Seewölfe - Piraten der Weltmeere 570. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 570

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954399772

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СКАЧАТЬ Almirante, Grillo und Rinaldi glaubten, das Jim Balnave nicht mehr ganz richtig im Kopf sei. Alles, was er sagte, war reine Utopie. Die vier glaubten nicht daran, daß es eine reelle Chance gab, von dem Teufelskahn zu flüchten.

      Und doch sollte es gelingen. Jim Balnave war fest entschlossen, sich und seine Kameraden zu befreien – mehr denn je. Es muß klappen, dachte er immer wieder, wir müssen es schaffen.

       2.

      Philip Hasard Killigrew, der Seewolf, stand auf dem Achterdeck der zweimastigen Dubas und spähte mit dem Spektiv voraus. Vier Tage waren vergangen, nachdem die Arwenacks Piräus verlassen hatten. Sie segelten auf südlichem Kurs und schickten sich jetzt an, die Südspitze von Hellas zu runden.

      Der Kutscher hatte dem Seewolf an diesem Morgen gemeldet, daß die Trinkwasserreserven allmählich zur Neige gingen. Hasard wollte frisches Wasser an Bord nehmen, ehe die Vorräte knapp wurden. Vielleicht ergab sich auch die Möglichkeit, jagdbares Wild aufzustöbern. Das wäre eine willkommene Abwechslung für die Mannen gewesen.

      Allerdings hatte Hasard nicht vor, die Festlandküste anzusteuern. Eine größere Insel befand sich seines Wissens auf ihrem Kurs. Sie hieß Kithira. Diese Insel wollte er ansteuern. Nach dem Kartenmaterial zu urteilen, das er in Händen hielt, war sie groß genug. Mit Sicherheit gab es dort mindestens eine Trinkwasserquelle. Und wahrscheinlich lohnte es sich auch, auf die Pirsch zu gehen.

      Kurz vor Anbruch der Mittagsstunde meldete Bill, der Ausguck: „Land voraus! Eine größere Insel!“

      Hasard konnte die Umrisse der Insel jetzt ebenfalls schwach in der Optik erkennen.

      „Gut“, sagte er. „Das muß Kithira sein. Kurs auf die Insel, Männer.“

      Pete Ballie, der Mann am Ruder, nahm eine leichte Kurskorrektur vor. Die Dubas ging etwas höher an den Nordwind, der vom griechischen Festland wehte, und mit einer Geschwindigkeit von gut sechs Knoten glitt der Zweimaster auf die fremde Insel zu.

      Ben Brighton, der Erste Offizier und Bootsmann der Crew, trat zu seinem Kapitän. „Die Frage ist, ob wir auf der Insel Bewohner antreffen“, sagte er.

      „Und welche Gesinnung sie vertreten“, fügte der Seewolf hinzu. „Wir werden wie üblich mächtig auf der Hut sein müssen, bis wir nicht alles genau ausgekundschaftet haben.“

      „Wie groß ist die Insel deiner Meinung nach?“ fragte Don Juan de Alcazar, der sich inzwischen ebenfalls zu ihnen gesellt hatte, den Seewolf.

      „So groß wie die Insel Man?“ fragte Edwin Carberry, der Profos, mit dröhnender Stimme.

      „Nicht ganz so groß“, erwiderte Hasard. „Ich würde sie eher mit der Insel Wight vergleichen.“

      „Na, das ist ein ganz schöner Brocken“, meinte der Profos.

      „Wir werden sie in ihrem ganzen Umfang nicht erforschen können“, sagte Ben.

      „Stimmt“, pflichtete der Seewolf ihm bei. „Aber für uns ist die Hauptsache, daß wir eine geschützte Bucht finden, in der wir ankern können. Alles andere entscheiden wir vor Ort.“

      Anderthalb Stunden später fanden sie den richtigen Ankerplatz für die Dubas. Der Zweimaster war inzwischen nur noch zwei Meilen von der Insel entfernt. Aufmerksam spähten die Mannen zu dem Land hinüber.

      Ein paar kleinere Inselchen waren Kithira im Osten vorgelagert. Sie wirkten wie Wellenbrecher. Zwischen den winzigen Eilanden und der Hauptinsel war das Wasser völlig ruhig. Es wirkte wie eine große, polierte Platte aus Blei. Nur ein schwacher Wellengang leckte träge über den Sandstrand.

      Kithira selbst bot ein Bild der Harmonie und Schönheit. Obwohl es November war, grünte auf der Insel noch alles. Das lag an den Olivenbäumen und Schirmpinien, die auf den Hängen wuchsen.

      Hier und dort waren auch Orangen- und Zitronenbäume zu erkennen, die jetzt schon Früchte trugen. Aus den Wäldern im Inneren der Insel flatterten Vögel auf. Möwen umkreisten die Dubas.

      „Ein feiner Platz“, sagte Big Old Shane, der ehemalige Schmied von Arwenack. „Und die Hügel da sehen ganz danach aus, als ob dort Fasanen nisten.“

      „Auf einen Versuch kommt es an“, brummte Old Donegal Daniel O’Flynn. Er schaute sich mit dem bei ihm üblichen Mißtrauen um. „Aber sperrt die Augen und Ohren auf, Freunde. Hier ist es zu ruhig, sage ich.“

      „Aha“, meinte Ferris Tucker, als hätte er es nicht anders erwartet. „Witterst du ein böses Omen? Liegt ein Fluch auf der Insel?“

      „Red doch keinen Unsinn, Mister Tucker“, entgegnete der Alte mit ärgerlicher Miene. „Streng lieber deinen Verstand an. So eine üppige Insel – glaubst du, daß die ganz unbewohnt ist?“

      „Nee“, erwiderte der rothaarige Schiffszimmermann mit einer Grimasse. „Sie ist das ideale Versteck für Schnapphähne aller Art.“

      „Siehst du, du hast es schon begriffen“, knurrte Old O’Flynn.

      „Andere Schiffe habe ich nirgends entdecken können“, sagte Dan, sein Sohn.

      „Das will nichts heißen“, sagte der Seewolf. „Wenn es hier Piraten gibt, könnten sie ihren Schlupfwinkel auch auf der anderen Seite der Insel haben. Und möglicherweise hockt oben in den Bergen ein Späher, der uns längst gesichtet hat. Also – Klarschiff zum Gefecht und höchste Vorsicht!“

      „Aye, Sir“, antworteten die Mannen.

      Die Drehbassen waren ohnehin geladen. Die Zwillinge füllten die bereitstehenden Kupferbecken mit glühender Holzkohle aus der Kombüse, so daß die Lunten im Falle eines Gefechts sofort entfacht werden konnten. Musketen und Tromblons wurden feuerbereit in Griffnähe auf dem Deck gelagert.

      Shane und Batuti, der schwarze Herkules aus Gambia, hängten sich ihre Langbögen aus englischer Eibe um. In den Köchern steckten Pulver- und Brandpfeile. Ferris Tucker plazierte seine Höllenflaschen auf dem Deck.

      Hasard gab Al Conroy und Gary Andrews die Anweisung, auch ein paar Brandsätze zu holen. Für alle Fälle – und man konnte ja nie wissen, was sich noch ereignete. Schon oft hatten die Brandsätze, die die Mannen aus China mitgebracht hatten, gute Dienste geleistet und den Ausgang eines Kampfes entscheidend bestimmt.

      „Jetzt sind wir gerüstet“, sagte der Seewolf. Er teilte doppelte Ankerwachen ein. Anschließend bestimmte er, wer an Land gehen sollte: Shane, Don Juan, die beiden O’Flynns, die Zwillinge, Carberry, Plymmie und er.

      Ihre Aufgabe war es, eine Trinkwasserquelle zu finden. Danach würden sie Verstärkung rufen, und die Mannen sollten die leeren Fässer füllen und an Bord der Dubas schaffen. In der Zwischenzeit konnte Hasard mit seinem Landtrupp auf die Jagd gehen.

      Im Südosten der Insel öffnete sich eine geräumige Bucht, die mehr als einem Schiff Platz zum Ankern bot. Hasard beschloß, diese Bucht anzulaufen. Jeff Bowie lotete die Wassertiefe aus – sie war ausreichend.

      Durch die breite Einfahrt schob sich die Dubas in die Bucht. Ein breiter Sandstrand schloß sich wie ein Kranz um die Bucht. Oberhalb der Böschung standen windgebeugte Pinien und ein paar Palmen. Wieder flatterten Vögel auf. Weit und breit waren jedoch keine menschlichen СКАЧАТЬ