Auf Wiedersehen, Bastard! (Proshchay, ublyudok!) 3 – Showdown in Kroatien. Tino Hemmann
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Название: Auf Wiedersehen, Bastard! (Proshchay, ublyudok!) 3 – Showdown in Kroatien

Автор: Tino Hemmann

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783957440648

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СКАЧАТЬ den imaginären Rauch vom unsichtbaren Lauf seiner Waffe weg und blickte hinüber zur alten Bartholomäuskirche, die noch aus dem 12. oder 13. Jahrhundert stammte und unablässig von Touristenströmen begafft wurde. Deutlich war der hohe Glockenturm an der Stirnseite zu erkennen.

      Todor ließ den rechten Arm sinken und drehte sich rasch um. Dann lief er mit kurzen, eiligen Schritten auf den untersetzten, kahlköpfigen, jedoch mit einem üppigen Vollbart gesegneten Božidar zu, ergriff dessen pinkfarbenes T-Shirt und riss derb daran.

      »Wiederhole, was du gesagt hast! Sag es mir ins Gesicht!« Seine Stimme klang unbeherrscht.

      Božidar, der von seinen Freunden Darek genannt wurde, trat sogleich den geordneten Rückzug an. »Es war nicht so gemeint.«

      Noch ließ der Stärkere das T-Shirt nicht los. Im Gegenteil, er krallte sich tiefer hinein. »Wie war es dann gemeint?«

      Einen Moment zögerte der Bärtige und suchte nach den richtigen Worten. »Dein Hass …«

      »Was ist mit meinem Hass?«, fauchte Todor.

      »… dein Hass passt nicht in unsere Zeit«, vollendete Božidar die Erklärung und blickte Todor ängstlich abwartend an.

      Der ungleich Kräftigere zog ihn am T-Shirt hoch und so nah an sich heran, dass sich beider Gesichter fast berührten. »Du hast keine Ahnung, wie sehr mein Hass in unsere heutige Zeit passt, Darek. Besuchen dich in jeder Nacht die verfluchten Träume? Nein! Sie kommen zu mir! Immer nur zu mir!«

      Božidar lächelte mitleidig.

      Zlatko kam ihm zu Hilfe. »Darek meint damit, dass es falsch ist, dass Unschuldige für deinen Hass bezahlen müssen.«

      Todor gab Božidar einen Stoß, sodass der Schwächere in den Dreck fiel, und zog sich Anzug und Binderknoten zurecht. »Was werdet ihr tun, wenn die NATO in einigen Jahren erneut in unsere Heimat einmarschiert und eure Frauen und Kinder umbringt? Seid ihr erst dann so weit zu begreifen, woher mein Hass kommt? Waren meine Eltern schuldig? Oder waren sie nicht auch Unschuldige, die ermordet wurden?« Er streckte den rechten Arm aus und half Božidar auf. Dann strich er ihm den Schmutz vom Rücken. »Ihr habt nichts damit zu tun. Absolut nichts. Hätte ich euch als Fremder mit der Programmierung beauftragt, dann hättet ihr mir euren Preis gesagt und ihr hättet es getan. Die Routinen könnten ebenso in einem Spielzeugroboter eingesetzt werden. Es ist mein Krieg. Und es bleibt mein Krieg, völlig egal, ob ihr damit einverstanden seid oder nicht.« In aller Ruhe holte Todor seine Zigaretten aus dem Jackett und zündete sich eine an. Langsam zog eine schmale Qualmwolke durch seine Lippen. »Nur«, flüsterte er, »sollte einer von euch der Meinung sein, mich an irgendwen verpfeifen zu müssen, dann gnade ihm Gott.« Todor schoss mit dem rechten Fuß ein Steinchen die Böschung hinunter. »Ihm wird dann weder Zoilo, Simeon, Grisogonus noch Anastasia helfen können.« Zadar stand unter dem Patronat dieser vier Schutzheiligen. Erneut zog Todor an seiner Zigarette. Er wechselte das Thema, seine Stimme klang wieder gefasst und deutlich. »Wann also seid ihr fertig?«

      Darko, der bislang geschwiegen hatte, hüstelte, bevor er sprach: »In zehn Tagen bekommst du, was du bestellt hast. Bis dahin sollten wir uns aus dem Weg gehen, Todor.« Er schaute nicht hinauf zu seinem Auftraggeber. Unsicher setzte Darko hinzu: »Und danach erst recht.«

      Todor nickte zunächst einige Male, dann erst sagte er: »Das ist zu spät! Ich verlange, dass ihr eher fertig seid! Ihr übergebt die Daten am ausgemachten Ort. Anschließend werdet ihr am gleichen Ort euer Bargeld finden. Geht jetzt! Geht jetzt!«, brüllte er plötzlich.

      Božidar, Darko und Zlatko verschwanden augenblicklich. Sie wechselten kein Wort, während sie durch die Büsche zum Weg liefen.

      Lange noch stand Todor da und blickte hinaus in die Bucht, beobachtete das Urlauberschiff und kratzte sich mehrmals am Hals. Dann verschwand auch er. Den weißen Opel Kadett hatte er in der Nähe geparkt.

      Kaum saß er am Steuer, da klingelte sein Handy. Ein Blick auf das Display verriet Todor, dass es wichtig war.

      »Ja?«, fragte er. Das Gespräch wurde in serbischer Sprache geführt.

      »Es ist alles arrangiert.«

      »Sind die Partner zuverlässig?«

      »Absolut.«

      »Wann kehrst du zurück? Es könnte sein, dass ich dich brauche.«

      »Die Maschine geht morgen früh. Ich bin gegen sechzehn Uhr im Quartier.«

      »Nein. Zweiundzwanzig Uhr ist besser«, sagte Todor.

      »Okay. Treffen wir uns um zweiundzwanzig Uhr.«

      Das Gespräch war beendet.

      »Wenigstens auf Stokan kann ich mich verlassen«, flüsterte Todor, warf das Handy auf den Beifahrersitz und fuhr – eine Staubwolke auf dem unbefestigten Weg hinterlassend – los.

      17. August

      »Die Tagung vom Kulturausschuss, wo findet die statt?« Sorokin warf ganz nebenbei einen Blick auf die Armbanduhr des Servicemitarbeiters im Sächsischen Landtag: 8:45 Uhr.

      Kurz danach betrat er einen Raum, vor dem sich zwei verkabelte Sicherheitsleute langweilten.

      Sechs Augen starrten Sorokin an, während er die Tür schloss, gemächlich zum Tisch ging, einen Stuhl ergriff, diesen einen guten Meter vom Tisch wegzog und sich setzte.

      »Guten Morgen.«

      Der alte Mann vom BND war nicht anwesend. Ohne ersichtlichen Grund war Sorokin darüber erleichtert.

      Die drei Herren nickten ihm zu. Einer öffnete einen Koffer. »Okay. Kommen wir gleich zur Sache.« Er zeigte in den Koffer. »Hier finden Sie die offizielle Urkunde des Sächsischen Landtages, die Reiseunterlagen, die Flugtickets und ein chiffriertes Dokument für die Übernahme weiterer Dinge für Ihren ungetrübten Aufenthalt am Bestimmungsort. Das Dokument vernichten Sie. Alle Telefongespräche, die mit Ihrem Einsatz zu tun haben, führen Sie mit diesem Smartphone. Sollten die vierzehn vorgesehenen Tage nicht ausreichen, dann liegen die Dokumente für die Verlängerung Ihres Aufenthaltes an der Rezeption bereit. Täglich um zweiundzwanzig Uhr schicken Sie einen Bericht an die siebte Adresse der gespeicherten Kontakte. Der Bericht wird vom Handy automatisch kodiert. Im extremen Notfall, und nur in diesem, schicken Sie per SMS dreimal die Eins an die dritte Adresse. Unter Umständen helfen Ihnen dann unsere Verbündeten vor Ort.« Er hielt einen winzigen USB-Stick hoch. »Auf diesem Stick ist der Zugang zur elektronischen Kartei, selbstaktivierend mit Ihrem Code. Sie können die Kartei jederzeit löschen. – Haben Sie alles verstanden?«

      Anatolij Sorokin nickte.

      Der Mann schloss den schwarzen Aktenkoffer und schob ihn über den Tisch. »Ändern Sie den Verschlusscode. Noch steht er auf viermal Null.« Dann stand er auf, trat auf Sorokin zu und hielt ihm die rechte Hand hin. »Man nennt Sie tatsächlich die Ameise?«, fragte er lächelnd.

      Die beiden anderen Herren erhoben sich gleichzeitig.

      »So sagt man.« Der Hüne zwang sich ein Lächeln ins Gesicht, das eher wie ein verächtliches Grinsen wirkte. »Ist das schon alles? Bekomme ich kein mit Raketenwerfern und Laserkanonen ausgestattetes Werbefahrzeug?«

      »Machen Sie keine Witze. Sie wissen, СКАЧАТЬ