Menschenversuch. Monika Landau
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Название: Menschenversuch

Автор: Monika Landau

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783960083221

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СКАЧАТЬ Realität, geben dem unterdrückten Unterbewussten Spielraum, sich auszutoben, damit es nicht verrückt spielt und zu stark in das Ich eingreift. Träume von Menschen spiegeln nicht die Realität wider, sondern sind die bizarre Schattenwelt des Erlebten, der Hades in dem die Triebe verbannt vegetieren.

      Göttliche Träume sind die zweite Wirklichkeit, die Kopie des Seins, und sie verlaufen in alle Zeitrichtungen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind eins im Traum der Götter. Es bedarf nur eines göttlichen Gedankens und Träume sind Realität oder Wirklichkeit mutiert zum Traum. Göttliche Träume verbrauchen soviel Energie wie ein realer Schöpfungsakt. Nur im Traum oder in der Ekstase sind die Menschen den Göttern nahe, vereinigen sich göttliche und menschliche Gedanken.

      Alpha war in einen abgrundtiefen Schlaf versunken. Ihr Geist verlangte nach Ruhe, ließ keine schöpferischen Träume zu. Auch der leblose Planet schlief, vom göttlichen Geist umhüllt. Noch waren die Elemente nicht vom Hauch des Lebens infiziert. Irgendwann regte sich dann Alphas Geist wieder. Zuerst träumte sie von ihrer Liebe und deren Verlust, von den Jahren der Mühe. Inspiriert von dem wärmenden Planeten tauchten neue Bilder auf, setzten sich Stück um Stück zusammen. Alphas Traumkraft nahm langsam von dem Planeten Besitz. Die tosenden Elemente auf der Oberfläche, die aus den Explosionswolken einer Supernova kondensiert waren, hatten sich beruhigt. Sie träumte die von ihr einst geschaffenen Gesetze der Biologie, Chemie und Physik. Und dann entwich ihr ein undurchdachter Gedanke. So zündete sie die Biogenese, die Flamme des Lebens, ohne die Folgen zu erkennen.

      Sie erwachte kurz. Zum ersten Mal fielen ihr die Widersprüche in sich selbst auf. Sie hatte all dies ausgedacht, konserviert, und war gleichermaßen nie bereit gewesen, ihrer Schöpfung freien Lauf zu gönnen. Wozu hatte sie das Theoriegebäude geschaffen? Nur für sich selbst? Ihre Zweifel verflogen wieder. Ihr Traum holte sie ein. Sie sah noch einmal dieser ungeheuren Entwicklung zu. Aus dem unkontrollierten chemischen Rauschen des Urozeans, der Ursuppe, umgeben von stinkender Urathmosphäre aus Wasserstoff, Methan, Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Kohlendioxid und ein wenig Sauerstoff, erwuchsen die Urzellen, danach die Vielzeller und Kleinstlebewesen. Physik vermählte sich mit Chemie und Biologie, entwickelte die Pflanzen und Tiergattungen und letztendlich den Menschen.

      Diese zweibeinigen Wesen hatten sich, mit einem Urinstinkt und mit Bewusstsein ausgestattet, aufgebäumt und über die Natur gestellt. Sie gründeten Stämme und Staaten, entdeckten Naturgesetze für ihren Eigenbedarf und wandten sie an. Große Philosophen, Priester, Krieger, Wissenschaftler und Künstler kamen und gingen. Auf allen Kontinenten brodelte der menschliche Geist. Sumerer und Hebräer, Ägypter und Hunnen, Minoer und Mykener, Römer und Franken, Inkas und Azteken, Chinesen und andere Völker entwickelten Musik und Architektur, Malerei und Bildhauerei, Schauspiel und die Schrift. Aber sie erfanden auch Krieg aller Art und immer wirksamere Vernichtungsstrategien. Kulturen eroberten den Planeten und verfielen in Hinterhöfen menschlichen Unvermögens.

      Wissenschaftler forschten nach Alphas Gesetzen, entzifferten Geheimnisse und verkauften sie an die Mächtigen. Stammesfürsten wurden durch Könige, Könige durch Kaiser, Kaiser durch Präsidenten, Präsidenten durch Diktatoren abgelöst, Freude und Leid für viele Menschen im Schlepptau ihrer Existenz. Ultrareiche Staaten herrschten über arme. Die Menschen beuteten die Schätze der Natur mehr und mehr aus, setzten sich über das Leben, die Natur hinweg, verseuchten Luft, Erde, Flüsse und Meere.

      Und sie beteten zu allen Zeiten Götter an und gaben ihnen Namen. Alphas Geist musste über die Mühe menschlicher Erfindungsskünste lächeln. Sie erdachten Sonnengötter und Unterweltgötter, angsteinflößende, liebevolle, kämpferische oder meditierende Götter, Technikfetische und Naturgötter. Von allen Religionen, die sich die Menschen selbst verschrieben, war ihr die Verehrung der Naturgötter am sympathischsten. Sie mussten erkannt haben, dass Alpha zu allen Zeiten und Formen in der Natur zu finden war. Deshalb war sie auch zunehmend erbost, wie verantwortungslos diese Menschen mit ihrer Schöpfung umgingen, wie ungerecht die Schätze des Planeten verteilt waren und wie ehrfurchtslos sich die Menschen dem Göttlichen gegenüber verhielten. Haben dominierte die Erde, nicht Sein.

      Beim erneuten Erwachen beeindruckten Alpha die bunten Bilder des Lebens auf der Erde, diese unendliche Mühe der Menschen, sich über Natur und Mitmenschen zu erheben, aber auch ihre geistige, wissenschaftliche und künstlerische Kreativität und Potenz. Wohltätige Menschen hatte sie geträumt, aber auch Ausgeburten der Destruktion. Alpha versuchte den Traum abzuschütteln, doch das gelang ihr nicht. Immer wieder tauchten Fetzen des Geträumten in ihr auf, Helden wie Odysseus oder Erleuchtete wie Buddha, Herrschsüchtige wie Hitler und Demütige wie Jesus kamen ihr in den Sinn, die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt zog sie in Bann.

      Gleichzeitig erwachte ihr alter Drang, das Universum zu bändigen, ihre große Liebe erneut in jenem Urpunkt zu vereinigen. Hin- und hergerissen pendelte ihr Geist zwischen Zukunft und Vergangenheit, unschlüssig, sich zu entscheiden. Ihre Liebessehnsucht brannte, aber sie konnte den Traum nicht einfach vergessen. Für die Zeit, die sie brauchte, das Universum wieder auf sich zurückzuführen, wollte sie eine neue Schöpfung hinterlassen. Das war ihr göttlicher Kompromiss zwischen schwer erlernten Gefühlen und realem Sein. Sie erinnerte sich, griff in die Zeit und wählte vier Traumfiguren, die sie für geeignet hielt, ihre Neugier nach Leben zu befriedigen und die ihr den Sinn des Lebens offenbaren sollten.

      Zunächst entschied sie sich für einen schillernden Lachs, im Wasser der Bergwälder geboren und in der Weite des Meeres aufgewachsen; dann für einen tausendjährigen Baumriesen aus dem Regenwald, an dessen Rinde ein rot aufgesprühtes Kreuz sein nahes Ende markierte. Es folgte eine Rebellin, die ihr Leben lang gegen Unterdrückung und Armut kämpfte. Sie wählte einen Manager eines Atomkonzerns, dessen einzige Aufgabe das illegale Verschieben von Atommüll zu sein schien, aus. Schließlich entnahm sie eine Bäuerin und einen Arbeiter aus dem bewegten Leben eines Autors, der fast verzweifelt auf den Spuren von Skandalen dieser Erde recherchierte.

      Ungeübt im Umgang mit dieser Menschen-, Tier- und Pflanzenwelt hatte Alpha das Gefühl, die richtige Auswahl getroffen zu haben. Sie löste diese Wesen aus ihrem Traum und versank in der Betrachtung der Lebensläufe, denen sie ihre besonderen Namen gab: Baumhaus für den uralten Baum, Anna als Rebellin, Atomfuchs für den Manager. Das Schicksal des Lachses nannte sie schließlich Lachsprobe, das des Arbeiters Tauschwert und das der Bäuerin Leibeigene.

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