Dracheneid. Tilo K. Sandner
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Название: Dracheneid

Автор: Tilo K. Sandner

Издательство: Автор

Жанр: Историческая фантастика

Серия:

isbn: 9783939043478

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СКАЧАТЬ die Mitglieder des Drachenrates etwas Zeit gefunden hatten, die einzigartigen Ereignisse in der grünleuchtenden Höhle zu realisieren, denen sie vor wenigen Augenblicken hatten beiwohnen dürfen, bat der Lorhdrache Okoriath sie zur Abschlussbesprechung in die heilige Ratshöhle. Nicht nur zu Adalberts Überraschung wurden auch der Jungritter Torgorix, der immer noch sehr verstörte Erik und der Ritter Knut von Tronte dazu eingeladen.

      Nachdem der weiße Drache die drei Letzteren über die wesentlichen Ereignisse des heutigen Vormittages informiert hatte, bat er sie, sich zur weiteren Besprechung in die freie Loge der ehemaligen Gemarkung des Ostlandes zu setzen, sozusagen zur Linken Adalberts. Es benötigte keiner besonderen Drachenkenntnis, um zu sehen, mit welcher Ehrfurcht sich Torgorix auf den verwaisten Drachenplatz legte. Dabei blickte er immer wieder verstohlen zu seiner Mutter, als wenn er sie fragen wollte, ob er das denn auch wirklich dürfe. Als ihm Lady Coralljah wohlwollend zunickte, genoss er das dicke Kissen, welches ihm von einem Logenwächter unter das Kinn geschoben wurde.

      „Es erschwert unser Vorhaben ungemein, dass ich von meiner Vorgängerin, der ehrenwerten Lorhdrachin Murwirtha, keinerlei Informationen erhalten habe und somit auch die geheime Formel nicht kenne, die Adalbert zur Übertragung der Seele Allturiths benötigt. Doch wir wären keine Mitglieder des Drachenrates, wenn wir uns dadurch entmutigen ließen. Probleme und Schwierigkeiten werden tatkräftig angegangen und schließlich gelöst. Wir wachsen an unseren Aufgaben.“

      Jeder der Anwesenden erkannte deutlich, dass Okoriath sehr darüber verärgert war, dass er nicht über das wichtige Wissen verfügte, welches ihm als Lorhdrachen zugestanden hätte. Voller Tatendrang fuhr er dann jedoch fort: „Somit werden sich jetzt vier wesentliche Aufgaben für uns ergeben, denen wir unverzüglich nachgehen müssen und von deren Ausgang das Wohl des gesamten Drachenlandes abhängen könnte. Jede einzelne dieser Aufgaben ist ein Teil des gesamten Schutzplanes gegen die Bedrohung durch den Druiden Snordas mit seinen fürchterlichen Kriegshorden und darf nicht scheitern.

      Trotzdem besteht keinerlei Zweifel daran, dass die höchste Priorität der Aufgabe zukommt, Allturiths Seele zu retten. In einer längeren Besprechung sind sich in der letzten Nacht die weise Lady Coralljah, die ehrenwerten Elfenkönige Trillahturth und Erithjull, unsere schlauer Freund Kronglogg, der erfahrene Ritter Rostorrh, der geschätzte Freund Olstaff und ich darüber einig geworden, dass uns die Rettung von Allturiths Seele nicht nur den Sohn von Zaralljah und Merthurillh wiederbringen wird, sondern von viel größerer Wichtigkeit für das Wohl des ganzen Landes sein könnte, als wir heute zu ahnen oder gar zu erkennen in der Lage sind.

      Nicht nur aus den Berichten von Adalbert und den Geschehnissen von vorhin, sondern auch aus all den spärlichen Überlieferungen, die wir in der vergangenen Nacht zusammengetragen haben, können wir folgern, dass ein wiedergeborener Drache wahrscheinlich über unermessliche Macht verfügen würde. Daher unterliegt diese Aufgabe auch weiterhin der strengsten Geheimhaltung und nichts davon darf diese Mauern verlassen. Es sollte also nicht notwendig sein, zu erwähnen, dass jeder Einzelne von uns alles daran setzen muss, dieses Geheimnis zu wahren.“

      Bei diesen Worten schaute der Lorhdrache Erik besonders eindringlich an, der sich in seiner Haut überhaupt nicht wohlfühlte.

      „Mein lieber Freund Okoriath“, mischte sich der Waldelfenkönig ein, „einerseits bin ich davon überzeugt, dass Erik etwas aus seinen schlimmen Fehlern gelernt hat, und andererseits wird er in den nächsten Monden sicherlich keinerlei Möglichkeiten haben, irgendwo davon zu erzählen, denn er wird ja bei uns im Nasli Karillh seine Strafe dafür annehmen, dass er dem armen Zwerg Rognagg die Bartspitzen abgeschnitten hat. Die vor ihm liegende Zeit der Dienerschaft wird ihm viel abverlangen und außerdem wird er bei uns zur Schule gehen. Ihr selbst wisst, was da auf ihn zukommen wird. Es wird ihm als sowohl an Zeit als auch an Möglichkeiten fehlen, den sicheren Elfenwald in absehbarer Zeit zu verlassen.“

      Okoriath nickte leicht schmunzelnd in Eriks Richtung, was darauf schließen ließ, dass wirklich eine harte Zeit vor dem Jungen lag, und wandte sich dann wieder Adalbert zu.

      „Mein lieber Sohn Adalbert, um einmal mit Merthurillhs Worten zu sprechen, deine Aufgabe wird es sein, nach der Lorhdrachin Murwirtha im Eisgebirge zu suchen, um von ihr die geheime Formel zu erhalten.“

      „Aber warum sollte sie mir denn die Formel verraten?“, fragte der Junge zweifelnd.

      „Glaube mir, sobald du vor ihr stehst, wird Murwirtha wissen, dass du ein Parkardorrh, also ein Seelenträger bist. Außerdem gebe ich dir einen besonderen Botenstein mit, der schon von alters her nur vom Lorhdrachen persönlich an ausgewählte Boten übergeben wurde und dem Empfänger die Echtheit und Wichtigkeit des Trägers bestätigt. Murwirtha wird diesen Edelstein erkennen und dir Gehör schenken, vorausgesetzt, du findest sie, denn das wird die schwierigste deiner Aufgaben sein. Niemand weiß mit Bestimmtheit, ob die alte Drachenlady überhaupt noch lebt. Und wenn dem so sein sollte, kennt keiner ihren genauen Aufenthaltsort. Möge der große Wargos seine riesigen Schwingen schützend über dich halten und dir den rechten Weg weisen.“

      Nun griff der Lorhdrache mit der rechten Vorderpranke an sein Horn und zog unter einer großen Panzerschuppe einen kleinen Gegenstand hervor, den er Adalbert reichte. Es war ein handtellergroßer, purpurner Rubin, der linsenförmig geschliffen war und auf dessen einer Seite drei alte Drachenrunen zu erkennen waren. Diese erinnerten Adalbert sofort an die Runen, die sie an der Höhlenwand gesehen hatten. Er nahm den Lederbeutel aus seiner Tasche, in dem er bereits den Wegstein transportierte, den er vom Troll Orax erhalten hatte. Adalbert legte den Botenstein dazu, verschloss den Beutel wieder und steckte ihn wieder in seine Hosentasche.

      Unwillkürlich musste er an den Troll denken. Wie es seinem neuen Freund und Lebensretter wohl gerade ging? Hoffentlich war er mit seiner geheimen Widerstandsgruppe noch nicht aufgeflogen und konnte sich den neugierigen Blicken des schwarzen Magiers noch immer erfolgreich entziehen.

      „Als Weggefährten werden dich der abenteuerlustige Elf Jordill, der genesene Keiler Tork und der junge Secundus Torgorix begleiten.“

      Nun wandte sich der Lorhdrache an den völlig überraschten und strahlenden Torgorix und erklärte, dass er und seine Mutter, Lady Coralljah, sich darin einig seien, ihm diese erste Aufgabe zu übertragen.

      „Wir sind beide davon überzeugt, dass du diesem Auftrag gewachsen bist. Spätestens nach deiner bedeutsamen Taufe weiß jeder, dass in dir etwas ganz Besonderes steckt. Deine Aufgabe besteht aber nicht nur darin, die drei zu begleiten und zu beschützen, sondern auch darin, unser Bote zu sein, der den Rat ständig über die Aktivitäten der Eisgruppe informieren wird. Geht davon aus, dass ihr zu dieser Zeit im hohen Eisgebirge mit klirrender Kälte konfrontiert sein werdet. Auch darin wird eine besondere Herausforderung für euch liegen, denn der Kampf gegen große Kälte und rutschiges Eis ist nicht leicht zu bestehen. Nur ein einziger falscher Tritt kann über euer Schicksal entscheiden, da die steilen Felsen des Eisgebirges oft weit über hundert Mannslängen tief sind.“

      Das konnte den Jungritter Torgorix nicht entmutigen, denn er konnte ja fliegen und brauchte sich daher vor einem Absturz nicht zu fürchten. Er strahlte stolz über diese wichtige Aufgabe, die er vom Lorhdrachen persönlich erhielt, und freute sich auf das vor ihm liegende Abenteuer mit Adalbert, Jordill und Tork.

      Mittlerweile hatte sich Okoriath an Adalberts Vater gewandt und schaute diesem fest in die Augen.

      „Auch dir kommt eine besondere Aufgabe zu, erleuchteter Ritter. Dein Auftrag wird dich nach Kronenberg führen, der Königsstadt der Menschen. Du musst König Ekleweif von der ständig wachsenden Gefahr eines Angriffs durch Snordas’ Armee überzeugen. Diese Aufgabe wird sicherlich nicht einfach werden, denn der König ist träge und nicht besonders weitsichtig. Leider hat die Erbfolge ihn zum König bestimmt und nicht seinen jüngeren Bruder Norman, der im Gegensatz zu Ekleweif auch Elfen und Zwergen gegenüber sehr aufgeschlossen ist.

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