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      Er schmückt den Nächsten. Schnappe mir eine Kippe aus meinem Täschchen und lehne mich ans Fenster. Zünde sie an und blase den Rauch nach draußen. Plötzlich taucht jemand auf, den ich nicht kenne. Müder Smalltalk. Die Zeit vergeht. Spreche mit allen möglichen Leuten. Immer ein anderes Gesicht, doch die gleiche Geschichte. Versuche, das Lächeln nicht zu verlieren. Sebastião schießt mit einer Konfettikanone in die Luft. Der Inhalt verteilt sich in der ganzen Küche. Ich bin mir sicher, es verfängt sich auch was in meinen Haaren.

      Er ruft: »Auf das Leben und die Nacht!«

      Wir heben das Glas. Die Pille beginnt zu wirken. Mein Körper wird unglaublich weich. Fühle mich plötzlich fünfzehn Jahre jünger. Jetzt sind mir auch meine Partygäste sympathischer. Kippe den Sekt runter. Dann einen Schnaps und noch einen Schnaps, danach ein Glas Sekt und, als kleine Pause, ein Glas Wasser. Alle drehen durch. Die Musik wird lauter. Die Leute tanzen. Auf den Tischen, auf den Stühlen, miteinander, alleine, nackt oder mit einem Tierkopf. Wir haben Spaß. Es läuft »Kiss« von Prince. Fabio, Sebastião und ich tanzen im Kreis. Sie werfen sich aufeinander und küssen sich. Wie süß die beiden doch sind. Da sehe ich die Zunge. Drück den beiden noch meinen Lippenstift auf die Wangen und drehe mich um. Simon steht vor mir. Er starrt mir tief in die Augen. Man sieht ihm an, dass er mal wieder sturzbesoffen ist. Das ist der Moment, in dem er es immer bei mir probiert. Ich frage mich, warum die Jungs ihn eigentlich immer einladen. Na ja, er sieht gut aus. Das reicht vielleicht ja schon. Er legt seine Hände um meine Hüfte. Vermutlich sieht das Ganze ziemlich lustig aus, weil er einen Kopf kleiner ist als ich und nach oben schauen muss. Ich könnte ihm auf den Kopf spucken. Soll ich das machen? Er versucht, mich zu küssen. Ich schubse ihn weg. Er stürzt auf das Sofa und bleibt regungslos liegen. Ist das ein Waschlappen. Pah! Brauch erst mal eine Kippe. Gehe in die Küche und werde von Odette abgefangen.

      »Wohin gehst du?«

      Mann, wie heiß sie ist. Wie sie mich anschaut.

      »Ich wollte in die Küche, eine rauchen.«

      Sie packt meine Hand und zieht mich in mein Zimmer.

      »Wie fühlst du dich?«

      Wie fühle ich mich eigentlich? Gute Frage.

      »Alles ist weich. Mein Körper ist entspannt, und ich bin total horny.«

      »Bienvenue dans le monde de l’amour.«

      »Ich hatte mich schon gefragt, wo du bist.«

      »Here I am, baby.«

      Sie wirft mich auf mein Bett. Gleitet über meinen Körper. Küsst mich. Erst die Lippen. Dann die Zunge. Ziemlich schnell sind wir nackt. Wir haben Sex. Wir können einfach nicht die Finger voneinander lassen. Und das Gute an der Pille ist, man fühlt sich die ganze Zeit wie kurz vor dem Höhepunkt. Es ist unglaublich. Die Tür geht auf. Uns interessiert das nicht. Simon steht plötzlich neben uns und faselt irgendetwas mit Entschuldigung. Er landet nackt im Bett. Wir vögeln gemeinsam. Die ganze Nacht und den Morgen. Langsam lässt die Wirkung nach. Ich merke, wie kaputt ich bin. Suche mir eine kleine Ecke in meinem Bett, die noch frei ist, und schlafe ein.

      Halbschlaf

      Ein Handy klingelt. Scheiße! Beim Versuch, meinen Oberkörper aufzurichten, stürze ich vom Bett. Es knallt und bebt.

      »Autsch!«

      Ich habe mir den Kopf angeschlagen. Stehe auf. Ich kann meine Augen kaum öffnen. Reibe mir durchs Gesicht und sehe vor mir diesen Knäuel an Menschen. Arme. Beine. Gesichter. Haare. Wundervoll. Ich mache mich daran, sie zu zählen, und komme auf fünf. Hätte nicht gedacht, dass so viele in mein Bett passen. Wieder was dazugelernt. Suche Odette. Ach ja, da ist sie ja. Ganz unten vergraben unter Cesar und Abla. Wie süß sie aussieht, wenn sie schläft. Werfe ihr einen Luftkuss zu. Plötzlich wird dieser schnucklige Moment von einem Schnarchen ruiniert. Es kommt von Simon. Verdrehe die Augen. Wie ich diesen Kerl hasse! Gehe in die Küche, hole den Minirevolver und komme zurück. Wie mache ich das am besten? Nehme ein Kissen, drücke es auf seinen Kopf und dann die Pistole. Ich möchte ja niemanden aufwecken. Spanne den Hahn und drücke ab. Es knallt nicht allzu laut. Gut gemacht. Die anderen schlafen noch. Langsam verfärbt sich das Kissen. Das ist natürlich blöd. Jetzt muss das in die Reinigung. Dort bin ich bereits Stammkunde. Leider bleibt das alles nur Kopfkino. Er schnarcht weiter. Ich verlasse den Raum und gehe ins Wohnzimmer. Trete auf einen Dildo, der zur Seite wegspringt. Halte mich gerade noch an der Wand fest. Das ist ja ein Minenfeld hier. Überall liegt etwas herum. Unterwäsche. Sexspielzeug. Nackte Menschen. Und ein kleiner Hund. Wie kommt der denn hierher? Den hab ich gestern gar nicht bemerkt. An was kann ich mich überhaupt noch erinnern? Alles ist ein wenig verschwommen. Ist der echt? Ja. Es ist ein Zwergdackel. Der ist ja süß. Mir kommen gleich die Tränen. Springe völlig euphorisch über all die Fallen auf dem Boden und beuge mich runter zu ihm.

      »Du bist ja niedlich.«

      Er wedelt mit seinem kleinen Schwanz. Nehme ihn auf den Arm und streichle sein Fell. Er gähnt mit seinem süßen Maul. Ich drücke meinen Kopf auf seinen Körper und kuschele mit ihm.

      »Braves Kerlchen. Ganz brav.«

      Stehe auf und trage ihn in die Küche. Ich brauche unbedingt einen Espresso. Auch die Küche ist voll mit nackten Menschen. Ich fasse es nicht. Es ist immer das Gleiche mit den beiden. Wenn sie eine Party schmeißen, endet es in einer Orgie. Die Wände mussten schon einmal komplett neu gestrichen werden. Kibum schläft auf dem Herd. Da muss ich aber eigentlich ran. Schaue den Zwergdackel an.

      »Na, mein Kleiner. Das ändern wir gleich mal, oder?«

      Er zieht den Kopf ein. Ich könnte ihn auffressen, so süß ist er. Gehe an die Herdplatte und drehe auf Stufe zwölf. Den Rest bereite ich schon vor. Schnappe mir die Mokkakanne. Fülle sie mit Wasser, Kaffee rein und zudrehen. Es kommt noch keine Reaktion. Ich grinse. Der Zwergdackel quietscht. Ob auch Hunde ein Faible für schwarzen Humor haben? Setze mich hin und warte auf den großen Moment. Der Hund legt sich auf den Küchentisch. Schon quillt ein wenig Rauch unter der Hose hervor. Merkwürdig. Er sollte es eigentlich merken. Ich bin erstaunt. Die Küchenuhr tickt. Das ist der große Countdown. Plötzlich verzieht er das Gesicht und reibt seine Nase. Jetzt reißt er die Augen auf. Er schreit und springt auf. Fasst sich an den Hintern und hampelt hin und her. Mein kleiner Zwergdackel erschreckt sich und wird zu einer Kampfmaschine. Eine neue Seite an ihm. Er springt vom Küchentisch und beißt Kibum in den Schritt. Kibum schreit nun noch lauter. Mein süßer kleiner Freund hängt zwischen seinen Beinen. Es ist ein wundervoller Anblick! Kibum ähnelt jetzt einem Karatekämpfer. Ich kann mir das Lachen nicht verkneifen. Und dazu knurrt auch noch der Hund. Ist das nicht zum Schießen!

      »Bravo! Bravo!«

      Kibum versucht, das Tier loszuwerden. Vergeblich.

      »Fantastisch!«

      Ich beginne zu klatschen. Nun rastet er völlig aus. Er läuft mitsamt dem Dackel im Schritt zum Gewürzschrank. Oh nein, was hat er vor? Er öffnet den Schrank und greift sich die Waffe. Shit.

      »Nein! Mach das nicht!«

      Er drückt ab. Meine flüchtige Bekanntschaft fällt zu Boden. Ich hebe die Hand vor den Mund. Kibum atmet hysterisch. Er hat den Gesichtsausdruck eines Mörders. Noch immer richtet er den Revolver auf das kleine Kerlchen. Was für eine Szene. Ich bin total geschockt.

      »Du bist doch verrückt geworden!«

      Er reagiert nicht. Er steht noch völlig СКАЧАТЬ