Seewölfe Paket 24. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 24

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954399925

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СКАЧАТЬ sogar Drillinge!

      Bei dieser Vorstellung brach Old Donegal der Schweiß aus. Um Himmels willen, möglich war schließlich alles.

      Zwillinge oder Drillinge, dachte er wie betäubt. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und überlegte krampfhaft, was sein Sohn Dan wohl dazu sagen würde. Nicht zu den Zwillingen oder Drillingen – überhaupt und so! Das war auch noch ein Kapitel für sich. Der „Bengel“ würde ganz sicher auch noch ein paar dämliche Sprüche ablassen, und dann würden sie gemeinsam wie kranke Hengste wiehern, diese Rabauken.

      Sehr verdrießlich starrte er grübelnd vor sich hin. Aber das half auch nichts, und so setzte er seinen Marsch ins Blaue wutgeladen fort.

      Jetzt war er richtig in Braß, denn hinter jeder Düne, hinter jedem Strauch und Gestrüpp sah er im Geiste Carberry hocken, der sich über ihn halb totlachte.

      „Na, du alter Zausel“, würde er höhnen, „hast noch mal was auf Kiel gelegt, was, wie? Wer hätte das von dir gedacht, wo du doch schon älter als Methusalem bist.“

      „Verflucht noch mal!“ knurrte der Alte erbittert. „Du gehst sowieso durch die Rutsche, aber vorher wickel’ ich dir noch mein Holzbein achtmal um den Hals.“

      Es ging jetzt etwas bergan, eine bewachsene Düne hoch. Eine dichte Gruppe aus Gestrüpp versperrte ihm den Weg.

      Aber das focht Old Donegal nicht an. Er war ohnehin in Braßfahrt und rammte blindwütig alles, was ihm im Weg war.

      Auch hier durchstieß er voller Zorn wie ein wutschnaubender Bulle das Gestrüpp, doch diesmal erlebte er eine höllische Überraschung.

      Übergangslos und ganz überraschend gab der Boden unter ihm nach. Old O’Flynn schnappte hörbar nach Luft. Dann griff er mit einem wilden Schrei um sich.

      Aber da war nichts mehr. Höchstens ein großes Loch, in das er hineinfiel und das mitten bis ins Erdinnere zu führen schien.

      Er strampelte und schrie, aber der Boden unter seinen Beinen gab ständig nach.

      Dieses lausige Gefühl des Fallens kannte er allerdings nur zu gut. Er hatte wieder mal seine „Rutsche“ beschworen, und jetzt war er selbst das Opfer geworden. So war das auch damals auf der Schlangen-Insel gewesen, als er sich im Geist mit dem Bau einer Kneipe beschäftigt hatte und auf die Suche nach einem idealen Plätzchen gegangen war. Damals hatte auch der Boden auf so ähnliche Art nachgegeben, und er hatte eine Höllenreise begonnen, von der er heute noch träumte.

      Sein gellender Schreckensschrei riß ab, denn jetzt begann für den geplagten Old O’Flynn ein neuerliches Martyrium, das er sich nicht hätte träumen lassen.

      Um ihn herum wurde es dunkel, gleich darauf stockfinster. Seine Gedanken überschlugen sich, denn es ging in höllischer Fahrt abwärts, und das war eine Art Schlittenfahrt, die er auf dem Hintern absolvierte.

      Er hatte ja schon einmal davon gehört, daß es geheimnisvolle Löcher in der Erde gab. Fiel man in die hinein, dann blieb man mitten in der Erde stecken. Es hatte aber auch schon Fälle gegeben, bei denen man auf der anderen Seite der Erde wieder herausfiel.

      Das nahm Old O’Flynn jetzt allen Ernstes an. Und ausgerechnet ihm mußte das passieren. Er hatte Angst davor, mitten in der Erde steckenzubleiben, aber noch mehr Angst hatte er davor, auf der anderen Seite wieder hinauszufliegen. Denn dann hatte er mit Sicherheit so ein Tempo drauf, daß er ohne weiteres bis zum Mond fliegen würde. Und dann konnte er da mutterseelenallein hocken, und kein Mensch wüßte, was mit ihm passiert war. Und überhaupt – wie sollten sie ihn auf dem Mond jemals finden? Nicht mal der Profos würde ihn da vermuten.

      „Ich will nicht zum Mond!“ brüllte er heiser vor Angst.

      Aber ob er wollte oder nicht – die Reise ging weiter, vielleicht doch dem geheimnisvollen Mittelpunkt der Erde entgegen, von dem er schon ein paarmal gehört hatte.

      Sicher würde er dort ersticken, oder die Erdmännchen würden ihn dabehalten und den Rest seines Lebens nach Herzenslust piesacken.

      Er bedauerte sich selbst, wieder völlig unschuldig in eine so mißliche Lage geraten zu sein. Hätte Mary ihm die Bratpfanne nicht auf den Schädel gedroschen, wäre er auch nicht von Bord gegangen.

      Jetzt war sie schon fast Witwe, und das bedauernswerte Söhnchen hatte keinen Vater, der es liebevoll aufzog. Logischerweise würde es dann genauso ein Rabauke werden wie der Profos, der ja nichts anderes zu tun haben würde, als ihm faule Sprüche beizubringen.

      In seinen Ohren sauste und brauste es. Er zog das Genick ein, streckte abwehrend die Hände vor – und schrie wieder.

      Die Fahrt in die Erde wurde noch schneller, noch verrückter. Kühle Luft pfiff jaulend an seinem Schädel vorbei. Er zog das Genick tiefer ein.

      Aber da war auch noch etwas anderes, was ihn mächtig plagte – nämlich ein wilder, heißer Schmerz. Der rührte daher, daß er auf dem, Hosenboden rutschte. Weil er höllisch schnell rutschte, erzeugte das auch eine höllische Reibung, und die setzte sich in Wärme um. Das wiederum merkte er an seinem Achtersteven, der offenbar in hellen Flammen zu stehen schien.

      Ah verflixt, war das eine Höllenfahrt!

      Er sauste wie eine Kanonenkugel durch rabenschwarze Finsternis. Kalte Luft flatterte ihm oben um die Ohren, und weiter südlich war es so heiß, daß er wieder laut losbrüllte. Das war ein Gefühl, als hocke er auf einem Faß glühenden Schießpulvers.

      Diese bestialische Sturzfahrt in eine unbekannte Tiefe nahm kein Ende. Old O’Flynn kam es so vor, als würde er schon jahrelang durch diese Vorkammer zur Hölle rasen.

      Hölle? Vorkammer zur Hölle?

      Ein neuer Gedanke plagte ihn. Mit Schaudern und Schrecken malte er sich aus, daß er auch in der Hölle landen konnte. Warum auch nicht! Sie befand sich ja bekanntlich unter der Erde, wo die geschwänzten Teufelchen ihre Feuersuppe kochten und die armen Seelen zwackten und plagten. Man mußte ja nicht unbedingt gestorben sein, um in die Hölle zu gelangen.

      In seiner krausen Vorstellung und seiner abstrusen Gedankenwelt sah Old Donegal alle Schrecknisse dieser Welt auf sich zukommen.

      Jetzt sah er schon Sterne, streifte einmal etwas und schrie wieder gellend laut.

      „Hilfe!“ brüllte er.

      Da war irgendwo ein Poltern und ein Krachen. Vielleicht war das schon der Satan, der mit einer Eisenstange das Feuer schürte. Ein weiteres Krachen ertönte, erneut streifte ihn etwas, diesmal hart am Arm.

      Seine Nerven flatterten, er bereute schnell noch alle seine Sünden und bat mit kreischender Stimme um Vergebung. Und man möge ihn doch, bitte sehr, lieber in Ruhe lassen, damit er sein armes Söhnchen versorgen könne.

      Es wurde immer heißer. Brüllend heiß war es, kaum noch zum Aushalten. Das Fleisch mußte ihm schon in Fetzen vom Körper hängen und total verbrannt sein.

      Old O’Flynn war so genervt wie noch nie in seinem Leben. Aber es sollte alles noch schlimmer werden.

      Da war irgendwo ein fahles, unheimliches Licht, das geisterhaft seine Umgebung erhellte. Er spürte auch, daß sich seine rasende Rutschfahrt ein wenig verlangsamt hatte.

      In dem diffusen Dämmerlicht erkannte er voller Entsetzen СКАЧАТЬ