Trilogie des Mordens. Ulrich W. Gaertner
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Trilogie des Mordens - Ulrich W. Gaertner страница 7

Название: Trilogie des Mordens

Автор: Ulrich W. Gaertner

Издательство: Автор

Жанр: Короткие любовные романы

Серия:

isbn: 9783954889563

isbn:

СКАЧАТЬ Frage kommt von Ronda Kubitzke, der einzigen Angestellten im Kommissariat. Sie ist zuständig für die Tagebuchführung, das Ein- und Austragen von Vorgängen, das Anfertigen von Diktaten, sowie zeitweilig für das Kochen von Kaffee.

      Erstaunlich und überraschend für alle diese Frage, so kurz vor Feierabend. Kocht ihn euch doch selbst, lautete manches Mal die schnippische Antwort von Ronda, wenn sie zuvor ein schwieriges Gespräch mit ihrer Schwiegermutter per Telefon hinter sich gebracht hat. Und das drei Mal in der Woche. Heute ist sie anders. Das Wochenende steht vor der Tür. Die Vertretung für ihre Schreibtätigkeit am Samstag ist geregelt.

      „Okay, Ronda, das hört sich gut an. Ja, setze bitte noch eine Kanne auf. Wir unterbrechen für fünfzehn Minuten.“

      Kluge erhebt und streckt sich. Ein langer Tag seit heute Morgen. Langsam werde ich müde.

      Alle Mitarbeiter außer dem Spurensicherer stehen ebenfalls auf.

      „Winfred, wenn der Kaffee aufgesetzt ist, könntest du Ronda noch die WE – Meldung, wichtige Eilmeldung, diktieren, bevor sie entschwindet? Text in etwa: Unbekannter Toter im ICE von Berlin nach Frankfurt/Main. Erstes Ermittlungsergebnis: Suizidverdacht, Fremdverschulden zur Zeit nicht ausgeschlossen oder so ähnlich. Du weißt schon. Deine Unterschrift und das Ganze in der üblichen Form, damit die im Ministerium in Hannover auch zufrieden ins Wochenende gehen können.“

      Im Polizeikommissariat Hann. Münden, in der Welfenstraße 3 herrscht am Freitagmorgen Hochbetrieb. Die kleine Dienststelle gehört zur Polizeiinspektion Göttingen und betreut den gesamten Landkreis, der im Norden an den der Stadt Göttingen angrenzt. Zwei schwere Verkehrsunfälle von der vergangenen Nacht machen viel Arbeit, einer ereignete sich auf der Bundesstraße 3, kurz hinter Dransfeld, der andere auf der Bundesstraße 80 zwischen Vaake und Reinhardshagen. Die Beamten der Nachtschicht sind noch mit dem Ausfüllen der Unfallanzeigen beschäftigt.

      Um zwanzig Minuten vor acht betritt eine jüngere Frau den gesicherten Eingangsbereich des Gebäudes. Durch das schussfeste Glas blickt sie erstaunt auf das hektische Treiben in den Diensträumen. Dann hört sie durch die Sprechanlage eine ruhige und sympathische Stimme.

      Hinter dem Panzerglas steht ein Polizeibeamter in einem exzellent gebügelten, grüngelben Diensthemd mit je drei silbernen Sternen auf den Schultern und einer maßgeschneiderten Hose. Freundlich fragt er die frühe Besucherin „Guten Morgen, was kann ich für Sie tun Frau …?“

      „Lindholm, Karin Lindholm von der Kanzlei Schubert & Schubert. Mein Mann ist nicht nach Hause gekommen.“

      Die Miene des Beamten wird ernst.

      „War Ihr Mann heute Nacht mit dem Auto unterwegs?“

      „Nein, nein. Eigentlich sollte er heute Nacht mit dem ICE in Göttingen ankommen.“

      Karin Lindholm knetet aufgeregt die Hände.

      „Da bin ich aber froh für Sie“, sagt der Beamte freundlich. „Wir hatten heute Nacht zwei schwere Verkehrsunfälle mit mehreren Verletzten. Ich dachte schon, Sie wären eine Angehörige. Umso besser. Aber wenn ich Sie richtig verstanden habe, wollen Sie Ihren Mann als vermisst melden. Ist das so?

      Lindholm beginnen die Beine zu zittern. Gleich nach dem Aufstehen hatte sie zweimal im „Plaza“ in Berlin angerufen. Erst beim zweiten Mal, unter Hinweis auf ihre Tätigkeit in der Anwaltskanzlei, hatte sich der Frühportier bemüht, seine Meldeliste durchzusehen. Auf ihre hartnäckigen Fragen hatte er beschwörend gemeint, dass ein Hans-Georg Lindholm nicht im Hotel übernachtet hat, auch keine anderen Angehörigen der Firma „Marks“ aus Frankfurt.

      Der aufmerksame Beamte betrachtet die müde aussehende Frau prüfend.

      „Ja, das möchte ich.“

      Der stehen plötzlich Tränen in den Augen.

      „Einen Moment bitte, ich lasse Sie herein.“

      Benommen registriert sie den Türsummer.

      „Kommen Sie bitte, Frau Lindholm.“

      Der Mann führt sie in ein übersichtlich eingerichtetes Büro.

      „Bitte nehmen Sie Platz. Ich glaube, ein Kaffee würde Ihnen gut tun. Und dann wird sich ein Mitarbeiter der Kriminalpolizei um Sie kümmern. Ich bin der Leiter hier und muss zusehen, dass die Kriminalität in unserer schönen Stadt an den drei Flüssen nicht überhandnimmt.“

      Dabei lacht er und weiße, gepflegte Zähne werden sichtbar. Schnell ist er aus der Tür. Wenig später erscheint eine junge Uniformierte mit einer Tasse Kaffee.

      „Mein Chef hat mich geschickt. Ich soll den hier loswerden.“

      Karin Lindholm bedankt sich und nimmt einen kräftigen Schluck. Sie lauscht auf die Geräusche vom Flur. Telefone klingeln, Stimmen sind zu hören – ähnlich wie in ihrer Kanzlei. Dann kommt der Vorgesetzte mit einem zweiten Mann in Zivil und offenem Hemdkragen zurück.

      „Das ist Kriminaloberkommissar Robert Schwerdtfeger. Er hat mit Vermisstenanzeigen zu tun.“

      „Genau so ist es.“

      Der Mann mit dem Schnauzbart blickt ebenfalls freundlich in die Welt.

      „Frau Lindholm, wollen Sie mir bitte folgen? Bei mir ist es ruhiger als bei unserem Chef. Aber trinken Sie erst Ihren Kaffee aus.“

      Lindholm nickt. Die beiden Beamten sind vor die große Wandkarte getreten und besprechen etwas.

      „Ich habe ausgetrunken, meine Herren.“

      Sie reicht dem Uniformierten die Hand.

      „Herzlichen Dank für den Kaffee. Sie haben mir etwas Ruhe zurückgegeben.“

      „Ich wünsche Ihnen viel Glück und hoffe, dass sich die Abwesenheit Ihres Mannes bald klären lässt.“

      Dabei schmunzelt er. Die Frau aus der Kanzlei hat eine sympathische Ausstrahlung. Vermutlich ist ihr Mann mal seine eigenen Wege gegangen. Das kommt selbst in den besten Familien vor. Dann geht es eine Etage höher. In einem wesentlich kleineren Raum bietet Robert Schwerdtfeger einen Stuhl an.

      „Nun erzählen Sie mir bitte die ganze Geschichte.“

      Karin Lindholm blickt auf ihre Uhr; viertel nach acht. „Um neun beginnt der Kanzleibetrieb. Ich muss mich kurz fassen.“

      Dann beginnt sie ihre Schilderung von der Tätigkeit ihres Mannes bei der großen Pharmazie-Firma „Marks“ in Frankfurt, die er nach abgebrochener Bundeswehrlaufbahn und seiner Eheschließung, angetreten hat. Als Pharmazie-Referent im Außendienst hatte er sich zum Abteilungsleiter hochgearbeitet und darüber hinaus neue zahlungskräftige Kunden für das Unternehmen gewinnen können. Am gestrigen Abend haben beide nach 21.00 Uhr telefoniert und er hatte mitgeteilt dass er in Berlin einen guten Abschluss gemacht habe und die Rückfahrt mit der Bahn antreten wolle. Gegen zwei Uhr nachts hätte er eigentlich zu Hause sein müssen; er sei aber nicht eingetroffen. Seit dem Telefonat habe sie nichts mehr von ihm gehört. Sein Handy sei ausgeschaltet, was äußerst ungewöhnlich sei.

      Oberkommissar Schwerdtfeger macht sich Notizen und stellt zwischendurch persönliche Fragen.

      „Wissen Sie, Frau Lindholm, dass Ehemänner mal für einige СКАЧАТЬ