Das Mitternachtsschiff. Wilfried Schneider
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Название: Das Mitternachtsschiff

Автор: Wilfried Schneider

Издательство: Автор

Жанр: Исторические любовные романы

Серия:

isbn: 9783957440839

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СКАЧАТЬ der bereits in der ersten Stunde der Fahrt von seinen künftigen Feldern und Hainen geschwätzt hatte. Er sah grobe Gesichter, deren Münder unhörbar fluchten, wenn Befehle ergingen. Manchen von ihnen hatten die Tore von Zors oder Sidons Kerkern erst in den letzten Tagen ausgespuckt. In einigen Bänken saßen auch Ungeeignete wie der weißbärtige Alte oder der Kerl mit dem krummen Leib, dessen Zähne denen eines alten Köters glichen. Abdi-ashirta ahnte in diesem Augenblick, da sein Inneres von Pabeners Lied in die Wirklichkeit zurückgekehrt war, dass der Erfolg dieser beispiellosen Expedition und das Leben selbst von den Ruderern abhingen. Abdi-ashirta musterte einzelne Männer, versuchte sich zu erinnern, woher sie kamen, freiwillig oder gezwungen, ob sie Familie hatten, ob sie Verbrecher waren. Er fühlte Unsicherheit, als ihm bewusst wurde, dass er seine Leute kaum kannte. Er bereute es, den Vorschlag Kerifer-Neiths brüskiert zu haben, ihnen Kupferplatten mit den Namen anzuhängen.

      »Wer war das, der mein Lied getötet hat?«, fragte Pabener den Schlagruderer vor sich. Janhamu kratzte sich den Bauch. »Weiß nicht. Musstest doch nicht so kreischen! Wir hören es am dritten Tag. Dann sind wir weg vom Hafen und denen ausgeliefert. Ich sehe den mit der Peitsche keinen halben Mond lang.«

      »Was?«, staunte Pabener. »Willst du fliehen?«

      »Nicht nur ich. Ich hörte noch auf der Werft Gerüchte: Wir fahren nicht weit, dann drehen die Schiffe.«

      Abdi-ashirta achtete nicht auf die Ruderer, die beiden Steuerleute schrien sich Hinweise zu. Pabener verschloss Janhamus Mund mit dem Finger.

      »Dem müsste man die Peitsche quer ins Maul stoßen!«

      Zimri-da hatte die Worte gehört. Er rief einen Soldaten und zeigte auf Talek. »Töte ihn!«

      Abdi-ashirta hob die Hand, bemerkte aber die beruhigende Geste seines Vertreters. Zimri-da gab ein Zeichen. Der Soldat legte den nubischen Bogen ab. Mit ungeheurer Wucht hieb er die Lanze zwischen Taleks Beinen in die Planken. Der Ruderer brüllte, dass die Männer auf den anderen Schiffen zur Kemet sahen. Der Soldat ließ die Eisenklinge seiner Streitaxt vor Taleks Gesicht kreisen, deren Umrisse wurden zur Scheibe. In Todesangst warf sich der Ruderer zu Boden und hob flehend die Arme. Der Gardist, eine Elle größer, packte den Zitternden an den Gliedmaßen, drehte sich ein paarmal und ließ ihn los. Die Männer beugten sich zur Seite, ihr Kamerad schlug mit dem Kopf gegen eine Rückenstütze. Das Holz splitterte. Zimri-da nickte dem Soldaten zu, der wieder seinen Platz unter dem Segel einnahm. Der Gestrafte kroch benommen auf seinen Platz.

      Abdi-ashirta erinnerte sich an Talek, die Ratte. Von seiner Verschlagenheit erzählte man sich sogar in Zors Spelunken. Kerifer-Neiths Beauftragter hatte ihn für wenig Münzen einem Schiffseigner abgekauft.

      Die Soldaten grinsten amüsiert. Abdi-ashirta hatte einmal mit Kerifer-Neith in Menfe ihre Übungen in einer Arena verfolgt. Er wusste, dass sie in der Lage waren, in kurzer Zeit die Mannschaft als Leichen über Bord zu werfen. Sie hatten gelernt mit dem Daumen zu töten. Das wussten auch die Ruderer. Doch sie wussten auch, tötet man sie, tötet man das Schiff.

      »Was geschieht, wenn in der unvorstellbaren Ferne die Angst vor der Weiterfahrt größer ist als die Angst vor dem Tod?«, hatte Abdi-ashirta den Priester gefragt. Da waren sie auf halbem Wege von Menfe zum Lazurwasser. Nach Zor war er nur einmal noch gekommen, seinen Aufenthalt hatte er auf die Ämter beschränkt und das Haus im Ostviertel gemieden, denn es gehörte nicht zu diesem Leben.

      »Dann bete, Admiral!« Auch Kerifer-Neith hatte auf diese Frage keine Antwort.

      Die Männer schwiegen, Talek hing unversehrt in seiner Bank. Die Soldaten schauten gelangweilt in den Himmel, an dem Abendwolken die Schiffe überholten. Die Küste war fern, die Dämmerung hatte sie sich genommen.

      Abdi-ashirta befahl Halt. Die Männer zogen die Ruder hoch und ließen ihre Ziegenleder, wie sie die Eimer nannten, mit Tauen herab, holten die halb gefüllten Gefäße ein, verrichteten ihre Notdurft und kippten den Inhalt wortlos ins Meer. Sie freuten sich darauf, am dritten Tag in Ufernähe zu liegen und in flaches Wasser springen zu können. Der Schiffsmeister steckte Teerfackeln in die Halterungen und verteilte Dörrfleisch und Fladen für den nächsten Tag. Die Freiwilligen in der Mannschaft sprachen von jenen Dingen, die sie auf diese Fahrt gehen ließen. Die Sklaven genossen die Ruhe der ersten Nacht und hofften, dass dieses fremde Meer ewig so still bliebe. Manche blickten dem Admiral nach, der zu seiner Kajüte ging, die nur Platz für Tisch und Matte und zwei Truhen bot.

      Abdi-ashirta dachte an Neferheres, sie nahm in den letzten Atemzügen vor dem Schlaf die Gesichtszüge einer seiner Haushälterinnen an.

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