Название: King Artus und das Geheimnis von Avalon
Автор: Pierre Dietz
Издательство: Автор
Жанр: Историческая литература
isbn: 9783868412451
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„Ich habe erfreuliche Neuigkeiten für dich“, reißt sich der Riese zusammen. „Im »Quent« sind die Segel der Sachsen gesichtet worden.“
„Wie den Boten einer Verderben bringenden Meldung der Tod ereilt, verdient der Überbringer einer freudigen Botschaft eine Belohnung!“
„Ich bin mit meinem Bericht nicht am bitteren Ende angelangt. Leute, die von der Insel »Albion« gekommen sind, berichteten von einer gewaltigen Streitmacht, vor der Hengist geflohen ist.“
„Wenn nur meine Verbündeten zurückkehren, bevor die »Pictonen« von meiner Wehrlosigkeit Wind bekommen.“
„Hast du Aurelius Ambrosius und Uther aus dem Gedächtnis gelöscht?“
„Niemals vergesse ich je meine Ziehbrüder! Nach dem Tod ihres Vaters und des Bruders sind die beiden spurlos verschwunden. Ich habe befürchtet, die beiden nie wieder zu sehen.“
„Weshalb versuchst du, mich zu täuschen? Den Mord hast du eingefädelt! Du hast die »Pictonen« beauftragt, Constans zu töten.“
„Das ist eine Lüge!“
„Der Nachfolger General Konstantins hat deiner Karriere im Weg gestanden. Seine Brüder hast du ebenfalls auf deiner Todesliste gehabt.
Zu deinem Glück haben sich die beiden in Luft aufgelöst.“
„Dieser Hochnäsige hat sich gegen mich gestellt. Deutest du mit dieser Aussage an, die Streitmacht, von der du gesprochen hast, steht unter dem Befehl dieses Lumpenpacks?“
„Das Heer ist verschifft und sein Eintreffen ist nur eine Frage der Zeit.“
„Deine Vorhersagen sind stets eingetroffen. Wo landet der Feind an? Wehrt Hengist die Invasoren ab?“
„Ich berichte dir nur von meinen Vorahnungen. Details sehe ich nicht! Ich weiß nur, deine Verbündeten sind von der Insel geflohen. Der Sachse stirbt in einer der kommenden Schlachten.“
„Bleibe ich am Leben? Schützt mich dieser Turm vor meinen Feinden? Hält das Bauwerk einem Angriff stand?“
„Nach dem Tod deines Konföderierten kämpfen dessen Söhne für dich weiter. Schütze dich vor Aurelius Ambrosius und Uther.“
„Der Turm bewahrt mich vor allen Gefahren!“
„Und bleibe dem Feuer fern!“, sagt Merlin für Vortigern nicht hörbar.
„Schau dir diese massive Konstruktion an! Keine Armee der Welt erobert dieses moderne Verteidigungsgebäude. Keine Balliste vermag den Mauern zu schaden und kein Belagerungsturm ist hoch genug, um dieses Fenster zu erreichen.“
„Mit dieser Vermutung wirst du recht haben.“
431 nach Christus
Aurelius Ambrosius und Uther landen am Strand von »Ben Odet«. Die Sachsen stellen sich ihnen auf dem Vormarsch nach Osten bei »Guoloph«28 entgegen. Das Land ist verwüstet, die Bewohner fliehen.
Wie Merlin vorausgesagt hat, fällt Hengist. Der neue Anführer ist sein Sohn Ochta, der das Blatt nicht zu wenden vermag. Der Unterlegene bietet an, nach der Beerdigung seines Vaters abzuziehen. Auf dem Weg zu seinem Bruder, der nach »Condate« vorausgeeilt ist, um die Machtverhältnisse zu klären, kommt Uther an einer heruntergebrannten Ruine vorbei. Dort begegnet der Adlige Merlin, der ein sonderbar glänzendes Schwert in den Händen hält, das der Junge nur mit Mühen hebt.
„Vortigern hält dich nicht mehr auf!“, sagt Merlin.
„Auf dem Schlachtfeld haben wir den »Reix« nicht zu sehen bekommen?“
„Sein Turm ist ihm zum Verhängnis geworden“, erklärt der Riese.
„Der Beschreibung nach bist du sein Berater, der in aller Munde ist.“
„Ich habe nie in seinen Diensten gestanden! Ich handele stets nur im Einvernehmen mit meinem Vater.“
„So bist du Merlin. Das Volk behauptet, du siehst die Zukunft.“
„Mein Vater hält große Stücke von dir und ist derjenige gewesen, der euch gerettet und auf die Insel »Albion« hat bringen lassen. »Reix« Uther, ich bin dir treu ergeben.“
„Wieso maßt du dich an, mich einen Heerführer zu nennen?“
„Nach deines Bruders Tod bist du schon morgen sein Nachfolger!“
„Mein Bruder ist am Leben!“
„Ochta, der Sachse, hat sich Zutritt zu den Gemächern von Aurelius Ambrosius verschafft und ihn vergiftet. Jede Hilfe kommt zu spät!“
Die römischen Adligen aus dem Ritterstand, die Uther eskortieren, sind von den Worten entsetzt.
„Merlin, begleite mich nach »Condate«!“
„Ich gehe in den Wald von »Caledern«. Dort wartet mein Vater auf mich, um mir meinen Lehrer namens Blaise vorzustellen. Ich finde mich bei dir in »Gesogribate« ein, wenn die Zeit gekommen ist!“
„Ich bleibe demnach nicht in der Stadt?“
„Du baust im »Ben Trajon«29 einen Seehafen und erneuerst das »Castrum« von »Ker Leon«!“
Juli 1996
Marcel liebt das Jugendzimmer seiner Mutter. Zu Gast bei der Tante hat der Junge seine Ferien seit frühster Kindheit in »La Forêt Fouesnant« verbracht. Die Kammer ist winzig und verströmt den Duft vergangener Zeit. In dem spartanisch eingerichteten Raum stehen ein schmales Bett, ein Nachttisch, ein Stuhl – auf dem, seit deren Auszug deren Lieblingspuppe sitzt – eine Spiegelkommode und ein Kleiderschrank. Die Wände sind rot tapeziert. Schwere goldene Vorhänge sind neben der Fensterbank mit dicken bordeauxfarbenen Kordeln befestigt. Da das Haus nicht übermäßig geräumig ist, fragt sich der Junge, weshalb das Zimmer nicht längst einem anderen Zweck zugeführt worden ist.
Eine Lampe aus den neunzehnhundertsechziger Jahren hängt leicht schräg von der Decke und ist neben dem Regal eines der modernen Elemente. Der Druck eines Gemäldes СКАЧАТЬ