Название: Nicht alltäglich
Автор: Thomas Klappstein (Hrsg.)
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783865066084
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Was auf den ersten Blick wie die quälenden Gedanken eines Mannes mit tiefen Glaubenszweifeln aussieht, ist auf den zweiten Blick eigentlich ein bewegendes Geständnis über die Realität der Gnade. Es ist die erschütternde Erkenntnis, dass ich alleine keinen Glauben hervorbringen kann, keine guten Taten, keine Opfer. Der Weg zu Gott scheint wie ein Irrweg, auf dem ich mich täglich verlaufe.
Und erst, wenn ich Jesus anrufe, erst, wenn ich verstehe, dass er und nicht ich den Anfang machen muss, geht es vom »ich« zum »du«. Aus der Aussage »Ich finde den Weg nicht« wird das Verlangen »Wenn Du mir nicht hilfst«.
Mich berührt vor allem der letzte Satz, der beim ersten Lesen vielleicht noch kryptisch erscheint. Dahinter versteckt sich die Bitte an Jesus, als der zu mir zu kommen, der er ist. Was immer das auch sein mag. Es wird nicht genauer definiert. Aber scheinbar ist die Nähe der geheimnisvollen, unerklärlichen Persönlichkeit Jesu wichtiger als ausformulierte Dogmen. Vielleicht ist dieser eine Satz das ehrlichste und verletzlichste Gebet, das man überhaupt sprechen kann. Jesus nicht vorzuschreiben, wer er sein soll und was er für mich tun soll, sondern ihn einfach anrufen und sich überraschen lassen. Dazu ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Freddi Gralle
Ich versteh’ nur Bahnhof …
10 | Das große Abenteuer
Man sagt, dass jede große Reise mit dem ersten Schritt beginnt. Wovon man nicht spricht, ist das große Dilemma danach – dass nämlich jede große Reise mit dem letzten Schritt endet und dazwischen viele Schritte liegen … Und nicht nur das: Die Schritte führen auch noch einen Weg entlang, auf dem Steine liegen.
Ich erinnere mich noch gut an den Abend, als ich mich entschied, »alles« für Gott zu geben – in meinem jugendlichen Leichtsinn rutschte mir dieses »alles« einfach so raus. Eigentlich wollte ich Bombenentschärfer werden, aber das ging aus verschiedenen Gründen dann doch nicht. Polizist ging auch nicht. Also suchte ich mir eben das »Abenteuer Gott« aus.
Die große Frage ist doch immer gewesen: Was ist der Sinn des Lebens? Warum bin ich hier, und wo gehe ich hin? Je nachdem, in welchen (frommen) Kreisen man aufgewachsen ist, bekommt man früher oder später die Antwort bei jeder Gelegenheit vorgesetzt … Jesus!
Jesus ist die Antwort auf alles im Leben, und dieses Wissen ist auch sehr hilfreich. Wenn ich aber eines gelernt habe über all die Jahre, dann das, dass meine persönliche Frage das Entscheidende ist. Es reicht nicht, einfach nur loszulaufen und sich auf das größte Abenteuer seines Lebens einzulassen – es ist wichtig zu wissen, warum denn eben gerade Jesus die Antwort ist. Und ich merke, dass der Gedanke: »Was soll ich denn sonst machen?« gar nicht mal so schlecht ist.
Du liest hier gerade in einem Andachtsbuch – warum machst du das? Hast du das Buch geschenkt bekommen, damit du das Thema »Zeit mit Gott« besser in den Griff bekommst? Hast du dir das Buch selbst gekauft? Was war deine Motivation, das Buch bis hierher zu lesen?
Was auch immer deine Gedanken dazu sind – ich wünsche dir, dass du deinen Weg weitergehst. Du hast dich auf ein großes Abenteuer eingelassen und wahrscheinlich keinen Schimmer davon, was noch alles auf dich zukommen wird. Dieses »alles« ist tatsächlich alles in deinem Leben. Aber glaube mir: Es gibt nichts Besseres, als sein Leben für eine Sache zu geben, die sich wirklich lohnt. Und nichts lohnt sich mehr, als mit demjenigen, der Himmel und Erde gemacht hat, zusammen auf das Spielfeld zu treten und das Spiel des Lebens zu meistern.
Wichtig ist nur, dass du auf dem Feld bleibst, auch wenn es mal stürmisch wird. Sobald du das Feld verlässt, bist du verloren – lass dich nicht auf den Blödsinn ein, dass du eine Pause machen kannst, indem du vom Feld gehst. Wenn du nicht mehr kannst, winke Jesus zu. Er nimmt dich auf die Schultern, und das Spiel geht weiter …
Mein Tipp an dich für heute: Sag einfach Ja!
Mirko Sander
11 | Der Weg ist der Weg und das Ziel ist das Ziel
Konfuzius sagte angeblich: »Der Weg ist das Ziel.« Das klingt sehr weise und mag heutzutage auch schlau sein. Einfach unterwegs sein und sich damit zufrieden geben. Es gibt ja auch nicht mehr vieles, was wirklich Bestand hat. Dinge kommen und gehen – ob es nun Stars und Sternchen sind, Freundschaften oder Politiker. Alles schwabbelt irgendwie durch die Zeit, und man selber ist da mittendrin. Angeblich ist das Wort »vielleicht« das Wort dieser Zeit. Ja nicht festlegen auf irgendwas – es könnte ja falsch sein, oder es könnte vielleicht noch was Besseres kommen …
Aber ganz ehrlich – mit dieser Einstellung zum Leben wirst du nicht wirklich weit kommen. Du magst wohl irgendwann alt und grau werden, aber du hast nicht wirklich gelebt. Ich habe einige Leute kennengelernt, die ihren Weg mit Jesus so »irgendwie« gelaufen sind. Kein konkretes Ziel vor Augen, einfach den Weg als Ziel genommen. Dann macht man es für sich passend, dass Jesus mal so etwas gesagt hat wie: »Ich bin der Weg ...«
Lass dich nicht auf so einen Kompromiss ein. Wenn du wirklich das Leben haben möchtest, das Gott sich für dich ausgedacht hat, dann umarme es mit all den Konsequenzen, die es mit sich bringt, eben genau dieses Leben leben zu wollen. Triff mutige Entscheidungen trotz der Gefahr, falsche zu treffen. Mir hat jemand mal gesagt, dass Glauben R.I.S.I.K.O. buchstabiert wird.
Wichtig ist zu wissen, dass es auf dem Weg zum Ziel keine Abkürzungen gibt. Es gibt nur den Weg Gottes in deinem Leben – auch wenn das schwer klingen mag. Wie soll ich denn wissen, was Gott in meinem Leben vorhat? Ich höre ja nicht mal seine Stimme … Aber lass dir sagen, dass das nicht so schwer ist. Stress dich nicht unnötig, und probier nicht krampfhaft, das Richtige zu tun. Schau einfach auf Jesus. Solange du auf Jesus schaust, gehst du in die richtige Richtung. Und wenn du herausgefunden hast, wie das geht, erzähl es mir bitte!
Ein wichtiger Gedanke noch: Es gibt zwar keine Abkürzungen, wohl aber eine Menge Umwege. Vielleicht kennst du das Gefühl, dass sich dein Leben immer wieder im Kreis dreht – das sind solche Umwege. Ziemlich sicher hat Gott dir da schon längst etwas gesagt, und du hast es noch nicht getan, und er wird dir nichts Neues sagen, bis du treu das machst, was er sagt. Solange du nichts änderst, wirst du dich weiter im Kreis drehen und dich wundern, warum es nicht weitergeht. Fang nicht an, dich ans Karussellfahren zu gewöhnen, sonst kann es gut sein, dass du so den Rest deines Lebens verbringen wirst – und zwar in den Himmel kommst, aber sonst ein eher eintöniges Leben hattest.
Mein Tipp an dich für heute: Träume nicht dein »Jesus-Leben«, sondern lebe deine »Jesus-Träume«!
Mirko Sander
12 | Gott ist gut, aber das Leben ist eine Schlampe
Da kann man sagen, was mal will, aber früher oder später findet man sich auf seinem Weg mit Jesus in Situationen wieder, die einfach nicht angenehm sind. Dieses »nicht angenehm« mag für dich etwas anderes sein als für mich, aber auf jeden Fall kennst du das Gefühl.
Vor einiger Zeit fand ich mich in einer Situation wieder, die ich niemals für möglich gehalten hätte. Zwischen langjährigen Freunden und Gefährten waren plötzlich Fronten entstanden. Es ging plötzlich um alles oder nichts – richtig oder falsch. Es gab nur noch Schwarz und Weiß bei Fragen, СКАЧАТЬ