Reilly und Sunfrost: Chronik der Sternenkrieger 8 Romane. Alfred Bekker
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Название: Reilly und Sunfrost: Chronik der Sternenkrieger 8 Romane

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Автор

Жанр: Научная фантастика

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isbn: 9783956179884

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СКАЧАТЬ später war dort eine schematische Darstellung der Raumkugel zu sehen, die die Humanen Welten als ihr Territorium beanspruchten – was keineswegs bedeutete, dass sämtliche innerhalb des 50-Lichtjahre-Radius um die Erde gelegenen Systeme auch tatsächlich vollständig erforscht und zur Besiedlung durch irdische Siedler erschlossen waren.

      Auf jeweils entgegen gesetzten Seiten dieser Raumkugeln schlossen sich das Reich der K'aradan und das so genannte Niemandsland an das Territorium der Humanen Welten an. Wie groß das Reich der K'aradan tatsächlich war, wusste man bislang nicht. Klar war aber, dass seine Ausdehnung mindestens um den Faktor hundert die Ausdehnung der Humanen Welten überstieg. Weite Teile des heutigen Territoriums der Humanen Welten sowie der ebenfalls benachbarten Fulirr sowie der Ontiden waren früher einmal Teil des K'aradan-Reichs gewesen, dessen beste Tage längst Vergangenheit waren.

      Lieutenant Caporale markierte den Bereich des Niemandslandes, von dem nicht einmal die exakte derzeitige Ausdehnung bekannt war.

      „Wir haben uns lange Zeit als eher zurückhaltende Beobachter verhalten“, begann Raimondo. „Aber wir werden dies im Hinblick auf das so genannte Niemandsland nicht länger fortsetzen können. Zu lange sind wir schon im Ungewissen darüber, was sich auf dem ständig wachsenden Territorium unseres Feindes tut. Wie Sie wissen, hatte die Zurückhaltung einen taktischen Grund. Wir haben nicht einmal ausreichend Kriegsschiffe, um unsere Grenzten ständig zu bewachen. Das Space Army Corps ist dazu nicht ausgerüstet und wir befinden uns in einem schwierigen Prozess der Umstrukturierung. Die alte Strategie, die darin bestand, mit wenigen, aber gut bewaffneten und teilweise riesigen Kriegsschiffen so rasch wie möglich an den Punkt innerhalb des Territoriums der Humanen Welten zu gelangen, an dem es gewissermaßen brennt, hat endgültig ausgedient. Diese Erkenntnis führte insbesondere zur Entwicklung und Fertigstellung des ersten Prototyps des neuen Raumschifftyps, den wir als Scout-Klasse bezeichnen. Ein Zurück gibt es nicht mehr. Wir werden die neue Militärdoktrin Schritt für Schritt umsetzen, um danach besser und flexibler reagieren und größere Grenzsektoren der Humanen Welten gleichzeitig sichern zu können.

      In der Vergangenheit durften wir einerseits gegenüber den Qriid nicht unnötig auf uns aufmerksam machen. Andererseits hatten wir schlicht und ergreifend die Mittel nicht, um größere Expeditionen durchzuführen. Aber dies hat sich nun geändert." Admiral Raimondo blickte in die Runde. Er war jünger als so mancher der Kommandanten, die unter ihm dienten, was nicht wenige von ihnen murren ließ. Dass politische Protektion diesen Mann zum jüngsten Admiral aller Zeiten gemacht hatte, pfiffen die Spatzen von den Dächern. Dennoch mangelte es ihm erstaunlicherweise nicht an Autorität. „Wir haben jetzt die nötigen Ressourcen, um einen erneuten Erkundungsvorstoß in die Zone des Niemandslandes zu unternehmen. Es ist dringend notwendig, dass wir Informationen sammeln. Ihre Schiffe werden Teil dieser Mission sein, und auch ich werde an Bord des Zerstörers MERRRIT an der Operation teilnehmen. Ihr Auftrag lautet, die Lage zu sondieren und Hinweisen auf Aktivitäten der Qriid folgen. Es geht darum, so viel an Informationen zu sammeln, wie nur irgend möglich. Kampfhandlungen sind zu vermeiden. Da wir nicht wissen, wie weit die Abhör- und Entschlüsselungstechnik der Qriid entwickelt ist, wird der Funkverkehr während der vor Ihnen liegenden Operation auf ein Minimum reduziert. Sie bekommen vorher Ihre klaren Befehle und Richtlinien, sodass Sie unter normalen Umständen die ganze Zeit über Funkstille halten können – es sei denn, Sie stoßen auf etwas, das es notwendig erscheinen lässt, mich unverzüglich zu verständigen. Ich lasse Ihnen in dieser Hinsicht Ermessensspielraum. Auf die Berufung eines jeden von Ihnen in sein Kommando hatte ich persönlichen Einfluss, so dass es niemanden in diesem Raum gibt, dem ich die Kompetenz absprechen würde, in derartigen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen.“

      Danke für die Blumen, Admiral!, ging es Willard Reilly durch den Kopf. Der Gedanke, nach zwei Jahren erneut – und diesmal mit einem größeren Verband – in die überwiegend unerforschten Regionen des Niemandslandes vorzudringen, reizte ihn. Das Schlimmste an einer drohenden Gefahr ist die Ungewissheit, dachte er. Aber vielleicht kann unsere Mission dazu beitragen, sie wenigstens ein Stückweit zu mindern.

      Raimondo fuhr unterdessen fort: „Jede Ihrer Einheiten wird einen bestimmten Sektor zugewiesen bekommen. Die Daten befinden sich zusammen mit weiteren Befehlen auf den Bordrechnern Ihrer Schiffe und können unter Angabe Ihrer persönlichen Autorisation abgerufen werden. Wann Sie Ihre Offiziere und Mannschaften in Kenntnis setzen, bleibt Ihnen überlassen. Die Datenbank der Olvanorer im Kloster Saint Arran auf Sirius III hat uns das, von ihren Glaubensbrüdern, gesammelte Datenmaterial über die Raumregion, in der wir uns umsehen wollen, zur Verfügung gestellt. Es ist spärlich genug, aber Sie werden auf den jeweiligen Bordrechnern Ihrer Schiffe eine entsprechende Datenbank vorfinden. Ich hoffe, dass Ihnen die darin enthaltenen Berichte in irgendeiner Form weiterhelfen können.“ Raimondo ließ noch einmal den Blick schweifen, während Lieutenant Mara Caporale den Kartenausschnitt vergrößerte, sodass die Region, in der die Erkundungsoperation stattfinden solle, näher heran gezoomt wurde.

      „Die Code-Bezeichnung der Mission lautet Operation Scout“, erklärte Raimondo. „Und das bezieht sich keineswegs auf die Schiffsklasse, der die meisten der dabei eingesetzten Einheiten angehören.“ Ein verhaltenes Lächeln umspielte Raimondos Mundwinkel.

      Witzige Bemerkungen und lockerer Plauderton sind nicht seine Sache!, erkannte Commander Reilly. Er sollte sich auf diesem Gebiet erst wieder versuchen, wenn er ausgiebig vor Publikum geübt hat, sonst macht er sich nur lächerlich!

      In diesem Augenblick erschien in Admiral Raimondos Gesicht zum ersten Mal ein Zug, der sich als ein Zeichen leichter Verunsicherung interpretieren ließ. Aber schon im nächsten Moment hatte Raimondo sich wieder unter Kontrolle und sein Gesicht bot die gleichförmig-sachliche Oberfläche, die man von ihm gewohnt war.

      Auf der Sternenkarte erschien jetzt eine Linie in rot. Eine Sekunde später leuchtete noch eine Zweite in blau auf. Lieutenant Caporale nickte Raimondo kurz zu und dieser erklärte: „Die rote Linie stellt die mutmaßliche Grenze des Qriid-Imperiums dar, wie sie vor zwei Jahren Bestand hatte. Natürlich waren wir auf teilweise sehr vage Angaben und Vermutungen angewiesen. Im Wesentlichen fußten die zu Grunde liegenden Daten auf dem, was die STERNENKRIEGER von ihrer Mission zurückbrachte. Der Unsicherheitsfaktor ist selbstverständlich recht hoch anzusehen. Die blaue Linie bezeichnet die Ausdehnung des Imperiums, so wie wir ihn heute vermuten und unter der Voraussetzung, dass die Expansion in etwa mit gleicher Intensität vorangetrieben wurde. In den Grenzsystemen Bannister und New Hope gab es immer wieder Kontakte zu Spezies, deren Angehörige sich vor den Qriid auf der Flucht befanden. Die Angaben, die wir von ihnen erhielten, lassen den Schluss zu, dass bereits ein Drittel des ehemaligen Niemandslandes inzwischen fester Bestandteil des Qriid-Imperiums ist. Ich brauche Ihnen nicht sagen, was dies für die Zukunft der Menschheit bedeutet… Ihre jeweiligen Operationsgebiete sind so ausgewählt, dass wir den Fortschritt dieser bedrohlichen Entwicklung auf breiter Front verifizieren können.“ Raimondo atmete tief durch. „Wir werden zunächst einen Rendezvouspunkt in der Nähe des New Hope-Systems anfliegen, dessen Koordinaten bereits Teil der Befehlsdatei sind. Dort werden wir die letzten Lageberichte aus dem Grenzgebiet einholen. Anschließend brechen Sie zu den Ihnen zugewiesenen Raumregionen auf. Das wäre alles für heute. Passen Sie auf sich und Ihre Besatzungen auf.“

      Danke gleichfalls!, dachte Reilly. Wärme und Anteilnahme glaubhaft zu kommunizieren müssen Sie noch lernen, sollten Sie ernsthaft irgendwann eine politische Laufbahn anstreben – Admiral!

      1

      Eine Viertelstunde später betrat Commander Reilly die Brücke der STERNENKRIEGER.

      Lieutenant Commander Thorbjörn Soldo, der Erste Offizier des Leichten Kreuzers, nahm Haltung an.

      „Captain…“

      „Rühren, I.O.“

      „Willkommen СКАЧАТЬ