Название: Weltreligion versus Sexualität
Автор: Gerd Wange
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783961450435
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Beschneidung und Judentum
Die Beschneidung (Brit mila) ist ein Gebot, dem im Judentum große Bedeutung beigemessen wird und das selbst von den meisten säkularen Juden befolgt wird, da es als ein wichtiger Bestandteil jüdischer Identität angesehen wird. Die Beschneidung gilt als eines der wichtigsten Weisungen im Judentum und hebt selbst die Gebote der höchsten jüdischen Feiertage, Schabbat und Jom Kippur (Versöhnungstag) auf, an denen bestimmte Tätigkeiten nicht ausgeführt werden dürfen. Es handelt sich hierbei um einen jüdischen Brauch, der auch im Islam Anwendung findet: die Entfernung der Vorhaut des männlichen Gliedes (Zirkumzision). Unterschiedliche Auffassungen gibt es darüber, ob die Beschneidung an einem Jungen ohne oder mit Betäubung durchgeführt werden soll. Durch die Verweigerung der Anästhesie ist die Beschneidung genau genommen ein grausamer Vorgang, die in der Praxis durch einen sogenannten „Mohel“ durchgeführt wird. Das Ritual der Beschneidung erinnert an den heiligen Bund, den Gott mit dem Stammvater Abraham geschlossen hat: „Ich werde meinen Bund errichten zwischen mir und dir und deinen Nachkommen nach dir in allen Geschlechtern als ewigen Bund“ (vgl. Buch Mosis, Kap. 17,7 ff). Durch die Beschneidung des männlichen Gliedes wird das Kind in diesen Bund aufgenommen. Sie ist auch ein Zeichen verpflichtende Gemeinschaft des einzelnen Juden mit seinem Volk. Wer daher seinen Sohn nicht beschneiden lässt und derjenige, der dies auch nach Vollendung des 13. Lebensjahres nicht nachholt, stellt sich außerhalb des Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel.
Zirkumzision ist umstritten. Im angelsächsischen Bereich gibt es schon länger eine gesellschaftliche Debatte zwischen Beschneidungsgegnern („Intaktivisten“-Bewegung), und Gruppen, die Beschneidung befürworten. Umstritten sind insbesondere medizinischer Nutzen und Risiken, bei Kindern auch ethische und rechtliche Aspekte sowie die Beurteilung im Hinblick auf die Menschenrechte, vor allem das Recht auf körperliche Unversehrtheit.
Nach einem Urteil des Landgerichts Köln vom 7. Mai 2012 ist eine Beschneidung von Minderjährigen aus religiösen Motiven eine rechtswidrige Körperverletzung: Da das Recht auf körperliche Unversehrtheit des Kindes wegen der Endgültigkeit der Operation schwerer wiege als das Erziehungsrecht der Eltern und deren Religionsfreiheit. Außerdem laufe diese Veränderung dem Interesse des Kindes zuwider, später selbst über seine Religionszugehörigkeit entscheiden zu können. Ob die Beschneidung von Knaben in Deutschland rechtlich zulässig ist, wurde höchstrichterlich noch nicht entschieden. Wenn es bei der Beschneidung um Religion ginge, würde auch eine symbolische Handlung genügen.
Im Gegensatz zur männlichen Genitalbeschneidung ist die Beschneidung von Frauen (vornehmlich in arabischen Ländern) ein Instrument der Unterdrückung, die mit massiven körperlichen und seelischen Schäden und der Einschränkung sexueller Empfindsamkeit verbunden ist. Die Beschneidung einer Frau basiert nicht auf religiösen Gründen, sondern vielmehr auf kulturellen Traditionen und Mythen. (Siehe Beschneidung im Islam.)
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