Was Christen mögen .... Jonathan Acuff
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Название: Was Christen mögen ...

Автор: Jonathan Acuff

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783865065506

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СКАЧАТЬ Tage geschafft; nur noch siebenundzwanzig.

      Vierter Tag. Ich weiß zwar nicht, ob man streng genommen gleichzeitig still sein und sich eine Predigt anhören kann, aber genau das habe ich heute in meiner Stillen Zeit gemacht. Auf der Arbeit ist im Moment so viel los, dass ich früher anfangen musste. Also habe ich mir, anstatt still zu werden oder zu beten oder dergleichen, einfach den Podcast einer Predigt angehört, während ich ein paar Berichte fertigmachte. Es war zwar schwer, mich darauf zu konzentrieren, aber gelegentlich hörte ich den Prediger Wörter wie »Gott« oder »Jesus« sagen, und dann habe ich immer die Ohren gespitzt und die Arbeit für eine Minute niedergelegt. Das war’s, vierter Tag geschafft.

      Fünfter Tag. Gott liebt Musik. Ich bin mir ziemlich sicher, dass David seine Psalmen immer gesungen hat. Und im Tempel haben die Leute doch ständig ihre Stimmen zu ihm erhoben. Ob Jesus und die Jünger je am Lagerfeuer ein Liedchen angestimmt haben, weiß ich freilich nicht. Vielleicht hatten sie ja eine Harfe oder so etwas dabei. Ob die Jünger Harfe gespielt haben? Oder waren das nur die Engel? Eine Harfe ist ein Instrument, das sich ziemlich schwer transportieren lässt, es sei denn, es ist eine Mini-Engelsharfe oder so etwas. Ich sollte das mal nachschlagen, aber ich bin in Matthäus noch nicht sehr weit gekommen. Ich wollte heute, aber ich hatte nicht mit so viel Verkehr gerechnet. Also habe ich im Auto gebetet und mir ein paar Lobpreissongs angehört, die ich besonders mag. Gott ist ein Fan von Steve Fee und Chris Tomlin, deshalb verbuche ich das als Stille Zeit. Fünf Tage!

      Sechster Tag. Zählen Wochenenden auch? Muss ich wirklich still sitzen und auf Gott hören und beten und in der Bibel lesen, damit es als offizielle Stille Zeit durchgeht? Ich habe dieses Wochenende viel mit meinen Kindern gespielt. Die hat Gott mir schließlich anvertraut, und er möchte doch, dass ich ein guter Vater bin, oder? Also zählt unser Brennballspiel als Stille Zeit. Hurra, sechs Tage geschafft!

      Siebter Tag. Gott hat mich einzigartig gemacht. Er hat mich mit eigener Hand so zubereitet, dass ich dieser Welt auf ganz besondere, wunderbare Weise begegne. Und eines der Dinge, mit denen er mich begabt hat, ist meine Vorliebe für College-Basketball. Wie das mein Herz mit Freude erfüllt! Wie ich da zum Himmel jauchze: »Tar Hells vor!« Die haben nämlich gestern Abend gespielt. Für Gott und mich war das eine ganz besondere Zeit, die wir miteinander geteilt haben, als wir gemeinsam Sportlern zuschauten, die er mit unglaublichen Dunkingfähigkeiten begabt hat, wie sie voller Anmut und Schönheit über den Hallenboden schwebten. Außerdem habe ich während eines Timeouts aus dem Fenster geschaut und ein Gebüsch gesehen, was mich an Gottes Herrlichkeit und die Natur und so erinnert hat. Das macht dann also sieben Tage hintereinander, an denen ich Stille Zeit gemacht habe.

      Das wird ja viel einfacher, als ich dachte.

      Heimliche christliche Bands

      Es ist bestimmt nicht leicht, heutzutage eine christliche Band zu sein. Wenn man sagt: »Wir sind eine christliche Band«, dann fragen einen die Leute vermutlich Sachen wie: »Wirklich? Wer von euch ist dafür zuständig, während der Auftritte die Tauben aufsteigen zu lassen?« Oder: »Sammelt ihr die Kollekte ein, bevor ihr rockt oder nachdem ihr gerockt habt?« Oder: »In wie vielen eurer Songs geht es darum, dem Teufel eins auf die Mütze zu geben? In der Hälfte oder in allen?«

      Irgendwelche Nachteile muss es schon haben, wenn man als christliche Band etikettiert wird, denn in den letzten fünfzehn Jahren hat sich eine ganze Untergrundbewegung heimlicher christlicher Bands herausgebildet. Ich weiß nicht, wo die alle hergekommen sind, aber es kann gelegentlich vorkommen, dass du Radio hörst oder dir im Fernsehen So You Think You Can Dance anschaust und sich plötzlich dein Freund zu dir herüberlehnt und flüstert: »Die Typen sind Christen.« Oder der Rolling Stone »outet« sie in einer Plattenrezension und stellt ihnen im Interview neun theologische Fragen und nur eine, die sich auf das Album bezieht.

      Wir wissen alle, dass es diese Bands gibt, aber was gehört dazu, zu so einer Band zu werden? Angenommen, du bist ein hoffnungsvoller Musiker mit einem tiefen Glauben und möchtest dich in aller Stille der Bewegung der christlichen Untergrundbands anschließen – was machst du? Folgende Möglichkeiten hast du, um dich heimlich um Aufnahme zu bewerben:

       Gebt euch einen Namen, der sehnsüchtig, aber nicht fromm klingt.

      Ich liebe den Bandnamen »Demon Hunter«, aber er lässt keinen Zweifel daran, dass es sich um eine christliche Band handelt. Genauso gut könntet ihr eure Band »Satan Groin Kickers« nennen. Viel zu offensichtlich. Probiert es lieber mit etwas Gemäßigterem. »Staind« wäre ein Supername, wenn er nicht schon belegt wäre. Meinen die damit »staind« im Sinne von irreparabel kaputt? Oder meinen sie »staind« im Sinne von »durch das Blut Jesu bedeckt«? So etwas solltet ihr euch ausdenken. Es sollte sich melancholisch, aber möglicherweise auch erbaulich anhören, wenn man es durch den Filter der Gnade betrachtet. Und nebenbei, ich bin ziemlich sicher, dass Bands wie »Staind« der Grund dafür sind, dass in unseren Gemeindenamen in letzter Zeit so viele zusätzliche »E’s« auftauchen, wie zum Beispiel Crosspointe, Lifepointe, Truthpointe usw. Vielleicht haben wir mit den Bands ein paar Verstärker gegen ihre »E’s« getauscht.

       Lernt, wie man die Frage: »Seid ihr eine christliche Band?« beantwortet.

      Irgendwann wird das zur Sprache kommen, und dann müsst ihr vorbereitet sein. Wenn einer fragt, sagt ihr: »Nein, wir sind keine christliche Band. Wir sind eine Band aus Christen.« Ich finde diese Antwort klasse, weil sie auch außerhalb der Musikszene überall verwendbar ist. »Seid ihr eine christliche Frisbeemannschaft? Nein, wir sind eine Frisbeemannschaft aus Christen.« Siehst du? Ist das nicht super? Die zirkuläre Logik dieser Antwort wird die Leute lange genug verblüffen, dass ihr leise verduften könnt. Klappt das nicht, sagt ihnen einfach, ihr wäret keine Band, sondern eine Gilde. Dann werden die denken, ihr zitiert aus dem Herrn der Ringe, und dann könnt ihr für den Rest des Abends über Neuseeland reden. Wo es unglaublich schön sein soll, wie ich höre.

       Schreibt Lieder über eure Freundinnen und über Gott.

      All eure Texte sollten so flexibel auslegbar sein, dass die Leute im Publikum sich einreden können, dass ihr über Gott singt, wenn sie das wollen. Oder sie können sich einreden, dass ihr über eure Freundinnen singt, wenn sie das wollen. Zum Beispiel: »Deine Liebe hat in meinem Innern unbekannte Räume aufgetan./​Ohne dich in meinem Leben wüsst’ ich nicht, was fang ich an.« Netter Zaubertrick, oder? Vielleicht hat eine Freundin das Leben des Sängers verändert … oder vielleicht war es Gott. Schwer zu sagen, besonders, wenn ihr die ganzen Pronomen streicht. Trickreich. (Übrigens, wenn ihr diese Textzeilen verwenden möchtet, nur zu. Sie gehören euch, ganz umsonst. Bewahrt sie irgendwo an einem sicheren Ort auf.) Ehe ihr euch verseht, werden eure Fans zueinander sagen: »Ich liebe diesen Song. Er erinnert mich an ein Mädchen, mit dem ich auf der Highschool befreundet war, und gleichzeitig an meine lebensverändernde Beziehung zum Herrn.«

      Verbale Kanarienvögel fliegen lassen

      Komm näher, ich verrate dir ein kleines Geheimnis. Manchmal, wenn wir mit anderen Christen zusammen sind, lassen wir Bemerkungen fallen, um herauszufinden, ob sie uns für etwas verurteilen, worauf wir insgeheim stehen. Wir sagen dann: »Also, so ein Typ, den ich kenne, war neulich in diesem neuen Club und sagte, es wäre der absolute Wahnsinn.« Dann halten wir inne und beobachten die Reaktion der anderen. Wenn sie sagen: »Tanzen ist Sünde. Ich hasse Clubs, und Gott hasst sie ebenso«, dann stimmen wir ihnen sofort zu: »Amen! Gott möchte sie zerschmettern. Wahrscheinlich mit Schwefel, vermute ich.« Sagen sie dagegen: »Lass uns da auch mal hineinschauen«, so antworten wir: »Ich habe auch gehört, dass der Laden gut sein soll. Wir sollten gelegentlich mal hingehen.«

      Das ist so ähnlich wie bei den Bergarbeitern früher. Die nahmen immer einen Kanarienvogel mit hinunter in den Schacht. Wenn der Vogel einging, stimmte etwas mit der Luftqualität nicht. Was wir machen, ist sozusagen СКАЧАТЬ