Название: Reilly und Sunfrost: Chronik der Sternenkrieger 8 Romane
Автор: Alfred Bekker
Издательство: Автор
Жанр: Научная фантастика
isbn: 9783956179884
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„Dr. Rollins ist an Bord!“, meldete Jessica Wu auf der Brücke der STERNENKRIEGER.
Soldo führte während des Rendezvousmanövers das Kommando auf der Brücke und Fähnrich Rajiv durfte seine Fähigkeiten als zukünftiger Ruderoffizier unter Beweis stellen – auch wenn Lieutenant Ramirez seine Aktionen kritisch verfolgte und ihm die ganze Zeit über buchstäblich auf die Finger sah.
Doch es gab bis auf minimale Korrekturen nichts an Rajivs Steuerkünsten auszusetzen.
„Dr. Rollins soll sich sofort im Raum des Captains melden“, sagte Soldo an die Kommunikationsoffizierin gewandt.
„Aye, aye, Sir!“, bestätigte Jessica Wu.
„Fähnrich Rajiv?“
„Ja, Sir?“
„Schalten Sie auf maximale Beschleunigung. Wir wollen möglichst bald in den Sandströmraum eintauchen!“
„Aye, aye!“
Wenig später rumortete der Boden unter den Füßen der Brückenoffiziere. Sie konnten die Vibrationen der leistungsstarken Ionentriebwerke spüren, die sich in der Warmlaufphase immer besonders stark zeigten.
„Wir werden die letzten bei New Hope sein“, kündigte Waffenoffizier Chip Barus an.
Soldo zuckte die Schultern.
„Heißt es nicht, dass die Letzten die Ersten sein werden?“
5
Dr. Miles Rollins erschien im Raum des Captains. Ein verlegenes Lächeln stand im Gesicht des Arztes, der offenbar bereits erwartet hatte, nicht gerade freudig willkommen geheißen zu werden.
„Ich hoffe, Ihr Vortrag ist beim Publikum auf Interesse gestoßen, Dr. Rollins“, begann Commander Reilly das Gespräch. Der Schiffsarzt hob die Augenbrauen.
„Sir, es tut mir leid, wenn es durch den Umstand, dass ich auf Sedna weilte, irgendwelche Schwierigkeiten entstanden sein sollten.“
„Schwierigkeiten? Wir waren im Bereitschaftsstatus, Dr. Rollins. Das bedeutet, kein Besatzungsmitglied darf sich so weit entfernen, dass es nicht innerhalb von sechs Stunden an Bord sein kann!“
„Das ist mir bekannt, Captain. Aber wie Sie den Unterlagen entnehmen können, hat Raimondo die Sache abgesegnet.“
„Ja, das habe ich gesehen“, bestätigt Reilly. „Und jetzt verraten Sie mir bitte, wieso Raimondo Ihnen die Genehmigung gegeben hat? Schließlich wusste der Admiral besser als jeder andere, dass wir in Kürze aufbrechen würden!“
„Es gibt nicht viele, die sich mit extraterrestrischer Medizin beschäftigt haben“, erklärte Miles Rollins. „Ich bin einer der wenigen. Schon im Studium hat mich dieses Gebiet fasziniert, nur leider ist es bislang weder ein eigenständiger Bereich der Medizin, noch fließen massenhaft Forschungsgelder in die wenigen Projekte, die mit dem Bereich zu tun haben.“
„Das mag bedauerlich sein, ich begreife ehrlich gesagt den Zusammenhang noch nicht, Doktor.“
„Admiral Raimondo hat mich dazu ermutigt, weiterhin auf diesem Gebiet tätig zu sein. Als Schiffsarzt eines Raumschiffs besitze ich ja auch einiges an praktischer Erfahrung auf diesem Gebiet. Und an der Far Galaxy Akademie ist man inzwischen auf mich aufmerksam geworden. Um Ihre Frage klipp und klar zu beantworten: Admiral Raimondo glaubt wohl, dass es mittelfristig gesehen für das Space Army Corps sehr wichtig ist, Spezialisten in Exomedizin und Exobiologie auszubilden.“
„Und Sie denken, dass er deswegen ein Auge zugedrückt hat.“
„Ich kann es mir nicht anders denken.“
Reilly atmete tief durch und lehnte sich in seinem Schalensitz etwas zurück. „Es ist gut möglich, dass Sie Recht haben, Dr. Rollins.“
„Es freut mich, dass auch Sie Verständnis aufbringen für…“
Reilly unterbrach sein Gegenüber. „Sie werden sich früher oder später entscheiden müssen, Doktor. Für Ihren Dienst im Space Army Corps oder die Forschung.“
„Sie irren sich. Die wollten auf der Far Galaxy Akademie lediglich den Vortag eines Praktikers haben, der bereits Patienten aus zwei Dutzend verschiedenen Spezies verarztet hat. Das ist alles.“
„Wenn Sie das sagen, Doktor.“
„Hören Sie, ich werde den I.O. oder Sie beim nächsten Mal nicht umgehen. Das ist es doch, was Sie ärgert, oder?“
„Nun…“
„Und außerdem kann ich meine Krankenschwester ja nach und nach als Aushilfsärztin ausbilden!“ Dr. Rollins grinste. „Ich meine, wenn es noch mal sehr eilig sein sollte…“
Reillys Gesichtszüge entspannten sich etwas.
Simone Nikolaidev eine Ärztin?, überlegte er. Das Zeug dazu hätte sie sicherlich. Aber wahrscheinlich ist der Zug bald für sie abgefahren und sie wird dann den Mumm nicht mehr aufbringen, noch einmal von vorn anzufangen und zu studieren.
„Wegtreten, Doktor.“
„Aye, aye, Captain!“
6
„Sie sind gut geworden, Fähnrich White!“, stellte Lieutenant Morton Gorescu, der Erste Leitende Ingenieur der STERNENKRIEGER fest. Sämtliche Kalibrierungen und Systemüberprüfungen, die vor dem Start des Leichten Kreuzers von Spacedock 1 notwendig gewesen waren, hatte Catherine White durchgeführt.
Nur deshalb hatte Gorescu noch bis zum letzten Augenblick auf dem Mond bleiben können, was ihm aus gewissen Gründen sehr wichtig gewesen war.
Die etwas zur Fülligkeit neigende junge Frau diente von Beginn an auf der STERNENKRIEGER. Gut zwei Jahre waren das jetzt und der Zeitpunkt, da man sie zum Lieutenant befördern würde, war eigentlich absehbar.
Gorescu blickte noch einmal kurz über die Anzeigen und Displays in Kontrollraum A. Das Ionentriebwerk schaltete sich jetzt, nach Erreichen von 0,4 LG automatisch ab. Gleichzeitig begannen die Anzeigen und Kontrollen aufzublinken, die zur Überwachung des Sandströmaggregats dienten.
Der Ruderoffizier hatte die entsprechenden Schaltungen vorgenommen. Alles was dem Leitenden Ingenieur und seiner Techniker-Crew noch blieb, war die Funktionen des Sandströmantriebs auf Fehler zu überwachen.
„Man wird Sie bald befördern, Lieutenant White“, kündigte Gorescu an. „Wahrscheinlich werden Sie sich das Schiff aussuchen können. Ich werde Ihnen jedenfalls eine hervorragende dienstliche Beurteilung schreiben, bevor ich gehe…“
„Bevor Sie gehen?“, fragte Catherine White etwas verwirrt.
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