Polnisch mit Sahne. Christiane Zwengel
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Название: Polnisch mit Sahne

Автор: Christiane Zwengel

Издательство: Автор

Жанр: Короткие любовные романы

Серия:

isbn: 9783944224268

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СКАЧАТЬ konnte ich diese Sache in Absprache mit meinem Mann in Angriff nehmen.

      Gesagt, getan. Pille abgesetzt. Aber schwanger werden war leichter gesagt als getan. Wir übten mittlerweile schon tapfer einige Monate lang, aber nichts passierte. Auf Anraten meines Frauenarztes begann ich, regelmäßig jeden Morgen Temperatur zum Ermitteln des Eisprungs zu messen.

      Dieses Protokoll sprach ich denn auch häufig mit meiner Freundin Mary durch, die ja schließlich als Hebamme genügend Erfahrung damit hatte.

      Aber es passierte weiterhin nichts. Da ich auch nie eine regelmäßige Periode hatte, konnte mir selbst das sorgsam geführte Protokoll nicht wirklich weiterhelfen.

      Damals konnte man einen Schwangerschaftstest nicht wie heute bereits nach zwei überfälligen Tagen machen. Nein, mindestens zwei Wochen Wartezeit musste man einkalkulieren. Selbst dann gab es über eine eventuelle Schwangerschaft noch keine Sicherheit.

      Ich glaube, es war kurz vor Weihnachten. Zwei Wochen Wartezeit waren vorbei – wobei das bei meiner unregelmäßigen Periode eigentlich nichts zu sagen hatte. Ich wagte einen erneuten Test und bat das Labor unserer Onkologiestation um Hilfe.

      Die Wartezeit bis zum Ergebnis zog sich zwei Stunden hin. Dann endlich, ja, der Test war positiv! Natürlich ohne Gewähr, aber das interessierte mich nicht, das wollte ich nicht wahrhaben. Hurra, ich war endlich schwanger!

      Stolz machte ich sofort bei meinem Frauenarzt einen Termin, schließlich wollte ich hundert Prozent sicher sein, bevor ich mich der Welt mitteilte.

      Einen Tag später saß ich aufgeregt mit meinem Temperaturprotokoll beim Arzt im Sprechzimmer. Er sah sich dieses in Ruhe an, blickte zu mir und meinte dann mit ernster Miene: „Sie sind nicht schwanger, Sie hatten jetzt und die letzten Monate keinen Eisprung. Eine Schwangerschaft ist demnach völlig ausgeschlossen“.

      Ich war platt, das konnte ich nicht glauben, denn irgendwie fühlte ich mich schwanger. Also beschloss ich, noch ein paar Tage abzuwarten und dann mit Mary zu reden. Mary war damals schon eine sehr gute und erfahrene Hebamme. Ich vertraute ihr fast mehr als meinem Arzt und kurz nach Weihnachten erklärte sie sich schließlich nach langem Hin und Her bereit, mich zu untersuchen, obwohl dies in einem frühen Stadium einer Schwangerschaft nicht ganz ungefährlich ist. Es drohte das Risiko einer Fehlgeburt. Ihr Befund viel positiv aus! Ich war wirklich schwanger! Kein Eisprung, aber schwanger! Endlich! Auch Barteks Freude war riesengroß.

      Bevor ich jedoch meinem Vater die Botschaft über das fünfte Enkelkind überbringen wollte – meine Schwester hatte bereits drei Kinder mein Bruder Paul eines – rief ich bei Dorothea an. Sie sollte als Erste von unserem Nachwuchs erfahren. Nachdem ich sie also überschwänglich von meiner Schwangerschaft in Kenntnis gesetzt hatte, kam kurz und knapp lachend ihr Kommentar: „Hey, gratuliere, aber ich bin auch wieder schwanger!“ Was für eine Überraschung! Ich hatte ja nicht gewusst, dass sie und mein Bruder auch am Üben für das zweite Baby waren.

      Nun begann für uns also der Wettlauf um die Geburt. Wir hatten fast am gleichen Tag Termin und wir alle waren uns einig, dass es sehr spannend werden würde. Schlussendlich sollte aber ich dieses Rennen gewinnen. Auch mein Vater freute sich und war nun auch restlos davon überzeugt, dass meine Ehe mit Bartek gutgehen würde.

      Nach den anfänglichen Schwierigkeiten, mit denen sich fast alle werdenden Mütter plagen müssen, wie Übelkeit und Heißhunger – ich aß auf einmal für mein Leben gern Marmeladenbrot mit Senf, sauren Heringen und Gurke zum Frühstück –, ging es mir nach den ersten drei Monaten eigentlich recht gut. Mal abgesehen davon, dass ich meinen Mann im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr riechen mochte. Ich konnte sein und auch mein Lieblingsrasierwasser nicht mehr riechen, mir wurde schlecht davon.

      Als überaus positiver Aspekt sei zu bemerken, dass ich auch von einem auf den anderen Tag einen Ekel auf meine heißgeliebten Zigaretten bekam. Ja, es ist richtig, bis zum Ende des dritten Monats hatte ich unbekümmert weiter geraucht.

      Des Weiteren vergrößerte sich zeitweise auch unsere kleine Familie, wir mussten wieder zusammenrücken, denn Barteks Kusine Brigitta und ihr Mann Tomek waren aus Polen geflüchtet und wir mussten sie aufnehmen. Dies stellte sich allerdings nicht als großes Problem heraus, da beide etwa in unserem Alter waren. Sie konnten außerdem beide etwas Englisch und bemühten sich aufrichtig, uns nicht auf die Nerven zu gehen.

      Nach zwei oder drei Monaten war auch dieser Spuk vorbei, die beiden fanden aufgrund ihrer sehr guten Ausbildung schnell Arbeit und auch eine kleine Wohnung in unserer Nähe.

      Meine Schwangerschaft nahm ihren Lauf. Zwischenzeitlich musste ich noch einen Abstecher nach Mainz machen, denn es war mal wieder Fastnacht und die durfte trotz Schwangerschaft nicht ohne mich stattfinden.

      Danach lief erst einmal alles normal weiter. Ich arbeitete weiter und wir begannen, fleißig unser Kinderzimmer einzurichten.

      Ab der 20. Schwangerschaftswoche fingen meine Probleme an. Ich bekam Frühwehen und durfte nicht mehr arbeiten. Ab sofort sollte ich das Sofa hüten und viel liegen. Na toll, und das mir, die ich doch immer so hibbelig war. Ruhig liegen und nichts tun war nun wirklich nicht mein Ding. Für mich bedeutete eine Schwangerschaft doch keine Krankheit. Aber mir blieb nichts anderes übrig, wollte ich doch unser Baby nicht gefährden. Da zu dieser Zeit gerade die Fußball-Weltmeisterschaft stattfand, kaufte Bartek für mich einen Videorekorder, damit ich die Spiele, die ich nicht live sehen konnte, auf Video aufnehmen und später anschauen konnte.

      Also hatte ich wenigstens für ein paar Wochen Abwechslung. Danach hatten sich die Wehen wieder etwas beruhigt und ich durfte das Sofa verlassen, aber nicht mehr arbeiten gehen.

      Die Rumhockerei zu Hause hatte den wesentlichen Nachteil, dass ich essenstechnisch alles Mögliche in mich hineinstopfte. Irgendwie war meine Satt-sein-Grenze etwas verwischt und im Laufe der Monate ging ich auseinander wie ein Hefekuchen. So Ende siebten Monats war ich kugelrund wie eine Tonne. Bartek neckte mich ständig: „Über dich drüber zu springen ist einfacher, als um dich herumzulaufen.“

      Zugegeben, ein ganz klein wenig beleidigt war ich ja schon. Allerdings hatte ich Bartek gegenüber den großen Vorteil, dass ich nach der Geburt einen Teil meines Gewichts verlieren würde. Er dagegen, der aus lauter Sympathie auch einiges an Kilos zugelegt hatte, würde diese wohl nicht so schnell wieder loswerden.

      Der Geburtstermin rückte immer näher. Dorothea und ich telefonierten fast täglich um zu prüfen, wer wohl als Erster den langersehnten Nachwuchs zur Welt bringen würde.

      Aber nichts geschah.

      Mary kam fast täglich vorbei, um mich zu untersuchen und zu schauen, ob alles noch in Ordnung sei. Ich war sehr froh zu wissen, dass sie die Geburt leiten würde.

      Bartek ließ sich von meiner Nervosität anstecken und erklärte sich nach monatelanger Diskussion auch dazu bereit, mir bei der Geburt beizustehen. Ein Fehler übrigens, Mädels, nehmt eure Männer nicht mit zur Geburt, es sei denn ihr habt einen „Frauenversteher“ zum Mann.

      Dann war es eines Nachts doch endlich so weit. Blasensprung, ab ins Krankenhaus, aber keine Wehen.

      Ich bekam ein leichtes Schlafmittel gespritzt und sollte mich entspannen. Es könne noch Stunden dauern und später müsse ich fit für die Geburt sein. Bartek wurde heimgeschickt und da lag ich nun, Kreuzschmerzen ohne Ende. Ich war überzeugt, mir würde der Rücken auseinanderbrechen.

      Auf einmal ging alles ganz schnell. Eine Hebamme untersuchte mich und stellte fest, dass die Geburt nun zügig losging.

      Ich hatte wohl meine Wehen im Rücken und nicht im Bauch СКАЧАТЬ