Hexengruft – Abenteuer in Moorland. Ralph Müller-Wagner
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Hexengruft – Abenteuer in Moorland - Ralph Müller-Wagner страница 6

Название: Hexengruft – Abenteuer in Moorland

Автор: Ralph Müller-Wagner

Издательство: Автор

Жанр: Детские приключения

Серия:

isbn: 9783954888108

isbn:

СКАЧАТЬ Stadtkern. Bis dorthin sind es ungefähr fünfzig Kilometer. Zurück sind sie dann mit dem Zug gefahren. Unvergessliche Erlebnisse, in einer unbekümmerten glücklichen Kindheit. Ach – wie schön ist diese Welt!

      Felix erwartet Sebastian auf dem Hof. Der Vormittag ist sehr warm. Die liebe Sonne meint es gut. Er ist leicht bekleidet. Kurze Hose, T-Shirt, Sandalen. Er sitzt auf der gemütlichen Bank unter der alten Eiche, die reichlich Schatten spendet und beobachtet Kater Schnuffel, der einer Maus hinterher jagt.

      Plötzlich wird Felix aus seinen Gedanken gerissen. Jemand klingelt übermütig. Es ist Sebastian. Als er bei Felix angerast kommt, drückt er voll auf die Bremsen. Das Hinterrad schert aus, aber der Freund hat alles voll im Griff. Felix springt auf die Bank. Gerade noch einmal gut gegangen.

      »Hallo Partner, bist du cool drauf?«, grüßt Sebastian laut, mit strahlendem Gesicht.

      »He, wolltest du mich vielleicht von der Bank schubsen? Ist dir auch beinahe gelungen«, antwortet Felix gelassen. »Warum fragst du? Weißt doch genau, dass ich immer cool drauf bin.«

      »Du bist ja richtig ekelhaft heute. Das Gewitter von gestern Abend hat wohl bei dir eingeschlagen!«, sagt Sebastian spitz und reicht dem Freund seine Hand.

      Der schlägt kräftig ein, schaut ihm dabei fest in die Augen.

      »Wie geht es eigentlich Lisa?«, fragt Sebastian besorgt.

      »Die ist über dem Berg«, winkt Felix ab. »War vorhin bei ihr. Sie frisst schon wieder. Am Nachmittag kann Lisa bestimmt auf die Wiese. Frische Luft wird ihr gut tun.«

      »Prima! Wollen wir mit dem Rad los?«

      »Was für ein Pech, mein Hinterrad ist hinüber. Ich brauche einen neuen Mantel und den muss ich erst kaufen. Vielleicht fährt uns ja Mutter in die Stadt.«

      »Hätte ich dir auch mitbringen können. Aber du Typ hast ja wieder einmal nichts gesagt«, seufzt Sebastian.

      »Bin eben nur ein Mensch und außerdem sehr vergesslich«, scherzt Felix, während er sich genüsslich einen Kaugummi in den Mund schiebt und dem Freund ebenfalls einen reicht. Da hat er eine Idee, spricht diese auch gleich aus. »Du Sebastian, ich weiß schon, was wir machen.«

      »Was denn?«

      »Wir legen uns auf die Decke und lesen eine Weile. Danach sehen wir weiter. Meine liebe Mutter wird bestimmt wieder ein leckeres Mittagessen auf den Tisch zaubern.«

      Sebastian, der Kater Schnuffel im Arm schaukelt, hält inne und gibt zu bedenken: »Ich habe leider das Buch nicht mit, in dem ich gerade schmökere.«

      »Kann dir ja eins von mir ausleihen«, schlägt Felix vor.

      »Du hast doch bloß Gespensterbücher«, winkt der Freund ab.

      »Und wenn ich eine Detektivgeschichte für dich hätte?«, lockt Felix sein Gegenüber heraus.

      »Glaube ich nicht«, weiß es Sebastian besser.

      Felix schaut Sebastian verschlagen an. »Vielleicht solltest du mal mein Bücherregal genauer untersuchen.

      Der Freund lacht. »Ja, ja, mit Speck fängt man Mäuse...«

      »… aber keinen Sebastian«, setzt Felix die Gedanken fort. »Natürlich besitze ich keine Detektivgeschichten«, gibt er nun ehrlicher weise zu. »Ich stehe eben mehr auf Gespenster und das Unfassbare, das manchmal passiert und wir nicht ganz erklären können.« Nun hat Felix ausgesprochen, was er auf dem Herzen hat, kann ausspionieren, wie der Freund über diese Dinge denkt.

      »Du mit deinen Dämonen«, kichert Sebastian. »Ich glaube eher an die wahre Geschichte und die spielt eben immer in einem Detektivroman. Auch wenn es da nie Gespenster gibt, ist es doch jedes Mal spannend. Diese Geschichten könnten auch im realen Leben spielen, während deine Geisterstorys bloß fantastische Hirngespinste sind!« Die letzten Worte sagt Sebastian sehr ironisch, weil er mehr der nüchtern denkende Mensch ist. Immerhin versteht er es zu kombinieren, wie seine Helden in den Krimis.

      Felix ärgert sich maßlos über dessen Meinung. ‚Wenn der wüsste, was mir in der Nacht alles widerfahren ist’, denkt er beleidigt. »Hirngespinste? Nicht alles ist frei erfunden, was in den Gespensterbüchern geschrieben steht«, verteidigt er sich dann.

      »Was? Du glaubst wohl an diesen Quatsch!«, setzt Sebastian noch einen drauf.

      »Wie würdest du denn reagieren, als Zeuge eines Spukes? Genau um Mitternacht, wenn die Geisterstunde beginnt. Ich sage es dir: Deine Hosen wären voll, bis oben hin!« Felix kocht, ist mächtig sauer.

      »Dass ich nicht lache!«, sagt Sebastian amüsiert und setzt sich neben den Freund auf die Bank. »Dazu würde es erst gar nicht kommen, du Pinsel!«

      »Und warum nicht, wenn ich mal fragen darf?«, erwidert Felix entrüstet, der aufsteht und sich breitbeinig vor Sebastian stellt.

      »Ganz einfach: Weil es keine Gespenster gibt! Sie existieren doch nur in den Vorstellungen der Menschen, weil sie daran glauben wollen.« Sebastian gestikuliert wild mit den Händen, fabriziert Grimassen. Dann fragt er noch einmal kritisch: »Du glaubst doch nicht etwa an diesen Unsinn?«

      »Lass es gut sein, Sebastian!«, erklärt Felix enttäuscht, ohne die Frage zu beantworten. »Ich dachte, du wärst mein Freund und verstehst mich.«

      »Was soll ich verstehen?«, erwidert der ratlos und blickt Felix nachsichtig an. »Du redest rätselhaft, Felix.«

      »Vergiss es!«, spricht er ärgerlich, wendet sich von ihm ab.

      »Freunde sollen sich doch immer die Wahrheit sagen. Deine eigenen Worte und jetzt bist du eingeschnappt deswegen. Ich habe dich was gefragt, jedoch keine Antwort erhalten. Was ist daran so falsch?« Sebastian versteht die Welt nicht mehr. Er glaubt nun einmal nicht an Geister und diesen ganzen Käse.

      Nervös kaut Felix auf seinem Kaugummi herum, dann macht er eine große Blase, bis der Kaugummi zerplatzt. Peng! Kater Schnuffel flitzt erschrocken davon, verschwindet bald in einem Loch in der Bretterwand des alten Fahrradschuppens. »Aber ich habe die Wahrheit gesagt!«, dringt es jetzt klar aus Felix heraus. »Wenn du streiten willst, bleib lieber in deiner Bude und verkrieche dich dort.«

      »Werde mal nicht komisch!«, antwortet Sebastian giftig. »Du willst mir doch nicht einreden, dass du Gespenster gesehen hast? Auf den Arm nehmen lasse ich mich schon lange nicht. Kannst du dem Weihnachtsmann erzählen.«

      Felix weiß nun, dass er Sebastian nichts von dem grünen Nebel und den bizarren Ereignissen des Nachts in seinem Zimmer erzählen wird. Der kann ihn mal kreuzweise! Ohne ein Wort zu sagen, lässt er seinen Freund einfach stehen. Es hätte jetzt überhaupt keinen Sinn, den Sebastian aufzuklären. Gegen Voreingenommenheit kann man wenig unternehmen. Der so herrlich begonnene Tag ist absolut im Eimer, die gute Laune will sich Felix aber nicht verderben lassen. Er geht auf sein Zimmer. Aus mit der Freundschaft. Aus und vorbei!

      Kopfschüttelnd schwingt sich Sebastian auf sein Fahrrad. Er kennt Felix. Mit dem ist heute nichts mehr anzufangen. Felix lebt eben in seiner eigenen fantastischen Welt, die er um sich herum aufgebaut hat. Wie einen geheimnisvollen Garten, der von einer undurchdringlichen Dornenhecke umsäumt ist. Er wirft noch einen flehenden Blick auf Felix, bis der im Haus verschwindet. Dann tritt er langsam in die Pedalen. Nichts wie weg hier! Betrübt schaut Sebastian in den Himmel, wo die freundliche Sonne gerade hinter СКАЧАТЬ