Dracheneid. Tilo K. Sandner
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Название: Dracheneid

Автор: Tilo K. Sandner

Издательство: Автор

Жанр: Историческая фантастика

Серия:

isbn: 9783939043478

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СКАЧАТЬ und Drachen nichts wissen. Das beste Beispiel dafür war Adalberts Vater, der ehemalige Drachenjäger, gewesen.

      Doch dieser war durch die Verkettung seines eigenen Sohnes mit diesen für ihn bis dato feindlich gesinnten Wesen leichter zu überzeugen gewesen, als es der König Ekleweif von Kronenberg sein würde, der in scheinbarer Ruhe und Sicherheit auf seiner Burg in der gleichnamigen Hauptstadt Kronenberg lebte. Noch wesentlich schwieriger würde es bei der einfachen Landbevölkerung werden.

      Und nicht zuletzt war es auch sehr wichtig und notwendig, die Grenzen zum Ostland zu überwachen und zu sichern. Auch dabei waren wieder die Menschen das Hauptproblem, denn solange sie sich nicht mit dem Drachenrat und den Völkern der Elfen verbündeten, wäre die östliche Flanke, südlich des Kaltfließers, völlig ungeschützt.

      Das wachsame Elfenvolk der Grenzgänger beobachtete bereits seit Generationen das Treiben des räuberischen Ostvolkes und wäre vom Elfenkönig Trillahturth sicherlich leicht zu einer Allianz zu überreden, zumal der Anführer der Ratswache Wortrillh selbst ein Elf der Grenzgänger und durch seine stetige Anwesenheit bei den Ratsversammlungen in alle Geschehnisse mit einbezogen worden war.

      „Noch nie zuvor mussten wir unsere Kräfte so sehr zerreißen. Natürlich sehe auch ich die dringende Notwendigkeit, an mehreren Schauplätzen parallel zu wirken, aber wenn sich nur mehr von uns diesen Aufgaben widmen könnten, würde mich das deutlich beruhigen. Wie sehr sehne ich mir in diesem Moment meine Kameraden Rorgath und Fantigorth mit seinem Elfenreiter Timbarill an unsere Seite. Mit ihrer mächtigen Unterstützung und Wargos’ Wohlgefallen sähe die Sache schon ganz anders aus“, sprach Rostorrh allen aus der Seele.

      Der Lorhdrache nutzte den Gedanken seines erfahrenen Kämpfers und bat alle Anwesenden, kurz der zu Wargos aufgestiegenen Drachen und aller verstorbenen Freunde zu gedenken, bevor er diese Ratsversammlung mit der Mahnung auflöste, dass jeder Einzelne sehr gewissenhaft seiner Aufgabe nachkommen möge.

      Wortrillh und Rostorrh machten sich auf den Weg an die östlichen Ausläufer des Trasli Karillhs, um den Kontakt zu den Grenzgängern aufzubauen. Rostorrh wollte jedoch nicht darauf warten, bis der Elf endlich quer durch das Drachenland von West nach Ost gelaufen war und flog auf direktem Wege zum Zwergenhain, um dort mit seinen geplanten Patrouillenflügen zu beginnen.

      „Es kann nicht schaden, wenn Snordas sieht, dass wir nicht tatenlos herumstehen und abwarten, was er mal wieder im Schilde führt. Auf diese Weise werden sich seine Kundschafter und diese ehrlosen Feuerköpfe nicht zu sehr unseren Grenzen nähern“, meinte er voller Tatendrang und Vorfreude auf das eine oder andere Gefecht. Seine Aufgabe als Taktiklehrer war zwar sehr ehrenvoll und er konnte durch seine reichen Erfahrungen viel vermitteln, doch in seinem tiefsten Inneren war er eben ein echter Haudegen, der keinem Streit aus dem Wege ging.

      „Sieh dich bitte vor meinem Bruder Furtrillorrh vor. Er wurde zwar durch den Katapultspeer von Adalberts Vater schwer verletzt, aber ich habe kurz zuvor seine riesigen Kräfte zu spüren bekommen. Er ist viel mächtiger als je zuvor“, warnte Merthurillh seinen alten Freund.

      „Willst du damit etwa sagen, dass ich es nicht mit diesem Missgriff der Natur, der selbst eure Mutter angegriffen hat, aufnehmen könnte?“, fragte Rostorrh verärgert.

      „Das wollte ich so nicht sagen, aber dein Wohl liegt mir sehr am Herzen, mein alter Kamerad“, beruhigte ihn Merthurillh.

      „Schon wieder dieser sentimentale Schmus. Lasst endlich unseren vielen Worten Taten folgen“, forderte der alte Kämpfer und drehte sich dem Ausgang zu, nachdem der Lorhdrache mit einem zustimmenden Nicken die Ratsrunde aufgelöst hatte.

      Merthurillh und Zaralljah flogen nur wenige Augenblicke später in südöstlicher Richtung davon. Sie wollten vorerst nur bis zum Elfenwald fliegen und erst bei der hereinbrechenden Nacht in Richtung Riffkoop weiterreisen, um möglichst wenig Aufsehen zu erregen. In Riffkoop selbst waren sie dann mit dem Elfenkönig Erithjull und Maradill verabredet, die bereits auf dem Weg in die Piratenstadt sein mussten.

      Es dauerte eine ganze Weile, bis Zaralljah endlich die traurige Stille, die sie beide zu trennen schien, durchbrach.

      „Ob wir unseren geliebten Sohn je wiedersehen werden? Ich kann mir ein Leben ohne ihn gar nicht vorstellen. Sollten wir es nicht schaffen, zumindest seine Seele zu retten, dann hat mein Leben keinen Sinn mehr“, stellte sie traurig fest.

      „Wir werden ihn wieder zurückbekommen, wenngleich er sich durch die Übertragung seiner Seele auf einen anderen Drachen nicht nur äußerlich stark verändern wird. Trotzdem wird es unser Allturith sein. Ich verspreche dir, dass ich mein Leben dafür einsetzen werde, dass wir wieder mit unserem Sohn zusammen sein können. Nichts wird mich von dieser Mission abhalten können. Ich bringe uns unseren Jungen zurück, das schwöre ich dir.“

      Mit diesen markigen Worten wollte Merthurillh nicht nur die Verlustängste von Zaralljah unterdrücken, sondern auch seine eigenen.

      „Ich habe dich seit deinem Erwachen aus dem Heilschlaf noch gar nicht über Adalbert reden hören“, stellte Zaralljah etwas später fest, „haben sich deine Gefühle für ihn verändert?“

      „Nein, das ist es nicht“, antwortete Merthurillh, „es fällt mir im Moment nur schwer, meine Gefühle ihm gegenüber zu ordnen. Du weißt, dass ich diesen Menschenknaben tief in mein Herz geschlossen habe. Ich bezeichne ihn nicht nur als Sohn, irgendwie ist er das auch geworden. Dabei wird er natürlich nie den Platz von Allturith einnehmen können, aber spätestens seit dem Moment, als ich erfuhr, dass er zum Seelenträger unseres Sohnes geworden ist, habe ich ihn als mein zweites Kind angenommen.“

      „Das verstehe ich gut, mein lieber Merthurillh, aber was ist es dann, was dich beschäftigt?“, fragte Zaralljah nach.

      „Ich bin mir über die Gefühle nicht sicher, die ich haben werde, wenn die Seelenrettung erfolgreich war. Werde ich mich dann ausschließlich um unseren wiedergeborenen Sohn kümmern und Adalbert vernachlässigen? Das würde ihn bestimmt sehr enttäuschen. Was werde ich aber empfinden, wenn der schlimmste Moment kommen sollte und wir Allturiths Seele verlieren. Kann ich dann überhaupt noch irgendetwas für Adalbert empfinden? Sind meine Gedanken nicht fürchterlich?“, wollte er wissen.

      „Ich bin sehr überrascht, ausgerechnet von dir solche Zweifel zu vernehmen. Bist es sonst nicht immer du, der stets davon redet, dass man die Dinge auf sich zukommen lassen und sich vor der Zukunft nicht sorgen soll? Ich bin davon überzeugt, dass du ganz beruhigt sein kannst. Ich kenne dich nun schon so viele Jahre und habe dich stets für deine Weisheit und Gerechtigkeit bewundert. Zu dir habe ich schon immer aufgeschaut. Du bist für mich der prächtigste Drache, den das Drachenland je gesehen hat. Adalbert wird von dir stets die Liebe erfahren, die er sich so redlich verdient hat. Und solltest du das doch einmal vergessen, kannst du dich darauf verlassen, dass ich dich schon daran erinnern werde, unsere beiden Söhne gleichzubehandeln.“

      Merthurillh sah seine Frau lange und sehr nachdenklich an, fast so, als wenn er sie zum ersten Mal sehen würde.

      „Deine Worte klingen wundervoll, meine geliebte Frau. Fast hätte ich vergessen, wie bezaubernd du bist. Der Funke zwischen uns scheint ja noch nicht völlig erloschen zu sein!“

      „Ganz und gar nicht, mein Held!“

      ***

      Adalbert und Jordill kletterten schon seit einiger Zeit auf den ständig steiler werdenden Eisklippen, ohne viel zu sprechen. Die vergangenen Erlebnisse, ganz besonders der tragische Tod von Tork, beschäftigten sie zu sehr.

      Noch lag der Gipfel des Eisgebirges in dichtem Nebel. Jedes Mal, wenn Adalbert nach oben sah, um sich zu СКАЧАТЬ