Reilly und Sunfrost: Chronik der Sternenkrieger 8 Romane. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу Reilly und Sunfrost: Chronik der Sternenkrieger 8 Romane - Alfred Bekker страница 29

Название: Reilly und Sunfrost: Chronik der Sternenkrieger 8 Romane

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Автор

Жанр: Научная фантастика

Серия:

isbn: 9783956179884

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СКАЧАТЬ standen seine Überlebenschancen bei Null.

      Bis der Sturm abgeflaut war und seine Tanjaj-Brüder ihn anpeilen und retten konnten, war von im wahrscheinlich nichts weiter als ein Eisklotz geblieben. Wenn nicht zwischendurch die Vielbeiner meiner Spur folgen und mich in einen unscheinbaren Kalkrückstand verwandeln!

      Nirat-Son sandte eine der üblichen Gebetsformeln an jenes höchste Wesen, in dessen Auftrag er zu handeln glaubte. Er wiederholte es immer wieder, einem Mantra gleich. Tanjaj lernten dies während ihrer Konditionierung. Der Erhaltung der psychischen Stabilität in Krisensituationen wurde in der Tanjaj-Ausbildung allerhöchste Priorität zugewiesen.

      Die Kälte drang nun zunehmend in seine Thermokleidung hinein. Ich werde mich bewegen müssen!, dachte er. Sonst bin ich in Kürze tot.

      Er überlegte, seinen Tanjaj-Nom zu verständigen, entschied sich dann aber dagegen. Was hätte es gebracht, Bras-Kon gegenüber einen Bericht abzugeben, der nichts anderes als die eigene verzweifelte Lage zum Inhalt gehabt hätte?

      Seine Tanjaj-Brüder hatten keine Möglichkeit ihn zu retten, solange der Sturm mit gleicher Stärke fortdauerte. Warum hätte er sie mit seiner Verzweiflung belasten sollen? Der einzige Grund, den es in seiner jetzigen Lage hätte geben können, hätte darin bestanden, wenn er seinen Tanjaj-Brüdern irgendeine wichtige, neue Erkenntnis über diesen Eisplaneten hätte vermitteln oder sie vor einer Gefahr warnen können.

      Aber das war nicht der Fall.

      Die Gefahr durch die Vielbeiner war Bras-Kon und seinen Tanjaj bekannt und Nirat-Son hoffte nur, dass sie sich darauf eingestellt hatten.

      Die Gedanken rasten jetzt nur so durch Nirat-Sons Hirn. Alles Mögliche mischte sich in einem bunten Kaleidoskop aus teils wirren Gedanken.

      Selbst der Gedanke an den sanft geschwungenen Schnabel der hübschen Eierlegerin Anré-Sé war darunter, in die er sich so unglücklich verliebt hatte.

      Ich bin tot!, dachte er. Tot, ohne mit einer Eierlegerin eine Brut geteilt zu haben, tot, ohne jemals mehr unter den Tanjaj gewesen zu sein als Rekrut…

      Nirat-Son versuchte, diese deprimierenden Gedanken so gut es ging zu verscheuchen.

      In geduckter Haltung kämpfte Nirat-Son gegen den Wind an, wurde manchmal von ihm getrieben, taumelte vorwärts, fiel zu Boden und rappelte sich wieder auf. Den Schmerz in seinem Bein versuchte er zu ignorieren, was ihm mit zunehmender Kälte immer leichter fiel.

      Das Antigrav-Pak ließ er zurück.

      Es war jetzt nur noch eine unnütze Belastung.

      Nirat-Son spürte, wie langsam die Kraft aus ihm wich. Seinen rechten Krallenfuß spürte er schon gar nicht mehr. Die Kälte durchdrang nach und nach alles und ließ ihn bis ins Mark frieren. Er zitterte.

      Ich bin bereit, dachte er irgendwann, als er schon glaubte, langsam denk klaren Verstand zu verlieren und in den Tod hinüberzudämmern. Ich bin bereit, mich dem Gericht zu stellen.

      Er sank zu Boden.

      Die nach hinten geknickten Knie berührten den Schnee.

      Welchen Sinn hatte es noch, sich wieder aufzurappeln? Waren die verbleibenden Kräfte nicht sehr viel sinnvoller in ein Gebet investiert? Aber die Religion der Qriid verbot den Selbstmord. Und war ein vorzeitiges Aufgeben nicht auch eine Art von Selbstmord?

      Also kroch er vorwärts. Die Kraft, sich auf die Beine zu stellen und gegen den Wind zu behaupten, hatte er nicht mehr.

      Das Gefühl für Zeit ging vollkommen verloren. Die Kälte tötete nach und nach jede Empfindung.

      Der Schneefall ließ nach, die vom Ortungsgerät aufgezeichnete Windgeschwindigkeit hingegen nicht. Sie nahm sogar noch zu.

      Die Bewegungen, mit denen er seinen Körper auf allen Vieren voranschleppte, wurden immer schwächer und er ertappte sich bei einem Gedanken, den er niemals einem Priester hätte offenbaren dürfen. Wenn ich bei den Vielbeinern geblieben wäre, dann hätte ich jetzt bereits alles hinter mir!

      Dann stoppte er in der Bewegung. Er starrte durch seine auf Infrarot-Modus geschaltete Schutzbrille in die Nacht hinein und sah…

      …einen Hügel.

      Der Schnee türmte sich dort auf und da die Oberfläche dieses nur wenige Anhöhen natürlichen Ursprungs aufwies, kam Nirat-Son sofort der Gedanke, dass dort etwas sein musste, was die Wölbung verursachte. Ein durch Spannungen aus dem Eis heraus gebrochenes Stück vielleicht? Oder die Spitze eines Gebirges? Aus den allgemeinen Daten, die Nirat-Son über diese Welt studiert hatte, wusste er, dass der Planeten umspannende Ozean von ein paar Inseln unterbrochen wurde. Keine von ihnen war größer als fünfzig Quadratkilometer, aber wenn man sich in einer Simulation die Oberflächentemperatur im Durchschnitt um dreißig oder vierzig Grad wärmer vorstellte, dann hätte sich das Bild einer wasserblauen Kugel ergeben, auf der sich ein paar dunkle, pockenartige Punkte befanden.

      Die Landmassen!, dachte Nirat-Son sarkastisch. Vielleicht habe ich einen dieser aus dem Eispanzer herausragenden Gipfel erreicht. Den Schlot eines Vulkankraters vielleicht…

      Es konnte ihm gleichgültig sein, worum es sich letztlich handelte. Deshalb verzichtete er auch darauf, sich mit Hilfe seines Ortungsgerätes darüber Klarheit zu verschaffen. Es lohnte den Kraftaufwand einfach nicht. Auf jeden Fall konnte er hier etwas Deckung finden. Du wirst dein Leiden dadurch verlängern!, meldete sich eine Stimme in seinem Hinterkopf, während er die letzten Kräfte mobilisierte und voran kroch.

      In der Ferne dämmerte bereits der Morgen, als er die Anhöhe endlich erreichte.

      Erschöpft sank Nirat-Son in eine Mulde. Ein schöner Ort zum Sterben. Erinnert er nicht an eine qriidische Brutmulde? Ein Vers aus der Weisheit des Ersten Aarriid fiel ihm ein. Aus Kalk war das Ei, dem du entschlüpft bist – und aus Kalk sind die Gebeine, die von dir bleiben. So lass den Kalk beim Kalk und halte die Seele nicht fest, wenn sie entschweben will, da ihre Zeit gekommen ist.

      ENDE

       wird fortgesetzt...

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