Seewölfe Paket 24. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 24

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954399925

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СКАЧАТЬ brüllte er.

      Augenblicklich bereute er, daß er den Mund aufgetan hatte. Denn nun setzte wieder dieser schaurige Effekt ein, der seine Worte verzerrte, sie verstärkte und zu einem lauten Dröhnen werden ließ.

      „Nein – nein – nein“, ertönte es von allen Seiten zu seinem Entsetzen. Sie verhöhnten ihn, die Gnomen, Trolle oder Erdmänner, die sich hier ein unsichtbares Stelldichein gaben. Oder die Teufel waren es, die so schaurig und schrecklich all seine Worte nachäfften.

      Aus dem abwehrenden „Nein“ wurde ein Konzert, eine Kakophonie schaurig klingender Töne, die wie in einer riesigen Kathedrale widerhallten. Mal wurden sie lauter, dann leiser, dann kehrten sie zurück, bis die gesamte Umgebung heftig vibrierte.

      Am liebsten wäre er wieder in eine wohltuende Ohnmacht gefallen, aber wie es aussah, mußte er wohl all die Schrecken bei vollem Bewußtsein durchstehen und erleben.

      Reglos blieb er noch eine Weile in der Nässe liegen. Er fluchte jetzt auch nur noch lautlos, damit ihn die Geister nicht hörten.

      Wo bin ich bloß? fragte er sich immer wieder beklommen. Was befindet sich um mich herum?

      Er fand darauf keine Antwort. Er verhielt sich jetzt absolut still und ruhig. Wenn er sich nicht bemerkbar machte – so seine abstrusen Vorstellungen –, dann würden ihn „die anderen“ vielleicht auch gnädigerweise in Ruhe lassen und das Interesse an ihm verlieren.

      Aber selbst das hielt er nicht lange in dieser fürchterlichen Umgebung aus. Zudem konnte er nicht auf ewig in der Finsternis liegen und auf ein Wunder warten.

      Nach endlos langer Zeit erhob er sich und wollte aufstehen.

      Da merkte er, daß es nicht ging. Sein Holzbein war beim Teufel und zersplittert. Richtig, vorhin hatte es auch so entsetzlich laut gekracht und gesplittert.

      Auch das noch! dachte er verbiestert. Jetzt konnte er nicht einmal mehr laufen. Völlig hilflos war er.

      Verdammt, verdammt, warum hatte ihm Mary auch diese lausige Bratpfanne auf den Schädel hauen müssen! Daß er die Reaktion selbst herausgefordert hatte, kam ihm überhaupt nicht in den Sinn. Jetzt war seine bessere Ehehälfte an allem schuld. Jetzt konnte sie auch sehen, wie sie mit den Drillingen fertig wurde. Ja, ganz sicher würden es Drillinge werden. Zwei Söhnchen kamen selten allein.

      Mit einem Ruck richtete er sich auf. Schließlich war er ein O’Flynn, und die waren hart im Nehmen und Austeilen.

      Daß über ihm ein riesiger Stalaktit von der Decke hing, konnte er nicht ahnen. Er hatte auch noch nie etwas von Stalaktiten oder Stalagmiten gehört.

      Jetzt schloß er erneut ihre Bekanntschaft.

      Ein gewaltiger Gong begann zu hallen, als wenn in Old O’Flynns malträtiertem Schädel eine riesige Glocke geschlagen würde. Ein spürbares Schwingen und Vibrieren pflanzte sich nach allen Seiten fort, und wieder klang es geisterhaft hohl von allen Ecken zurück.

      Diesmal war der Alte so benebelt und rammdösig, daß er nahe daran war, seinen Geist aufzugeben.

      Ein wilder, furchtbarer Schmerz durchzuckte seinen Schädel, und zum dritten Male brannte ein Feuerwerk vor ihm ab, das ihn bis ins Mark seiner Knochen erschütterte. Der heilige Bimbam selbst schien mit einem funkensprühenden Hammer zugeschlagen zu haben.

      Ächzend sank Old O’Flynn in die muldenähnliche Vertiefung zurück.

      Nein, dachte er entsagungsvoll, an diesem höllischen Tag hatte sich alles gegen ihn verschworen. Er war aus der Liste der Begünstigten endgültig gestrichen worden, und nicht einmal ein Hund würde mehr einen Knochen von ihm nehmen. Gott und die Welt hatte er gegen sich und ein Schicksal, das es ausgesprochen bösartig mit ihm meinte.

      Von wegen – Vater werden ist nicht schwer! Ein Martyrium war das. Achtmal war alles glattgegangen, doch jetzt hatte der Satan persönlich die Sache in die Hand genommen und zahlte es ihm heim.

      Eine glühende Sonne raste auf ihn zu, ein feuriger Ball aus Glut und greller Lohe. Dicht vor seinen Augen flog sie auseinander, berstend und krachend, zersplitternd und dröhnend, als würde die gesamte Welt in Fetzen gerissen.

      Das mußte jetzt die dritte oder vierte Beule auf seinem Schädel sein, schätzte er. Mindestens drei riesige Hörner wuchsen ihm.

      Die Dösigkeit übermannte ihn fast. Er fühlte sich wie einer, der viel zuviel gesoffen hatte und jetzt mit einem riesigen schmerzenden Schädel herumrannte.

      Ein feiner Tag war das heute! Wenn er davon nur die geringste Ahnung gehabt hätte, dann wäre er gar nicht erst aus der Koje gestiegen.

      Old O’Flynn bemitleidete sich selbst. Er hatte die Nase voll von den bunten feurigen Sternchen, die ihn dauernd umkreisten. Er konnte einfach nicht mehr.

      Ha! Aber die Heiligen konnten ihm vielleicht noch helfen. Er hatte sie nur selten gebraucht, weil er sich immer selbst geholfen hatte. Aber für was waren die Burschen schließlich da!

      Er versuchte es erst mit dem guten Sankt Elmo, weil der schon öfter mal auf dem Schiff gehockt und sie erschreckt hatte.

      „Hol mich raus aus der Hölle!“ flüsterte der Alte so leise, daß es keinen Widerhall gab.

      Doch Sankt Elmo ließ nichts von sich hören, jedenfalls unternahm er nicht das geringste, um den geplagten Alten aus seiner mißlichen Lage zu befreien. Vielleicht aber war er auch gerade anderweitig beschäftigt.

      Old O’Flynn lauerte noch ein bißchen, doch Sankt Elmo schwieg sich sehr gründlich aus.

      Na, es gibt ja noch mehr, dachte er unwirsch. Einer von ihnen würde ihm wohl aus seiner brenzligen Situation helfen.

      Ziemlich ungeduldig wandte er sich an den heiligen Nothelfer Antonius. Der war eigentlich für Wind und Wetter verantwortlich, so daß Old O’Flynn bezweifelte, daß er hier etwas ausrichten konnte.

      „Hilf mir, wenn du so ein Mann bist, wie man von dir sagt“, murmelte er vor sich hin.

      Das Murmeln klang nun schon etwas lauter als das Flüstern. Daher bestand die Antwort des heiligen Antonius auch nur aus einem hohl klingenden Gemurmel, das sich eine ganze Weile fortsetzte. Damit ließ es der Patron aber auch bewenden.

      Old O’Flynn überlegte angestrengt. Klar, er konnte sich noch an den vornehmsten Patron der See wenden, und das war der heilige Nikolaus, aber der gehörte den Franzosen und hatte im fernen Frankreich offenbar genügend zu tun. Oder er war nicht bereit, einem in der Klemme sitzenden Engländer zu helfen.

      „Wenn du mir nicht hilfst“, knurrte Old Donegal erbittert, „dann sei darauf gefaßt, daß dein Ansehen bei mir arg leiden kann. Genauer gesagt, dann hast du bei mir endgültig Verschissen!“

      So haderte und schimpfte er mit den Heiligen, die partout nicht auf sein Anliegen eingehen wollten.

      Hm, überlegte er, wenn die Kerle zu faul zum Helfen waren, konnte man es ja mit der Santa Barbara versuchen. Die war die Patronin der Artillerie und hatte gewissermaßen ja auch mit ihnen zu tun.

      War wohl nichts, dachte er nach einer Weile. Dann griff er sich gedanklich den heiligen Sankt Michael heraus.

      Als der СКАЧАТЬ