.

      Mrs. Burton lachte. »Aber das ist natürlich nichts im Vergleich zu den Sommern in Georgia.«

      Tante Hermione legte ihre Häkelarbeit nieder. »Ich weiß, dass Gwen deswegen mehr als eine Nacht wachgelegen hat, Eleanor. Bringen Sie doch wenigstens den Anstand auf, zu bestätigen, dass Sie es vernommen haben.«

      Eleanor Burton wandte sich ihr zu. »Vielleicht, Hermione, können Sie mir ja erklären«, sagte sie im perfekten Konversationston, »warum meine Enkelin versucht mich umzubringen.«

      »Oh Scheiße«, flüsterte Gwen.

      »Ich weiß, dass ich nicht vollkommen bin«, fuhr Mrs. Burton fort, »aber ich habe weiß Gott versucht, sie gut zu behandeln, so weit es meine begrenzten Kräfte zuließen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was ich getan habe, dass sie mir einen solch grausamen, grausamen Streich spielt.«

      »Das ist kein Streich«, sagte Gwen.

      Mrs. Burton faltete die Hände im Schoß. »Zu meiner Zeit«, sagte sie zu Tante Hermione, »haben Damen über so etwas nicht gesprochen.«

      »Das vielleicht nicht«, sagte Tante Hermione, »aber sie haben es getan.«

      Mrs. Burtons Rücken versteifte sich. Die Haut an ihrem Hals spannte sich an. Sie öffnete das Fotoalbum und begann, die Seiten schnell und wahllos umzublättern. »Sehen Sie sich das nur an«, sagte sie zu niemand Bestimmten. »Sehen Sie nur, was für ein schönes Kind sie war. Alle sagten, dass sie ein schönes Kind war.«

      »Allerliebst«, sagte Tante Hermione. »Obwohl, was das mit irgendetwas zu tun hat, ist mir schleierhaft.«

      »Wer würde jemals auf die Idee kommen, bei diesem süßen Kindergesicht …«

      Tante Hermione begann wieder zu häkeln. »Eleanor, nun seien Sie keine Idiotin.«

      »Großmutter …«, begann Gwen. Sie schien vergessen zu haben, dass sie Stoners Hand hielt. Ihre Haut fühlte sich wie kaltes Wachs an, so als ob alles Leben in ihr zu einem kleinen harten Klumpen irgendwo tief in ihrem Innersten zusammengeschrumpft wäre.

      »Ich gebe ja zu, dass sie von Männern nicht gut behandelt worden ist«, fuhr Mrs. Burton ernsthaft fort. »Gute Güte, wer ist das schon? Erst ihr Vater, dann diese grauenhafte Kreatur Bryan Oxnard, den sie unbedingt heiraten musste. Aber das ist doch kein Grund, sie völlig aufzugeben.«

      »Hört sich für mich wie ein sehr guter Grund an«, sagte Tante Hermione und überprüfte ihr Muster.

      »Es hat überhaupt nichts mit Männern zu tun«, sagte Gwen. »Ich liebe Stoner.« Ihre Stimme war klar und kräftig. Ihre Hand zitterte.

      Mrs. Burton schaute vage in ihre Richtung. »Du stehst in ihrer Schuld, natürlich. Wir beide tun das. Aber diese alberne Vernarrtheit wird sich geben.«

      »Großmutter.«

      »Ihre Enkelin ist lesbisch«, sagte Tante Hermione gelassen. »Sie können sich ebenso gut daran gewöhnen.«

      Mrs. Burton schnaubte. »Wir würden niemals«, sagte sie mit leicht erhobener Stimme, »jemanden von … von diesen Leuten in meiner Familie dulden.«

      »Warum nicht?« Tante Hermione blinzelte auf ihr Häkelzeug hinunter. »Kindesmisshandler haben Sie doch schon.«

      »Und hätte ich die Wahl, würde ich Kindesmisshandler vorziehen.«

      Tante Hermione seufzte. »Eleanor, machen Sie sich nicht noch mehr zur Närrin, als Sie es schon getan haben.«

      »Nun«, sagte Mrs Burton, während sie ein wenig wacklig aufstand, »in meinem Haus werde ich das nicht dulden.«

      »Gut«, sagte Gwen, »in einer halben Stunde kann ich СКАЧАТЬ