Dracheneid. Tilo K. Sandner
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Название: Dracheneid

Автор: Tilo K. Sandner

Издательство: Автор

Жанр: Историческая фантастика

Серия:

isbn: 9783939043478

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СКАЧАТЬ sein Leben für mich gab. Auf seinem Platz zu sitzen, erscheint mir irgendwie nicht richtig. Ich werde die Erinnerung an seine Freundschaft für den Rest meines Lebens in meinem Herzen tragen.“

      Bei diesen Worten berührte Adalbert mit seiner rechten Hand die Stelle, an der sein Herz schlug. In seinen Gedanken konnte er den stolzen Hengst, in den sich der Elf nach seinem tragischen Tod verwandelt hatte, im gestreckten Galopp über eine saftige Hügellandschaft galoppieren sehen.

      „Außerdem ist dies hier mein Platz und ich möchte meinen Freund Merthurillh würdig vertreten, wenn er schon nicht selbst an dieser Versammlung teilnehmen kann. Ich hoffe sehr, dass ihr meine Ablehnung nicht als unhöflich betrachtet.“

      „Hört, hört! Die Worte eines echten Jungritters!“, sagte der alte Drache Rostorrh anerkennend, bevor sich der Lorhdrache an alle Ratsmitglieder wandte.

      „Teuerste Lady Coralljah, wunderbare Lady Zaralljah, mein alter Freund Trillahturth, du Oberster aller Elfen des Drachenlandes, mein Freund vieler Abenteuer König Erithjull, Ritter Rostorrh, alter Kampfgefährte so mancher schlimmen Schlacht, meine stolzen Jungritter Tomporillh und Adalbert, mein überaus geschätzter Ratgeber Kronglogg und, nicht zu vergessen, unser treuer Chronist und Freund Olstaff, wir sitzen heute in dieser Ratsrunde zusammen, weil es dringende Angelegenheiten gibt, denen wir schnellstmöglich nachgehen müssen. Wie ihr sicher bereits alle wisst, ist mein Erster Ritter Merthurillh in einen wohltuenden Heilschlaf gefallen und kann deshalb nicht hier sein.

      Gestern Abend informierte mich König Trillahturth darüber, dass sich nach seiner Kenntnis hier in der Drachenschule ein Hinweis auf die geheime Formel befinden muss, die Adalbert benötigt, um die finale Seelenübertragung einzuleiten. Gemeinsam haben er, König Erithjull, unser Archivar Olstaff und ich selbst in der vergangenen Nacht jede verfügbare Schrift und alle Unterlagen durchforstet und sind jedem Hinweis nachgegangen, der auch nur im Entferntesten auf diese Formel hinweisen könnte. Doch wir konnten nichts Konkretes finden. Da sich jedoch, wie jeder hier weiß, der weise König Trillahturth noch nie geirrt hat, sollten wir jetzt gemeinsam darüber beratschlagen, wo wir noch nach der verloren gegangenen Formel suchen könnten.“

      Der uralte Olstaff mit seinen liebenswürdigen Augen räusperte sich vorsichtig und wies darauf hin, dass sie die Zeit, in der sich Merthurillh im Heilschlaf befand, nicht ungenutzt verstreichen lassen sollten, schließlich hätten sie nur ein Jahr Zeit, die Drachenseele aus Adalberts Brust zu befreien, sonst würde diese zu Wargos auffahren.

      „Ich glaube, ich weiß, wo die Formel ist“, erwiderte Adalbert leise und unsicher, denn er konnte sich kaum vorstellen, dass noch kein anderer auf die Idee gekommen war, die ihm gerade durch den Kopf ging.

      „Na, da sind wir ja mal sehr gespannt, Jungchen!“, warf der alte Drache Rostorrh ungläubig ein. Es war dem besonderen Klang seiner Stimme anzuhören, dass er sich nicht vorstellen konnte, dass ausgerechnet dieser Junge den Ort kennen sollte, nach dem die klügsten Köpfe des Drachenlandes die ganze Nacht hindurch vergeblich geforscht hatten.

      „Kümmere dich nicht um die ruppige Art des Alten, er meint es nicht wirklich so. Du weißt doch, dass Ritter Rostorrh nicht so schnell zu überzeugen ist“, entschuldigte sich der Lorhdrache bei Adalbert für den alten Kämpfer.

      „Eine Entschuldigung ist nicht nötig, denn ich kann Ritter Rostorrh nur zu gut verstehen. Ich wäre auch überrascht, wenn ausgerechnet jemand wie ich behaupten würde, solch verborgene Dinge zu wissen. Dennoch ist es so. Vielleicht irre ich mich ja, aber ich fühle, dass ich weiß, wo die Formel zu suchen ist.

      Wir haben bereits darüber gesprochen und die wunderschöne Lady Coralljah wollte mit mir schon längst dort hingehen und die Stelle aufsuchen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir zu den Runen gehen müssen, die sich mir in der Höhle tief unterhalb der Drachenschule gezeigt haben, als ich mit dem Horn von Fantigorth und meinen Freunden Trulljah, Maradill und Jordill dort war.“

      „Das könnte tatsächlich sein“, stimmte die Drachenlady Coralljah zu. „Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, warum das Horn gerade diese Stelle mit seinem magisch-grünen Licht erhellt hat. Nun ergibt es endlich einen Sinn. Das Horn von Fantigorth oder dein Geistdrache Rorgath wollten dir zeigen, wo du die geheime Formel finden kannst.“

      „Ich selbst konnte mit den geheimnisvollen Runen zu diesem Zeitpunkt nichts anfangen und war auch mit der Botschaft meines Geistdrachen zu sehr beschäftigt, als dass ich sie mir gemerkt hätte, aber die drei Elfenbrüder taten es“, fügte Adalbert noch hinzu.

      „Wortrillh, bitte hole die Elfen zu unserer Besprechung hinzu und sorge dafür, dass eine Schiefertafel bereitsteht, auf der sie ihre Erinnerungen an die Runen aufmalen können“, bat Okoriath den Anführer der Saalwache, die sowohl aus eleganten Elfen als auch aus stämmigen Zwergen des Hochgebirges bestand.

      „Euer Wunsch sei mir Befehl, edler Lorhdrache!“, sagte der pflichtbewusste Wortrillh, gab einigen seiner Elfen und Zwerge ein schnelles Zeichen und machte sich dann unverzüglich auf den Weg.

      Nachdem der Anführer der Saalwache die Elfenbrüder kurz darauf in die Ratshöhle geführt hatte, wurden auch sie von Okoriath begrüßt, der anschließend das Wort an Lady Coralljah übergab.

      „Trulljah, als Ältesten von euch drei Brüdern möchte ich dich fragen, ob ihr euch noch an die Runen erinnern könnt, die ihr in der Höhle gesehen habt, nachdem sie durch das Horn grün erhellt wurde?“, fragte die Lady Coralljah freundlich, die sich mit den alten Schriften und Überlieferungen auskannte wie kein anderer Drache.

      „Ich denke schon, dass wir uns noch an die eine oder andere Rune erinnern können“, antwortete der Elf selbstsicher.

      „Dann möchte ich euch bitten, alle Runen, die euch noch in den Sinn kommen, jetzt auf die Tafel zu malen“, forderte sie die drei Brüder auf.

      Trulljah blickte kurz zum Lorhdrachen hinüber, um sicherzugehen, dass dieser der Bitte der Drachenlady zustimmte, worauf Okoriath freundlich nickte. Also begannen die Elfen, eine Menge Runen auf die Tafeln zu bringen. Besonders fleißig war dabei Maradill, der sich augenscheinlich die meisten Zeichen gemerkt hatte. Nachdem er dann als Letzter der Brüder die Kreide aus der Hand gelegt hatte und ein paar Schritte zurückgetreten war, betrachtete jeder Einzelne in der Ratshöhle schweigend die Schiefertafel. Damit auch Zaralljah und der Jungritter Tomporillh einen Blick auf die Tafel erhaschen konnten, mussten sie ihre Logen verlassen.

      „Nun schönste Lady Coralljah, lasst uns nicht in Unwissenheit schweben, wenn Ihr bereits etwas von diesen wirren Runen lesen könnt“, bat sie der Lorhdrache, der als einziger Drache im ganzen Land ein weißes Schuppenkleid hatte. Dieses war ein Zeichen für seinen Rang und seine Weisheit.

      „Ich bin mir nicht wirklich sicher. Viele dieser Zeichen kann ich so nicht eindeutig erkennen. Aber bei einigen Runen könnte ich mir vorstellen, was sie bedeuten oder worauf sie hinweisen.“

      Nach diesen Worten erhob sich Lady Coralljah, ging näher an die Tafel heran und zeigte dann auf ein nahezu dreieckiges Symbol am oberen rechten Rand der Schiefertafel.

      „Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Zeichen Einleitung bedeutet. Bei diesen beiden Symbolen“, hierbei deutete sie auf zwei übereinandergeschriebene Runen am linken Rand der Tafel, „könnte es sich wohl um die Bedeutung Hinüberführung, Übertragung oder Geburt handeln.

      Die drei Zeichen in dieser speziellen Anordnung hier unten können nur eines bedeuten: der Neugeborene!“

      Ein Raunen ging durch die Runde der erstaunten Zuhörer in der Halle.

      „Seid СКАЧАТЬ