Seewölfe Paket 24. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 24

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954399925

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СКАЧАТЬ hast recht gehabt, Hesekiel“, sagte Jean Ribault. „Bis zum späten Nachmittag dürften wir mit dem Anschlagen fertig sein. Ich habe nicht geglaubt, daß wir es so schnell schaffen. Immerhin ist es eine Heidenarbeit.“

      Der alte Schiffbaumeister nickte lächelnd.

      „Vor Einbruch der Dämmerung sind wir fertig. Ich schlage vor, daß wir dann morgen früh damit beginnen, die Karavelle mit allen Mann auf den Strand zu ziehen und abzupallen. Es ist besser, wenn wir das bei Tageslicht tun. Morgen sind die Männer auch wieder frisch und ausgeruht.“

      „Vorschlag angenommen“, sagte der Franzose.

      Inzwischen ging Mary O’Flynn nach achtern, wo sich Gotlinde und Gunnhild mit den Kindern aufhielten.

      „Hier in der Bucht wimmelt es von Langusten“, sagte sie. „Ein paar haben wir ja heute morgen schon an der Bay gefangen. Aber hier gibt es viel mehr. Die Männer werden hungrig sein, wenn sie mit der Arbeit fertig sind. Wenn wir ihnen dann Langusten, Brot und Wein zum Essen anbieten, wird das für alle ein Festmahl. Wollt ihr mit, weitere Langusten fangen?“

      Die Frau des Wikingers nickte begeistert. Auch Gunnhild war sofort eifrig bei der Sache.

      „Und wer paßt inzwischen auf die Kinderchen auf?“ fragte sie.

      „Martin ist ja an Bord“, sagte Mary, „der kann mal hin und wieder nach den Kleinen sehen. Außerdem sind wir ganz in der Nähe. Da kann nichts passieren.“

      Sie nahmen große geflochtene Körbe für die Langusten mit und gingen von Bord.

      Martin sah ihnen grinsend nach, wie sie im flachen Strandwasser auf Langustenfang zogen.

      Es wimmelte hier wirklich von den Tieren. Alle drei Frauen sammelten mit Feuereifer Langusten ein, die in Strandnähe herumkrebsten.

      Mary war so eifrig bei der Sache, daß sie darüber ihren alten Brummbär ganz vergaß.

      Innerhalb einer knappen Stunde hatten sie drei Körbe voll.

      „Ob das reicht?“ fragte Gotlinde. „Ich kenne doch den Bärenhunger der Kerle.“ Sie sah zweifelnd auf die Masse krabbelnder Leiber, die ihre Fühler nach allen Seiten streckten.

      „Wir sammeln noch mehr“, entschied Mary, „es gibt ja genügend. Außerdem haben wir noch reichlich Zeit bis zum Abend. Dann entzünden wir am Südufer der Bucht ein Feuer und bereiten sie zu.“

      Erneut herrschte Betriebsamkeit in der Bucht. Während die Männer hart arbeiteten, fingen die drei Frauen weiterhin Langusten, bis kein Zweifel mehr daran bestand, daß sie reichen würden, selbst wenn der Hunger noch so groß war.

       4.

      Old O’Flynn hatte allen Grimm der Welt in sich. Grollend und vor sich hin brabbelnd, wackelte er aus der Jolle und gab ihr noch einen wütenden Fußtritt.

      Dann befühlte er voller Zorn seinen Schädel und erschrak. Himmel, er rannte ja wie ein Einhorn durch die Gegend. Die Beule mußte mindestens zehnmal größer als sein Schädel sein. Er schielte ein bißchen nach oben in der Erwartung, ein recht großes Gebilde zu sehen, aber da war nichts, was ihn mächtig erstaunte.

      „Scheißtag“, knurrte er, „die Welt kann mich mal. Die werden mich noch kennenlernen, und zwar gründlich.“

      Old O’Flynn stapfte weiter, einfach aufs Geratewohl zog er los und nahm Kurs Nordost quer über die Halbinsel.

      So bemerkte ihn auch der Ausguck in der Kiefer nicht, denn Old O’Flynn entzog sich allen Blicken auf seinem eigenwilligen Kurs.

      Ein warmer Wind wehte ihm um die Ohren. Über ihm spannte sich ein seidiger Himmel, und aus Osten war leise das Rauschen des Meeres zu hören. Auch das leise Tosen der Wogen, die sich über dem Korallenriff brachen, drang an seine Ohren.

      Er hörte es nicht in seinem Zorn. Er sah auch nicht die liebliche Landschaft mit den Palmen, die Dünen, die sanften Täler und das dichte Strandgestrüpp. Er wollte auch gar nichts sehen, er wollte einfach nur mal ein Stück laufen, um diese verdammte Bratpfanne und alles, was dazugehörte, zu vergessen.

      Je weiter er rannte, desto mehr kroch der Zorn in ihm hoch. Er kniff die Lippen zusammen und schimpfte leise vor sich hin. Manchmal lachte er auch gallebitter und höhnisch auf.

      „Ha, Vater, was?“ schrie er in den blauen Himmel. „Wenn das jedesmal mit der Bratpfanne eingeläutet wird, kann ich darauf verzichten. Außerdem hab’ ich genug Krakeeler in die Welt gesetzt. Bin ich vielleicht der Kalif von Bagdad?“

      Fuchtig, gallig und giftig ging er weiter, humpelte durch ein Dünental und griff wieder nach seinem Schädel. Der brummte immer noch wie ein aufgescheuchter Bienenstock. Und von der Beule hatte er das Gefühl, sie würde bis an die Kimm reichen, wenn er sich nur bückte.

      Nach einer Weile riß er beide Arme hoch. Da ihn ohnehin keiner hörte, führte er lauthals Selbstgespräche und beklagte sich maulend.

      Die Vorstellung, Vater zu werden, lud seinen Zorn immer mehr auf, bis er zum Bersten angefüllt war.

      „So ein Quatsch!“ rief er laut. „Da sind ja meine Enkel Hasard und Philip wesentlich älter als mein Sohn, wenn der in sieben Monaten das Licht der Welt erblickt!“

      Daß es ein Sohn werden würde, stand für Old O’Flynn natürlich völlig außer Zweifel. Es gab gar keine andere Möglichkeit. Sieben Söhne hatte er schließlich in die Welt gesetzt. Die eine Tochter Gwendolyn war da nur eine Ausnahme gewesen, sozusagen ein Ausrutscher, ein Irrtum.

      Er kicherte boshaft und stieß mit seinem Holzbein so heftig in den Sand, daß eine große Wolke vor ihm aufstob.

      „Ha, die sind dann schon fast fünfzehn Jahre alt, meine Enkelchen! Und ich bin dann mein eigener Urgroßvater. Das ist verwandtschaftlich gar nicht zu lösen.“

      Dann fiel ihm siedendheiß etwas anderes ein, und das entflammte seinen Zorn noch mehr und stachelte ihn wieder mächtig an.

      „Verdammt!“ murmelte er betroffen. „Was werden nur die anderen denken? Das spricht sich doch schnell herum, die erstaunliche Tatsache, daß ich wieder Vater werde. Der Profos“, rief er wild, „der wird sich doch halb totlachen, was, wie? Und die anderen erst!“

      Er glaubte schon jetzt, das homerische Gelächter Edwin Carberrys in seinen Ohren gellen zu hören. Diese Vorstellung trieb ihn fast zur Weißglut.

      „Lach du nur!“ schrie er. „Dir werd’ ich’s schon geigen, und zwar mit dem Holzbein, du Hurensohn! Du bist der erste, der durch die Rutsche geht, wenn sie fertig ist.“

      So schrie, rief oder fluchte er vor sich hin. Dann mußte er sich erst einmal in den Sand setzen, um zu verschnaufen. Das alles regte ihn doch mächtig auf – hauptsächlich das selten dämliche Lachen des Profos’.

      Er fand, daß seine Beule noch mehr angeschwollen war. Wie der Himmelsdom wölbte sie sich auf seinem Schädel.

      Vater – hm – hm. Er dachte an den Wikinger Thorfin Njal. Der war ja auch nicht mehr der Jüngste, der graurotbärtige Riese. Dieser behelmte Nordpolaffe hatte aber immerhin gleich ein Pärchen СКАЧАТЬ