Auf Wiedersehen, Bastard! (Proshchay, ublyudok!) 3 – Showdown in Kroatien. Tino Hemmann
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Название: Auf Wiedersehen, Bastard! (Proshchay, ublyudok!) 3 – Showdown in Kroatien

Автор: Tino Hemmann

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783957440648

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СКАЧАТЬ sich nicht bewahrheiten.«

      »Okay. Dann viel Glück und einen angenehmen Aufenthalt im DVR-Hotel Borik.«

      Wortlos, jedoch nickend, drückten auch die beiden anderen Herren die rechte Hand der Ameise. Daraufhin verließ Sorokin den Raum und kurz danach das ehrwürdige Gebäude des Sächsischen Landtags, nachdem er freundlich dem Servicemitarbeiter zugenickt und durch einen Blick auf dessen Armbanduhr festgestellt hatte, dass es mittlerweile 8:52 Uhr war.

      Der alte Mann vom BND betrat den Raum, schloss hinter sich die Tür und trat ans Fenster, als wäre er nur aus einem einzigen Grund erschienen: Er wollte den schönen Blick auf das morgendliche Dresden genießen.

      »Denken Sie wirklich, dass es vernünftig ist, einen Mann aus den Reihen der Polizei eine solch brisante Aufgabe erledigen zu lassen?«, waren die Worte des Herrn, welcher Sorokin vor wenigen Sekunden den Koffer übergeben hatte.

      »Ich kann und will keinen BND-Mitarbeiter einsetzen, und schon gar keinen aus einer unserer Residenturen in diesen Südländern«, raunte der Alte am Fenster, ohne sich dabei umzudrehen. »Die Agenten vor Ort werden beobachtet oder sie haben sich längst auf Geschäfte mit den politischen Eliten und der organisierten Kriminalität eingelassen.« Eine kurze Pause folgte. »Oder eben beides.«

      »Wer legitimiert die Aktion?«, fragte einer der beiden anderen Herren, der wahrscheinlich ein Abgeordneter des Sächsischen Landtags war.

      »Verlangen Sie von mir Rechenschaft?« Jetzt stand der Alte mit dem Rücken zum Fenster. »Bitteschön: Unsere Abteilung für Internationalen Terrorismus und Internationale Organisierte Kriminalität – kurz TE – ist zuständig für die Aufklärung grenzüberschreitender Gefahren des internationalen Terrorismus und der international organisierten Kriminalität. Seit Jahren tauschen wir Informationen mit der NSA aus, die wir über unsere Fernmeldeverkehrsstelle in der Bad Aiblinger Mangfall-Kaserne weiterleiten. Egal, was Sie in der Bildzeitung darüber gelesen haben, die Zusammenarbeit zwischen BND und NSA in Bad Aibling basiert auf einem Abkommen, welches bereits am 28. April 2002 geschlossen wurde und das lediglich die Zusammenarbeit zwischen BND und NSA – die es bereits seit Anfang der Sechziger gibt – verlängerte und in die richtigen Bahnen lenkte. Die NSA wurde darauf aufmerksam, dass ein serbokroatischer Anschlag auf bundesdeutsche Einrichtungen bevorstehen könnte. Übrigens basiert das alles sehr auf Annahmen; die meisten erweisen sich als Irrtümer. Aufgrund der doch recht klaren Hinweise, dass eventuell auch Bundeswehrangehörige oder Nachrichtendienstleute beteiligt sein könnten, gingen die Informationen sofort an die zuständigen Abgeordneten im Bundestag. Es kam zu einer Sitzung eines personell eng begrenzten Bundestagsausschusses, in dem die weitere Vorgehensweise besprochen wurde. Den Abgeordneten wurde zudem eine Akte vorgelegt, laut der es durchaus möglich sein könnte, dass unsere Hauptzielperson, der Pilot, bereits 2008 für die paramilitärische Organisation ›Armee der Republik Kosovo‹ tätig gewesen sein könnte, welche sich zu einem verheerenden Sprengstoffanschlag auf das Gebäude des Internationalen Zivilbüros der EU-Sondergesandten in Priština im Kosovo bekannt hatte. Gewisse Persönlichkeitsmuster des Piloten deuten auf eine Beteiligung hin. Sie erinnern sich vielleicht, dass der Kosovo damals drei meiner BND-Mitarbeiter verdächtigte, die man wahrscheinlich so nur außer Landes schaffen wollte. Dahinter steckte vermutlich der Premierminister des Kosovo, ein ehemaliger Guerilla-Kämpfer, der unserer Europäischen Union den Stinkefinger offerierte. Das nur am Rande. Die Bundestagsabgeordneten beschlossen schließlich die jetzige Vorgehensweise. Die besagt, dass der Sächsische Landtag offiziell die Aktion leitet – deshalb sind Sie, meine Herren, jetzt hier – und dass meine Person eine der wenigen ist, die auf Seiten des Nachrichtendienstes etwas davon wissen.«

      »Warum wird ausgerechnet die Ameise auf den Piloten angesetzt?«, fragte der dritte Herr, welcher bislang regungslos und schweigend seinen Stuhl warmgehalten hatte.

      Der Alte trat zwei Schritte auf ihn zu: »Die Ameise wurde uns von Seiten der SEK-Führung in Sachsen empfohlen. Unsere Recherche bewies zudem, dass die Ameise tatsächlich bestens geeignet ist.«

      Noch einmal meldete sich der Abgeordnete zu Wort: »Verraten Sie uns bitte, weshalb man annimmt, dass Agenten des BND oder Angehörige der Bundeswehr in den geplanten Anschlag involviert sind?«

      »Nein«, antwortete der Alte sofort.

      »Es würde meinem Gewissen aber guttun.«

      Der Alte blickte den Mann sekundenlang an, dann nickte er flüchtig. »Es hat was mit der Beschaffung der Waffen zu tun, die für diesen Anschlag eingesetzt werden könnten. Aber, speziell für Ihr Gewissen: Am Ende des Tages werden wir der Meinung sein, das Richtige getan zu haben.«

      Nun war es an dem Abgeordneten, den BND-Mann sekundenlang anzustarren, um schließlich das Gespräch zu beenden. »Ich mag keine Sätze, die im Futur II stehen. Politiker, die diese grammatikalische Form benutzen, sind für mich unglaubwürdig. Sie sind Fantasten.«

      »Zum Glück werde ich nie ein Politiker gewesen sein«, waren die abschließenden Worte des Alten. »Zum Glück.« Worauf sein Gesicht zum ersten Mal in dieser Runde grinste.

      *

      Beim Verlassen des Gebäudes blendete die tief stehende Sonne Sorokin. Also fingerte er seine Sonnenbrille aus der Jacketttasche, setzte sie auf und schob sie zurecht. Dann lief er zu seinem Fahrzeug, schaltete die Klimaautomatik ein und fuhr quer durch Dresden Richtung BAB 4. Am erstbesten Parkplatz hielt er an, öffnete den schwarzen Koffer, stellte innen für jedes Schloss einen neuen vierstelligen Nummerncode ein und entnahm einer kleinen Mappe die Flugscheine. Der Flieger würde bereits am nächsten Morgen um 4:34 Uhr vom Flughafen Leipzig-Halle starten. 4:34 Uhr! Welch eine familienlogistische Herausforderung!

      Nachdem Sorokin das neue Smartphone betrachtet hatte, nahm er sein altes Handy zur Hand und wählte die heimische Nummer.

      »Ja. Es ist eine Auszeichnung«, sagte er kurz angebunden. »Wir fliegen morgen in aller Frühe nach Kroatien. Kannst du bitte die Koffer packen, Katie?« Trotz der Klimaautomatik lief Sorokin Schweiß über die Schläfen. Er musste die eigene Familie belügen. Die eigene Familie! Zum allerersten Mal!

      17. August

      »Du hast es aber versprochen!« Fedor protestierte vehement, fuchtelte mit den Armen herum und klang, als wollte er jeden Moment zu heulen beginnen. »Und jetzt hältst du dein Versprechen nicht!«

      Vorsichtig fing Sorokin eine der fuchtelnden Hände ein und hielt sie mit beiden Händen fest. »He, Großer. Ich weiß, dass ich dir versprochen habe, dass du ein paar Tage bei Stefan übernachten darfst. Aber manchmal läuft es im Leben eben anders als gedacht. Die Reise wäre verdammt teuer, wenn wir sie selbst bezahlen müssten.«

      »Das ist mir aber scheißegal!«

      Sorokin schnappte sich Fedors linkes Ohr. »Fedor! Nicht in diesem Ton, hörst du! Die Ferienanlage Borik ist eine der schönsten in ganz Kroatien.«

      »Na und? Ich wollte bei Stefan nicht nur schlafen, wir haben alles wochenlang geplant. Wir wollten …«

      Sorokin resignierte. »Es tut mir leid. Was willst du noch hören?«

      »Es tut dir nicht wirklich leid«, widersprach der Junge, entriss dem Vater seine Hand, streckte die Arme ein wenig aus und lief los. Dabei trat er auf ein Spielzeugauto, das unter seinem linken Fuß zerbarst.

      Im gleichen Moment setzte Antons Sirene ein: »Auto! Du chrast Auto puttmacht!« Der Kleine heulte unablässig.

      »Dann lass СКАЧАТЬ