Seewölfe - Piraten der Weltmeere 570. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 570

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954399772

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СКАЧАТЬ diese Fischer haben vielleicht griechischen Wein, den sie und verkaufen.“

      Hasard lachte. „Das hast du dir ja fein ausgemalt. Na, hoffentlich behältst du recht.“

      Kurz darauf drehte die Dubas mit eingeholten Segeln in der Bucht bei. Der Anker fiel. Hasard ließ das Boot abfieren und enterte mit seinen sieben Begleitern ab. Plymmie, die Wolfshündin, sprang mit einem kühnen Satz in das Boot. Sie ließ sich neben den Zwillingen nieder und hechelte.

      Philip junior kraulte ihr das Nackenfell. „Na, Lady, du bist wohl auch neugierig auf die Insel, was?“

      Plymmie schnaufte. Es klang wie eine Bestätigung.

      Neugierig war übrigens auch Sir John, Carberrys Papagei. Zeternd flog er zum Ufer. Der Profos stieß einen Fluch aus.

      „Verdammte Nebelkrähe“, knurrte er. „Mußt du immer so einen Höllenlärm veranstalten?“

      Arwenack, der Schimpanse, klammerte sich mit trauriger Miene in den Wanten fest. Warum durfte er nicht mit auf die schöne Insel? Er konnte es nicht begreifen. Da half auch die trockene Feige nichts, die Mac Pellew ihm mitfühlend überreichte. Arwenack war beleidigt.

      Das Boot glitt zum Ufer, die Mannen landeten. Sofort griffen sie zu den Waffen und sicherten zu den Bäumen. Die Musketenhähne knackten. Aber es geschah nichts. Nach wie vor blieb alles ruhig.

      Plymmie lief am Strand auf und ab und suchte nach Spuren. Nichts – auch sie schien keine Gefahr zu wittern. Mit heraushängender Zunge kehrte sie zu dem kleinen Trupp zurück.

      Hasard wandte sich zur Dubas um und gab den zurückbleibenden Mannen ein Zeichen. Alles in Ordnung, bedeutete es. Ben Brighton winkte zurück.

      Der Seewolf führte seine Begleiter zu den Bäumen. Somit nahm das Unternehmen Kithira seinen Anfang. Der Trupp verschwand im Pinienwald. Die Mannen lauschten, ob sie irgendwo eine Quelle sprudeln hörten. Plymmie lief im Dickicht hin und her und suchte mit.

      Die Luft war angenehm warm. Es duftete nach Orangen. Vögel zwitscherten. Ein Idyll – Kithira schien somit das Paradies schlechthin zu sein. Und doch täuschte der Eindruck. Bald sollte hier die Hölle los sein.

      Im Inneren der Insel, etwa im Zentrum, erhob sich der höchste Gipfel. Zweihundertfünfzig Yards über dem Meeresspiegel – und am Rande einer Waldlichtung ragte eine riesige Pinie auf, auf die man klettern konnte. Einen besseren Aussichtspunkt hätte es nicht geben können.

      Aus diesem Grund hockte auch der Kerl mit dem roten Kopftuch, der zu dieser Stunde Dienst als Ausguck hatte, in der Krone des Baumes. Er beobachtete alles durch seinen Kieker: wie die Dubas in die Bucht von Kithira einlief, wie sie ankerte und sich die acht Männer und der Hund an Land begaben.

      Der Kerl mit dem roten Kopftuch hieß Piro. Er kannte sich auf Kithira aus wie kein anderer. Er war hier geboren. Früher hatte er sich seinen Lebensunterhalt als Fischer verdient. Später hatte er dann festgestellt, daß er auf diese Weise nie zu Wohlstand gelangen würde. Aus diesem Grund hatte er den Beruf gewechselt.

      Piro stieß einen saftigen Fluch aus. Er spuckte aus, warf noch einen Blick durch das Rohr und schob es dann zusammen. Er verstaute den Kieker in seiner Tasche. So schnell er konnte, hangelte er am Stamm der Pinie nach unten. Dann eilte er nach Westen.

      Durch Wald und Buschwerk führte sein Weg. Schließlich hastete Piro einen Pfad hinunter, der zu einer felsigen Bucht führte. In der Bucht ankerten Segler. Vier einmastige Pinassen. In der Felswand öffneten sich gähnende Mäuler – Höhlen. In diesen Grotten hauste die Bande, zu der Piro gehörte.

      Der Posten, der vor dem Eingang der Haupthöhle stand, stieß einen Pfiff aus.

      „Hallo!“ rief er. „Was gibt’s?“

      „Wir kriegen Besuch“, erwiderte Piro.

      „Das erzählst du Rosalba am besten selbst“, sagte der andere.

      „Was meinst du, warum ich hier bin?“ zischte Piro.

      Er betrat die Haupthöhle. In dem Licht, das von außen einfiel, waren die Kerle zu erkennen, die auf dem Boden hockten und würfelten. Es waren gut fünfzehn Mann.

      Die übrigen Bandenmitglieder waren auf die anderen Höhlen verteilt. Insgesamt zählte die Meute vierzig Kerle. Kerle, die keine Skrupel und kein Erbarmen kannten, wenn es darum ging, Beute zu reißen.

      Doch ihr Anführer war eine Frau. Piros Blick richtete sich auf sie. Rosalba hatte sich auf ihrem Lager ausgestreckt, träge und lasziv. Sie beobachtete die Kerle beim Spielen. Manchmal nahm sie einen Schluck Wein aus einem großen Becher zu sich.

      Sie war ein hübsches Weib, diese Rosalba, schwarzhaarig und verführerisch. Aber wehe dem, der sich ihr mit eindeutigen Absichten näherte! Rosalba, die Piratin, traf selbst die Wahl, wenn sie mit einem ihrer Kerle ins Bett gehen wollte. Und das hing ganz und gar von ihrer Lust und Laune ab. Versuchte einer, sie mit Gewalt zu nehmen, so brachte sie ihn um.

      Piro konnte sich an eine derartige Episode erinnern. Ein Grieche, der eines Tages neu zu der Bande gestoßen war, hatte geglaubt, ein großer Weiberheld zu sein, auf den die Frauenzimmer nur so flogen. In einer Nacht hatte er sich zu Rosalba geschlichen. Nur wenige Laute waren zu hören gewesen. Dann hatte Rosalba den Kerl in die Bucht geworfen. Als er sie gepackt hatte, hatte sie ihm mit dem Messer, das sie immer bereithielt, kurzerhand die Gurgel durchgeschnitten.

      Die Kerle kannten ihre Anführerin. Alle wußten, daß Rosalba unerhört schnell war. Schnell mit der Pistole, schnell mit dem Degen, schnell mit dem Messer. Und schnell war sie auch mit den bloßen Fäusten.

      Piro wußte, daß sie einen Kerl mit den Händen umgebracht hatte, als sie erst siebzehn Jahre alt gewesen war.

      Mit Rosalba war nicht zu spaßen. Alle hatten einen immensen Respekt vor ihr. Keiner wagte, auch nur einen Witz über sie zu reißen. So hielt Rosalba die wilde Meute im Zaum. Sie regierte mit eiserner Hand. Die Kerle tanzten nach ihrer Pfeife. Sie waren ihr regelrecht hörig.

      „Also los, spuck’s aus“, sagte Rosalba zu dem Kerl mit dem roten Kopftuch. „Was liegt an?“

      „Ein Schiff“, entgegnete Piro. „Es ist eben in die Südostbucht eingelaufen.“

      „Ein großer Kahn?“ erkundigte sich die Frau schläfrig. Die Nachricht schien sie nicht im geringsten zu beeindrucken. Aber Piro wußte, daß sie hellwach war.

      „Ein Zweimaster“, erklärte er. „Eine Dubas, schätze ich.“

      „Welche Flagge?“

      „Es war keine zu erkennen“, antwortete Piro. „Ich weiß also noch nicht, aus welchem Land der Kahn kommt. Es sind etwa drei Dutzend Kerle an Bord. Sie haben auch einen Schwarzen dabei. Und einen Hund. Ach ja, und einen Affen und einen Papagei auch.“

      Die Kerle, die lauschend die Köpfe gehoben hatten, stimmten ein brüllendes Gelächter an.

      „Was ist denn das?“ johlte einer von ihnen. „Ein schwimmender Zirkus?“

      „Fast könnte man’s meinen“, sagte Piro.

      Rosalba war mit einem Satz auf den Beinen. Die Kerle verstummten sofort. „Wie sehen die übrigen Kerle an Bord aus?“ wollte sie wissen.

      „Es СКАЧАТЬ