Seewölfe Paket 28. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 28

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954399963

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СКАЧАТЬ Frauen zogen sich zurück. Hasard ließ sich zu Boden sinken, zog eins der Kissen heran und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

      Günel, das wußte er, sah in ihm etwas, das er nicht sein wollte, niemals sein konnte. Mußte er sich vorwerfen, in ihr Hoffnungen geweckt zu haben?

      Er würde ihr erklären, daß es solche Hoffnungen für sie nicht gäbe.

      3.

      Noch bevor sich der Nebel gelichtet hatte, war auf den Decks der „Santa Barbara“ das gewohnte Leben eingekehrt. Flaute bedeutete für die Crew des Seewolfs nicht etwa Stillstand. An Bord eines Seglers von der Größe der dreimastigen Galeone gab es immer jede Menge Arbeit.

      Der Kutscher war schon am Vortag auf die Idee verfallen, die Kombüse einschließlich Inventar einer Generalreinigung zu unterziehen. Mac Pellew hatte nicht widersprechen können, denn wer gegen Reinlichkeit motzte, war in den Augen Edwin Carberrys eine stinkige Bilgenratte.

      Philip und Hasard, die Söhne des Seewolfs, halfen beim Ausräumen der Kombüse – von Pützen bis Pfannen und von Kesseln bis Mucks wurde alles säuberlich vor den Beibooten aufgereiht, damit in des Kutschers und Mac Pellews Reich das große Schrubben beginnen konnte.

      Carberry hatte sich mit einer Gruppe von Helfern und mit Plymmie als Spürnase in die unteren Decksräume begeben, um nach eben jenen Ratten Ausschau zu halten, die in der Bilge Quartier zu beziehen pflegten.

      Bislang hatte sich offenbar kein langschwänziger Nager blicken lassen, denn es war still geblieben in den Unterdecksräumen. Carberrys dröhnende Feststellung, die „Santa Barbara“ sei ein sauberes und ordentliches Schiff, so daß die Rattensuche gewissermaßen nur eine Vorsichtsmaßnahme sei, schien sich zu bestätigen.

      Ferris Tucker war mit einer anderen Gruppe von Männern unterwegs. Der hünenhafte Schiffszimmermann war imstande, den Muschel- und Algenbesatz wachsen zu hören, der sich im Laufe von Wochen am Unterwasserschiff festsetzte. Insbesondere aber vermochte er den gefürchteten Bohrwurm aufzuspüren, der die Außenbeplankung in eine schwammartige morsche Masse verwandeln konnte.

      Ferris und seine Helfer überprüften nicht zuletzt die Ruderanlage, die sich während der Reise über den Pazifik, durch den Indischen Ozean und bis in den Golf von Persien bestens bewährt hatte.

      Unter Will Thornes fachkundigem Kommando nutzten weitere Männer die Gelegenheit, die Tuchreserven der „Santa Barbara“ zu überprüfen. Was in Zeiten der Flaute klariert wurde, konnte bei Sturm lebenserhaltend sein.

      Es war, als die ersten Sonnenstrahlen durch das Grau des Nebels brachen.

      Ben Brighton und Dan O’Flynn, die sich gemeinsam mit Don Juan de Alcazar auf dem Achterdeck aufhielten, wechselten stirnrunzelnd Blicke.

      „Ein Stubenhocker ist er nie gewesen“, sagte Ben. „Langsam müßte er mal wieder aufkreuzen.“

      „Zum Einzelgänger dürfte er sich auch nicht gerade entwickeln“, sagte Don Juan. „Ich kenne ihn gut genug, um das beurteilen zu können.“

      „Malt keinen Teufel an die Wand“, sagte Dan. „In diesen arabischen Häfen gibt es genug finstere Gestalten, die einem Ungläubigen liebend gern Giftwasser an Bord schmuggeln würden.“

      Ben und Don Juan sahen ihn bestürzt an.

      „Du bist derjenige, der den Teufel an die Wand malt!“ rief Ben. Im selben Atemzug wirbelte er herum und lief los.

      Die beiden anderen folgten ihm.

      Ben blieb vor dem Schott zur Kapitänskammer stehen. Einen Moment horchte er. Er zog die Schultern hoch, als Dan und Don Juan zur Stelle waren. Ben hob die Rechte und klopfte. Die Schläge klangen hohl und dumpf.

      Keine Reaktion.

      „Mach auf“, sagte Don Juan kurzentschlossen. „Da stimmt etwas nicht. Ich spüre es.“

      Ben nickte und folgte der Aufforderung.

      Auf den ersten Blick sahen sie, daß die Kammer leer war. Eilends schauten sie genauer hin. Aber ihre Befürchtungen bestätigten sich nicht. Wenigstens in dieser einen Hinsicht nicht. Der Seewolf lag nicht leblos und mit verkrümmtem Körper in einer Ecke, von einem vergifteten Trunk getötet. Von ihm fehlte jede Spur. Auch auf der Heckgalerie hielt er sich nicht auf.

      „Alles absuchen“, sagte Ben Brighton. „Sämtliche Achterdeckskammern!“ In Abwesenheit des Seewolfs war er dessen Stellvertreter, das steckte ihm in Fleisch und Blut.

      Fünf Minuten später trafen sie sich in der Kapitänskammer wieder. Dan O’Flynn war auch auf der Kuhl gewesen, wo er Bill beordert hatte, die gesamte Crew zu verständigen. Sämtliche Unterdecksräume sollten schleunigst durchsucht werden.

      In den Achterdeckskammern gab es jedenfalls keine Spur von Hasard, keinen Hinweis, wohin er verschwunden sein konnte.

      Nach einer knappen Viertelstunde meldete sich Carberry mit dem Ergebnis der von der Crew angestellten Suche.

      „Auf diesem Eimer gibt’s keinen Seewolf mehr“, sagte der Profos, und daraus klang eine Betroffenheit, wie man sie in zehn Jahren vielleicht einmal an ihm erlebte. „Wenn er sich nicht in Luft aufgelöst hat, muß er über Bord sein.“

      „Freiwillig?“ entgegnete Dan. „Du spinnst, Mister Carberry!“

      „So kommt’s mir selber vor“, sagte der Profos grollend. „Weiß verdammt nicht, was ich von so einer Geschichte halten soll. Dein Alter, Mister O’Flynn, hätte natürlich die passende Erklärung auf Lager – etwas, was unsereins sich nicht erklären kann. Mit unserem beschränkten Horizont können wir gewisse Sachen zwischen Himmel und Erde ja auch nicht …“

      „Hör auf“, unterbrach ihn Ben Brighton. „Statt über ungefangene Fische zu reden, müssen wir etwas tun. Wie lamentierende Waschweiber brauchen wir uns nicht aufzuführen.“

      „Ich – ein Waschweib?“ rief Carberry dröhnend. „Das ist ja wohl …“

      Diesmal war es Don Juan de Alcazar, der den Wortwechsel in die richtigen Bahnen lenkte. Er hatte sich an den Tisch mit dem aufgeschlagenen Logbuch und den Schreibutensilien begeben.

      „Seht her“, sagte er. „Es gibt zwar keine deutlichen Spuren eines Kampfes. Aber ich bin sicher, daß Hasard von jemandem überrascht, überwältigt und verschleppt wurde.“

      Die anderen starrten ihn entgeistert an.

      „Wie willst du denn das herausgefunden haben?“ sagte Ben Brighton kopfschüttelnd.

      Don Juan wies auf den Tisch.

      „Das Logbuch ist aufgeschlagen. Hasard hat seine Eintragungen anscheinend beendet, denn das Tintenfaß ist verschlossen. Aber er hat das Geschriebene nicht abgelöscht. Der Federkiel ist nicht gereinigt, und überhaupt hat er die Sachen nicht wieder an ihren Platz gebracht. Das ist nicht seine Art.“

      „Klingt trotzdem nicht logisch“, entgegnete Dan O’Flynn. „Hasard kann einen plötzlichen Gedanken gehabt haben, und da ist er aus der Kammer geeilt, ohne den Kram wegzuräumen.“

      „Erstens СКАЧАТЬ