Название: Es war einmal ein Prinz
Автор: Rachel Hauck
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783865066954
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Myrna ließ ihr Kaugummi schnalzen und schaute auf den Zeitplan auf ihrem Klemmbrett. „Susanna, dein Termin um zehn wurde gestrichen.“
„Glenn Cowger? Nein.“ Ob es zu spät war, sich zu Aurora in den Wäldern zu gesellen? „Hat er gesagt, warum?“
„Keinen Piep, Liebes. Und ich habe wirklich versucht, ihn auszuquetschen.“ Sie sah Susanna genau an. „Für eine Frau, die gerade sitzengelassen wurde, siehst du gar nicht schlecht aus.“
Susanna zog eine Grimasse. „Na toll. Hast du Cowger gefragt, ob er einen neuen Termin machen will?“
„Schätzchen, du weißt schon, mit wem du gerade sprichst? Mit mir. Myrna.“ Die Frau mit den hennaroten Haaren und der Haltung eines Soldaten auf Wache verzog den Mund. „Natürlich habe ich ihn gefragt. Hab ihm zehn Optionen für einen Termin bis Sonntag gegeben, aber er wollte nicht. Er sagte, er überlegt es sich und ruft dich später an.“
„Super.“ Susanna warf einen Blick auf ihren Chef. „Cowger Homes kannst du von der Liste für unser Morgenmeeting streichen.“
„Lasst uns mal nicht so schnell aufgeben“, sagte Gage. „Mach einen Plan, Suz. Myrna, du holst dir die Akten über die anderen Architekten in der Gegend. Mal sehen, ob wir nicht daraufkommen, wen Cowger sonst noch in der engeren Wahl hat. Und schau dir die Baugenehmigungen an. Vielleicht gibt es an der Front Schwierigkeiten. Sag Clark und Alexis, dass wir das Treffen um zehn Minuten verschieben.“
Myrna wurde geschäftig. „Bin schon dabei, Chef. Und Suz, mach dir keine Sorgen um Adam, der überlegt es sich schon noch.“
„Oh, ich freu mich so, dass alle so regen Anteil an meinem Privatleben nehmen.“ Susanna ging weiter zur Küche. Sie brauchte wirklich dringend einen Kaffee. Gage folgte ihr.
„Hast du irgendeine Ahnung, wen Cowger –“
„Ach komm, Gage, der hat es sich doch ganz offensichtlich anders überlegt.“
„Wir wissen nicht, was er tut. Es kann gut sein, dass er seine Baugenehmigung nicht bekommen hat. Also müssen wir dranbleiben. Ihn überzeugen.“ In der Küche hatte er sie in die Ecke gedrängt. „Ich brauche dein Allerbestes.“
„Wie wäre es mit meinem Zweitbesten?“
„Nein, ich will die Oberklasse-Landschaftsarchitektin aus Atlanta, die die dicken Aufträge für Remington & Co. an Land gezogen hat.“
„Ich hatte den Ruf von Remington & Co. im Rücken, als ich diese Aufträge bekommen habe.“ Sie ließ ihren Gesichtsausdruck und ihren Tonfall unterstreichen, was sie damit ausdrücken wollte: Gage Stone Associates war gerade erst dabei, die Firma und ihren Ruf aufzubauen.
„Okay, na gut. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber du hattest Cowger doch schon.“
„Und jetzt habe ich ihn nicht mehr. Willst du meine Meinung hören? Dein Kurs ist zu hoch, Gage.“ Susanna riss die Glaskanne aus der Kaffeemaschine. Knochentrocken. Sie lehnte sich in die Türfassung und brüllte in den Flur: „Freunde der Sonne! Wer hat den ganzen Kaffee getrunken und keinen neuen gekocht? Es ist erst neun!“
„Was meinst du, mein Kurs ist zu hoch?“, fragte Gage.
„Das ist doch keine Raketenwissenschaft, Gage. Du verlangst zu viel.“ Susanna öffnete den Schrank und suchte nach der Kaffeedose. Die war auch leer. Sie schnaubte, leise, verächtlich. „Es ist eine Verschwörung, ich sag‘s dir.“ Sie zeigte ihrem Chef die leere Dose. „Ich geh zu Starbucks.“
„Ich brauch dich bei dem Treffen, Suz.“
„Ich komme ja gleich wieder. Aber hier ist mein Wort zum Montag: Du willst Cowger zurück? Verlang weniger Honorar.“
„Meine Honorare sind marktgerecht.“
„Klar sind sie das, wenn du Remington & Co. bist. Du baust dein Geschäft gerade erst auf. Wir sind in der Arbeite-für-Ruhm-und-Ehre-Phase.“ Susanna stellte die Kaffeedose ab. „Ich brauche Kaffee.“
Als sie an ihm vorbeiging, schnappte sich Gage ihre linke Hand. „Adam hat dir also keinen Heiratsantrag gemacht?“
„Nein, und du bist wahrscheinlich die einzige Person auf der ganzen Insel, die nichts davon gehört hat.“
Er lief rot an. „Ich hab davon gehört. Aber ich wollte es von dir hören.“
„Sodass ich das Ganze noch einmal durchspielen darf?“ Wie nett.
„Hat er wirklich gesagt, er habe den richtigen Ring gefunden, aber nicht die richtige Frau?“
„Jap. Er sagte, wir würden den Plan mehr lieben als einander.“
„Er ist ja verrückt. Wenn je zwei Menschen –“
„Wenn je zwei Menschen einen Weckruf brauchten, dann Adam und ich. Er hat recht, Gage. Ich wollte es nur nie wahrhaben.“ Sie eilte die Treppe hinauf, um ihre Handtasche zu holen. „Ich bin rechtzeitig zum Treffen zurück.“
„Geht es dir gut?“
„Mir geht es gut.“ Sie sah schnell auf die unterste Stufe hinunter, während Tränen ihr die Sicht vernebelten. „Ich bin traurig, aber sonst geht es mir gut.“
„Bist du sicher?“
„Es wird nur ein bisschen Zeit brauchen, bis ich mich an den Gedanken Susanna ohne Adam gewöhnt habe.“
„Der spinnt doch, wenn er dich laufen lässt, ehrlich. Vielleicht hat er in der Wüste zu viel Sonne abbekommen.“
„Ach, auf mich hat er einen ganz vernünftigen Eindruck gemacht. Außerdem hat er jemand anderes kennengelernt.“ Die Worte klangen fremd und machten einen Knoten in ihre Brust.
„Willst du dir den Tag freinehmen?“, fragte Gage leise und voller Mitgefühl.
„Nein. Die Arbeit erdet mich. Sie erinnert mich daran, dass das Leben weitergeht. Außerdem ist das ja genau das Leben, das ich immer gelebt habe, während er nicht da war.“
„Okay, aber denk daran, dass ich dich heute Abend brauche. Wenn du Zeit für dich brauchst, dann nimm sie dir tagsüber.“ Gage lehnte sich gegen das Geländer und sah zu ihr auf. In seinem gegelten Haar fing sich das Licht, das durch die Fenster der zweiten Etage fiel. „Die Benefizsache bei den Butlers … für den Krankenhausflügel. Unsere Chance, den Landschaftsbau zu sichern. Mrs. Butler ist ganz groß darin, Geschäfte mit Leuten zu machen, die sie kennt. Wenn du da bist, können wir beim Auswahlkomitee punkten.“
„Das ist heute?“
Abendgeraderobe. Sie würde sich aufhübschen müssen, etwas mit ihren Haaren anstellen.
„Ja, heute Abend. Wir brauchen diesen Auftrag, Suz. Es heißt, das Krankenhauskomitee wird den Architekten nehmen, den Mrs. Butler vorschlägt. Und das werden wir sein. Ein Auftrag wie der macht sich gut in unserem Portfolio.“
Susanna starrte ihn an. Er hatte recht. Alle Hände an Deck. Und es war nicht Gages Schuld, dass sie zwölf Jahre mit СКАЧАТЬ