Seewölfe - Piraten der Weltmeere 570. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 570

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954399772

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СКАЧАТЬ skrupelloser Hund. Er kannte kein Erbarmen, mit keinem.

      Stieß die Galeasse auf Piraten und Schnapphähne, dann wurden die Galgenstricke konsequent und rigoros niedergemetzelt. Gnade gab es da nicht.

      Das war die Aufgabe der Galeasse und ihrer Besatzung. Keine Waren sollte sie befördern. Macalusos Auftrag lautete, die Küsten der Adria und des übrigen Mittelmeeres abzuforschen und Venedig gegen „Freibeutergesindel und jeglichen anderen Abschaum der Menschheit“ zu sichern und zu schützen.

      Macaluso war der Vereinigung der Kaufherren der „Serenissima“ – wie Venedig auch genannt wurde – Rechenschaft schuldig. Sie bezahlten ihn. Deshalb trachtete er danach, den hohen Herren so viele Köpfe wie möglich zu bringen.

      Er jagte Piraten, und er versuchte auszuspionieren, was an fremden Küsten getrieben wurde. Ständig hegte er den Verdacht, irgend jemand könne ein Komplott gegen Venedig aushecken.

      „He, Freund“, sagte Giorgio Almirante, der rechts neben Balnave angekettet war. „Tut mir leid. Ich habe versucht, dich aufzuwecken, als du einnicktest. Aber du hast zu tief geschlafen.“

      „Ja, klar, das kann ich mir denken“, erwiderte Balnave. Italienisch hatte er inzwischen gelernt. So hatte die Reise an Bord der Galeasse auch etwas Positives, wie er manchmal mit Galgenhumor zu seinen Leidensgenossen zu sagen pflegte.

      „Hast du wieder geträumt?“ fragte Untermayer. Er hockte links neben dem Engländer und pullte mit den Bewegungen einer Marionette.

      „Ja“, antwortete Balnave.

      „Von damals?“

      „Ja, wie sich die Dinge in Venedig zugetragen haben“, entgegnete der Engländer.

      Hinter seinem Rücken ertönte die Stimme von Beppe Grillo. „Mann, das hast du doch schon tausendmal geträumt.“

      „Ich muß immer wieder daran denken“, sagte Balnave. „Sollte ich eines Tages in die verfluchte Stadt zurückkehren, werde ich mich bei dem Spelunkenwirt eigenhändig für das bedanken, was er uns angetan hat.“

      Max Rinaldi, der seinen Platz neben Grillo hatte, brummte finster: „Das hoffst du noch? Du Träumer! Wir sehen die Serenissima nicht wieder.“

      „Quatsch“, sagte Balnave. „Solange ich noch nicht auf dem Zahnfleisch krieche, werde ich es versuchen.“

      „Abhauen willst du?“ zischte Rinaldi. „Schlag dir das aus dem Kopf.“

      „Still“, raunte Untermayer. „Der Bulle ist wieder im Anmarsch.“

      Der Zuchtmeister näherte sich und blieb neben, ihnen stehen.

      „Was habt ihr zu quatschen, ihr faulen Mistkerle?“ fragte er. „Habt ihr Sehnsucht nach der Neunschwänzigen, oder was ist los?“

      „Ach, ich habe meinen Kameraden hier nur nahegelegt, sie sollen kräftiger pullen, weil es dann als Belohnung Hähnchen zu futtern gäbe“, erklärte Beppe Grillo. Er war ein ausgesprochener Spaßvogel und versäumte keine Gelegenheit, seine Freunde zum Lachen zu bringen.

      Aber es lachte dieses Mal keiner, denn der Bulle sah Beppe Grillo so drohend an, als wolle er ihn mit Haut und Haaren fressen.

      „Du Sack!“ fuhr er ihn an. „Willst du mich wieder mal verarschen? Na, warte!“ Schon pfiff die Peitsche durch die Luft. Ein derber Hieb traf Beppes Schultern. Der Italiener duckte sich und biß sich auf die Unterlippe.

      Der Bulle marschierte mit triumphierendem Grinsen weiter.

      „Das hast du davon“, sagte Max Rinaldi vorwurfsvoll. „Immer mußt du diesen Bastard herausfordern.“

      „Abwechslung muß sein“, sagte Grillo mit verkniffenem Grinsen.

      „Besten Dank“, murmelte Jim Balnave.

      „Für was denn?“ flüsterte Beppe Grillo.

      „Na, für den Beistand.“ Der Engländer behielt den Bullen im Auge. Leise sprach er weiter. „Also, wenn sich irgendwo die Gelegenheit bietet, haue ich ab. Und wer mit mir türmen will, der sollte es sich schon jetzt gründlich überlegen.“

      „Ich nehme meinen ganzen Grips zusammen“, erklärte der Mann aus Salzburg. „Und ich sage dir, das ist glatter Selbstmord. Nimm mal an, du springst außenbords, Jim. Wohin willst du dann schwimmen?“

      „Zum Ufer natürlich.“

      Die anderen konnten sich ein Grinsen kaum verkneifen.

      Balnave fuhr fort: „Ich habe keine Angst wegen der Haie.“

      „Ich auch nicht“, erwiderte Josef Untermayer.

      „Sehr gut“, meinte Balnave. „Also, ich warte ab, bis wir vor einer Insel oder dem Festland ankern. Dann reiße ich aus. So bald wie möglich. Ich will nicht auf dieser verdammten Ducht vergammeln.“

      „Wie willst du die Ketten lösen?“ wollte Almirante wissen.

      „Das überlege ich mir noch.“

      „Aha“, brummte Rinaldi. „Und der Bulle?“

      „Dem klopfe ich was auf die Nuß.“

      „Ganz einfache Sache“, sagte Beppe Grillo. „Der Bulle hält den Kopf hin und zeigt noch auf die Stelle, wo du ihm eins verbraten sollst.“

      „Ihr könnt mich ruhig auf den Arm nehmen“, sagte Jim Balnave. „Mein Plan steht fest.“

      „Ich werde dich begleiten“, sagte Josef Untermayer.

      „Ich auch“, flüsterte Giorgio Almirante.

      „Also, wir beiden hier sind auch mit von der Partie“, erklärte Beppe Grillo. „Aber nimm es mir nicht übel, Jim. Ich zweifle daran, daß es klappt.“

      „Laß das meine Sorge sein“, murmelte der Engländer. „Wo, zur Hölle, befinden wir uns zur Zeit? Habt ihr eine Ahnung?“

      „Südlich von Griechenland“, raunte Max Rinaldi. „Ich war früher mal hier, als ich noch vor dem Mast auf einem Handelsfahrer segelte. Wenn mich nicht alles täuscht, kann die Insel Kithira nicht mehr fern sein.“

      „Kithira?“ wiederholte Balnave. „Ist das eine große Insel?“

      „Es geht so“, meinte Rinaldi.

      „Versteckmöglichkeiten?“ fragte der Engländer.

      „Wald und Berge.“

      „Ausgezeichnet“, sagte Jim Balnave. „Wenn wir es geschickt anstellen, entgehen wir den Häschern. Macaluso wird nach uns suchen lassen. Aber es hängt von uns ab, ob die Kerle uns packen oder nicht.“

      Giorgio Almirante seufzte. „Da hast du recht. Aber laß uns jetzt lieber schweigen. Der Bulle glotzt schon wieder zu uns rüber.“

      Die fünf Männer verstummten. Der Trommler bearbeitete sein Instrument. Der Bulle schritt auf und ab. Die Riemen knarrten, die СКАЧАТЬ